Mir wurde von einer durchaus positiv arbeitenden Hundehalterin gesagt, das sie ihren Hund nur festhalten kann und ja versucht Leckerlies zu geben, während er Richtung meines Hundes springt und ihn bedroht.
Ich hab so einen Pöblerhund, der genau so was macht. Und wenn ich das versuchen würde, würde er mir entweder die Hand brechen, weil er so rumtobt, und sich losreissen, oder die Leine würde mir aus der Hand schleifen während ich versuche ihn im Stress mit Leckerlies vollzustopfen, die er in diesem Moment sowieso nicht annehmen kann. Alles ein einem: What the heck...?
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Ich finde die Diskussion mega spannend. Auch, wenn ich hier grösstenteils versuche so viel wie möglich positiv aufzubauen, funktioniert hier nicht alles ausschliesslich positiv. Die Konfliktvermeidung finde ich allerdings auf Dauer eine ungesunde Einstellung. Für mich gehören Konflikte zum Leben dazu, sowohl zwischen Mensch und Mensch als auch zwischen Mensch und Hund. Meine Erfahrung mit Menschen, die ausschliesslich auf Konfliktvermeidung sind, ist halt so, dass sie früher oder später darunter leiden oder sich oft innerlich ärgern. Manche Konflikte müssen auf den Tisch gebracht und geklärt werden. Sonst wächst mMn man nicht oder kaum.
Womit ich mich manchmal schwer tue ist die Fraktion, die ausschliesslich alles positiv aufbauen möchte und die nicht begreift, dass es Hunde gibt, die einem auch mal mit dieser Methode den Mittelfinger zeigen und einfach ihr Ding weitermachen. Ich habe manchmal etwas Mühe damit, weil diese fanatische Fraktion die andere Seite der Hundehalter enorm kritisiert und als unfähig darstellt. Ich bin nicht dafür, dass man einem Hund psychisch und physisch Gewalt zufügt. Ihn ängstigt, verletzt oder ihm dauerhaft Schmerzen zufügt. Damit fühle ich mich auch nicht so wohl. Allerdings kann ich sagen, dass ich Ares auch schon körperlich hart korrigiert habe, wenn er nach 3x "Nein, das darfst du nicht" immernoch meint, er müsse jetzt den Müll zerschreddern oder sonst irgendwas tun, was er jetzt gerade und bitte auch zukünftigt nicht machen darf, weil es einfach gefährlich ist oder sich nicht gehört.
Ich denke es ist z.T vom Hund abhängig. Manche Hunde reagieren sehr sensibel, dann muss man feinfühlig her und einige Trainigsmethoden wirken besser, als die anderen. Andere Hunde brauchen dann eher "deutlichere" Ansagen. Ich kann nur von hier berichten, dass hier gemischt trainiert wird und das funktioniert besser, als wenn ich alles nur ausschliesslich positiv machen würde. Weil dann wäre ich eine halbe Ewigkeit dran und viel viel - zu viel Zeit - würde nur noch auf den Hund draufgehen. Ich liebe dieses kleine Fellmonsterchen hier, aber ich möchte eigentlich noch ein klein bisschen Zeit für mich oder die Arbeit haben.
Übrigens finde ich den Vergleich von "die Hunde machen es untereinander ja auch nicht zärtlich", bisschen gefährlich. Also, klar geht's da manchmal hart zu. Finde aber nicht das es befürworten soll, ausschliesslich auch wie ein Hund zu reagieren oder reagieren zu müssen. Finde ich z.T auch sehr schwierig. Mir bleiben nur die Werkzeuge eines Menschen, weil ich Hände statt Pfoten habe. Aber auch die können sitzen und dem Hund vermitteln, was ich möchte. Auch, wenn ich den Hund mal anrempeln oder abblocken muss.