Beiträge von npnp123

    Wir sind momentan auch sehr stolz auf Emil. Aktuell haben wir mit dem bevorstehenden Umzug und der Renovierung sehr viel um die Ohren. Wir pendeln 1-2 pro Woche zwischen Großstadt und Land. Das sind dann immer jeweils 90-120 Minuten pro Weg Fahrtzeit. Emil hat absolut gar keine Probleme mit dem Autofahren. Er legt sich in den Kofferraum und verpennt die zwei Stunden ohne Murren und Meckern. Wir vorab schon beschrieben, liegt ihm das Landleben sehr. Er genießt es sichtlich im größeren Familienverbund bei meiner Freundin zu leben. Er ist jetzt 9 Monate alt und somit mitten in der Pubertät. Aktuell ist er aber recht klar im Kopf. Vor 2-3 Wochen sah das noch etwas anders aus. :headbash:


    Grundgehorsam klappt meistens auch recht gut. Wir freuen uns jedoch sehr, wenn Hundeschulen und Trainer wieder öffnen dürfen. Bei einigen Punkten fehlt uns einfach noch etwas die Erfahrung um diese sinnvoll aufzutrainieren. (Beispielsweise Stop-Signal) Auf dem Land darf er bei fast jeder Gassi-Runde den Großteil der Zeit freilaufen. Mit etwas Management ist das in den meisten Fällen auch kein Problem. Dachten wir zumindest. ;-)


    Gestern hat er sich zum ersten mal näher mit der benachbarten Pferdekoppel beschäftigt. Halten wir fest: Pferde sind komisch und wollen nicht unbedingt mit kleinen Hunden spielen. Nachdem die Spielaufforderung durch ihn von den Pferden ignoriert und diese weggaloppiert sind, wurde ihm schlagartig klar, dass diese ja doch ziemlich groß und verdammt schnell sind. So stand er dann alleine auf der Pferdekoppel und hat sich nicht mehr getraut den Weg alleine zurückzukommen. Wir mussten dann auf die Koppel und ihn dort einsammeln.


    Mit anderen Hunden verträgt er sich bislang auch gut, wobei er sehr vom Umgang mit etwas älteren Hunden profitiert. Wir haben einen 4 Jahre alten, sehr gut erzogenen, Border Collie Rüden im Freundeskreis, von dem er sich viel abschaut und gut an ihm orientiert. Mit jüngeren Hunden wird dann doch eher gebolzt. In der Huta darf Emil auch öfter mit in die Welpengruppe, da er sehr gut und vorsichtig mit den Zwergen umgeht.


    Mit der Pubertät hat er auch neue Hobbies dazugewonnen. Seine größte Leidenschaft ist aktuell das Mäuseln und das Melden von "gruseligen" Autos, Menschen, Personen, Radfahrern. Er meldet dann wie eine Luftschutzsirene. Wir müssen dann immer kurz gucken gehen und Bestätigen, dass alles in Ordnung ist. Dann ist wieder Ruhe. Er steigert sich zum Glück nicht rein, sondern meldet nur kurz. Können wir mit Leben.


    Alles in Allem sind wir sehr zufrieden und stolz, wie er diese anstrengende Zeit meistert. (Sowohl durch die äußeren Umstände bedingt, als auch durch die Pubertät)



    Ich drücke euch auch die Daumen! Mit ein wenig Unterstützung wird das schon werden. Dass der Kleine bei deiner Mum normal "welpig" ist, ist doch schon Mal ein super Zeichen. Würde genau so weitermachen und die Flinte nicht ins Korn werfen.


    Das wird schon!

    Wenn ihr mir verratet, wie das mit dem Foto hochladen funktioniert, dann stelle ich euch den Kleinen gerne vor :nicken:


    Kann man Fotos auch direkt vom Handy hochladen?

    Kann ich leider nicht weiterhelfen, ich nutze immer den PC.

    Es ist für mich eine wahnsinnige Umstellung gefühlt gar keinen „normalen“ Alltag mehr zu haben. Gerade scheint auch alles für mich wie kochen, duschen, einkaufen oder auch nur mal fix zum Bäcker gehen furchtbar kompliziert geworden zu sein.

    So gehts es den meisten Ersthundehaltern! Welpen/Junge Hunde sind einfach verdammt viel Arbeit. Ein Gefühl der Überforderung kennen hier sehr viele. Die Idee mit deiner Mutter finde ich klasse. Hast du die Möglichkeit dir eine Woche Urlaub o.Ä. zu nehmen, sodass ihr euch in Ruhe im ländlichen Umfeld kennenlernen könnt?

    Einen Trainer werden wir wie gesagt auf jeden Fall hinzuziehen. Meine Mutter vertritt da sehr strikt die Einstellung wer A sagt muss auch B sagen und er kommt erstmal nicht weg, bis wir das noch versucht haben und ihn professionell einschätzen lassen können.

    Deine Mutter finde ich klasse. Ich glaube es hilft euch beiden, wenn ihr dort mal etwas Zeit verbringt. Hast du Bilder/Videos wie der Hund noch im Shelter war? Meistens sind Hunde in diesem Alter meist fröhliche, sorglose Fellknäuel. Das steckt sicherlich irgendwo in Ihm drin und muss nur mit viel Liebe und Geduld rausgekitzelt werden.

    Ich finde es gut, dass du selber so ehrlich reflektierst und wünsche dir, dass du die für euch beide tragbare Entscheidung triffst. Allerdings...ich würde das nicht übers Knie brechen und dem Ganzen noch einige Tage geben. Vielleicht suchst du dir für die nächsten Tage emotionale Unterstützung? Freunde? Familie?

    Dem kann ich nur zustimmen. Genieß die Sachen die gut klappen und gib ihm die Zeit, die er braucht. Reflektiere dich ehrlich und überlege ob du der Situation gewachsen bist. Und ganz wichtig: Hol dir Hilfe vor Ort. Ein Internetforum kann dich zwar an der ein oder anderen Stelle unterstützen, aber es hilft ungemein, wenn man einen persönlichen Ansprechpartner vor Ort hat.


    Sammy321 Aus welcher Großstadt kommst du, wenn ich fragen darf?

    Gib den Hund zurück. Ein so ängstlicher Welpe gehört weder in Anfänger Hände noch mitten in die Großstadt.

    Und was dem Welpen überhaupt nichts nützt, ist ein Besitzer, der selber total verunsichert ist, dass macht den Hund nämlich noch unsicherer.


    Sorry für die offenen Worte, aber es nützt euch Beiden wenig, wenn man um den heißen Brei drumherum schreibt.

    Ich finde diese vorschnellen Vorverurteilungen nicht gut. Eine weitere Abgabe sollte der letzte Schritt sein. Vorher gibt es noch viele andere Dinge die man probieren kann. Zwei Tage ist keine Zeit, damit der Hund richtig ankommen kann. Deine Aussagen führen nur zu weiterer Verunsicherung.


    Eine Abgabe sollte in Absprache mit dem Verein, einem Trainer und im Idealfall mit einem Verhaltenstierarzt besprochen werden.

    Sammy321 Der Hund ist erst seit Sonntag bei dir. Ich würde zunächst erstmal nicht von einem Deprivationssyndrom ausgehen und mich nicht verrückt machen. 2 volle Tage bei dir sind doch nichts. Zudem ist der Kleine grade mal aus dem Welpenalter raus. Gib ihm Zeit.


    Ich hatte selbst mal eine Hündin mit einem Deprivationssyndrom. Das ist meist eine ganz andere Hausnummer. Die Hündin hat alles verbellt und vor allem Angst. An Kuscheln war nicht zu denken in der Anfangszeit. Sie kam mit 8 Monaten aus der griechischen Pampa und kannte nichts. Dazu eine äußerst verstörende Anreise aus Griechenland. Wir mussten die Hündin nach einem Monat abgeben, da sie zunehmend mit Agression auf Ihre Angst reagiert hat. Glücklicherweise konnten wir sie zu einer Familie in der Bayrischen Provinz mit zwei anderen Hunden vermitteln. Mittlerweile führt sie ein ganz normales Leben. Die zwei souveränen Althunde geben ihr Sicherheit und Halt und haben ihr gezeigt wie man ein halbwegs normales Hundeleben mit Menschen führen kann.

    Ich frage mich wie lange ich ihm geben soll, bevor ich die Entscheidung endgültig treffe. Für ihn ja auch eine Katastrophe, wenn er sich zwar an mich gewöhnt und das tut er ja, er ist der kuscheligste Hund der Welt.

    Ein Hund aus dem Tierschutz braucht MINDESTENS 3-4 Monate zum ankommen. Da der Hund zuhause schon aufgetaut ist, gehe ich davon aus, dass er einfach Zeit braucht. Ich denke du bist auf dem richtigen Weg. Ich würde mal versuchen an einer ganz ruhigen Stelle oder einer ganz ruhigen Uhrzeit Gassi zu gehen.


    Wie reagiert der Kleine auf andere Hunde? Hast du souveräne Hunde im Bekanntenkreis? Oftmals hilft es ungemein, wenn der Kleine einen hündischen Partner hat, an dem er sich etwas orientieren kann.

    Und ich finde das is auch alles eher Impulskontrolle anstatt Frustrationstoleranz.

    Unser Hundetrainer hat uns immer gesagt, wir sollen nicht mit so "neumodischen" theoretischen Begriffen um uns werfen, da letztlich alle Punkte zusammenhängen. Ich finde Donna63 hat das schon ganz gut zusammengefasst. Letztlich geht es ja nur darum, dass der Hund etwas bestimmtes tut, oder eben nicht tut.


    Mit den von dir beschriebenen Übungen trainierst du auf jeden Fall beides. Mit jedem Gassi Gang trainierst du auch beides usw.


    Zwei Übungen die ich noch empfehlen kann:


    1. Hund muss sitzen bleiben, während du dich aus dem Sichtfeld entfernst. Wir üben dies immer so, dass Emil unten im Treppenhaus sitzen bleiben muss. Ich gehe dann ganz gemütlich die Treppe hoch, schließe die Tür auf, ziehe Jacke und Schuhe aus. Danach gehe ich entweder runter zu ihm und belohne, oder löse es mit einem "okay" auf und er darf kommen. Man sieht ihm förmlich an, dass er natürlich direkt hinterhermöchte. Das trainiert sowohl Impuls- als auch Frustrationstoleranz. ;-)


    2. Etwas leckeres auf den Boden legen, Hund anleinen und an dem Leckelie vorbeigehen. Wenn Hund sich auf dich fokussiert und unbeeindruckt am Leckerchen vorbei geht wird belohnt. Schwierigkeitsgrad ist hier natürlich leicht zu steigern, indem man die Hochwertigkeit des Leckerchens auf dem Boden erhöht, oder den Hund sogar ableint. Je nachdem wie weit ihr im Training seid.

    Da du ein Vibrationshalsband angesprochen hast: was möchtest du erreichen? Dass dein Hund einen Schreck bekommt und sein Fundstück fallen lässt? Möchtest du alternativ über einen Leinenruck, dass er ablässt?


    Was auch immer du vorhast: ich kann nur dazu raten, nicht zu rucken, nicht zu erschrecken, nicht zu schreien, ihm seine Beute nicht wegzureißen oder mit diesem Vorhaben auf ihn zuzurennen. Dein Hund wird daraus nur lernen, dass er schneller sein muss als du.

    Aversive Trainingsmethoden können durchaus sinnvoll sein und funktionieren. Voraussetzung ist natürlich, dass man genau weiß was man tut und ein nahezu perfektes Timing hat. Das ist von "Laien" jedoch kaum zu leisten, daher macht man meist mehr kaputt, als es nutzt. Schließe mich dem also an - würde mit Abbruchsignal, und Tauschen arbeiten, ist wirklich keine Wissenschaft.


    Thani Lass den Hund doch einfach mal Hund sein - er geht nicht direkt kaputt, wenn er mal etwas vom Boden frisst, oder sich eine Macke holt. Das ist ganz normal und gehört zum Erwachsenwerden einfach dazu. Aus diesen Erlebnissen kann ein Hund lernen. Wie viele Erfahrungen hast du als Kind/Heranwachsende selbst machen müssen? Haben deine Eltern dich auf Schritt und Tritt verfolgt, oder bist du auch mal selbst hingefallen und hattest eine Schramme am Knie? :ugly: Ich finde es viel wichtiger in solchen Momenten ein verlässlicher Rückhalt in unsicheren Situationen für deinen Hund zu sein. Leite ihn an, aber überwache ihn nicht. Er ist ja bei dir nicht im Gefängnis und du sein Gefängnisaufseher, oder?