Ich glaube, wir befinden und irgendwo in der Mitte, haben aber auch einen sehr pflegeleichten Hund. Allerdings neigt sie dazu, kleine Inkonsequenzen gnadenlos auszunutzen, worauf vor allem mein Mann reinfällt, der ihr nichts abschlagen kann (bzw. er muss es noch lernen und bekommt, wenn er mit ihr alleine ist, eine vorgegebene Menge Leckerlis, damit sie nicht bettelt; bei mir bettelt sie nicht mehr so viel
).
Drinnen darf sie sich aufhalten, wo sie will; Räume, in die sie nicht darf, bleiben für sie verschlossen. Praktisch ist, dass sie als Mini-Hund nicht überall rankommt, sodass es fast überall gereicht hat, die Bodenhöhe zu sichern. Es gibt aber klare Regeln, die ich teilweise immer wieder durchsetzen muss (ich schmeiße sie zur Zeit mehrfach am Tag vom Sofa, auf das sie zwar darf, aber eben nicht mit Futter oder Kaustangen oder so). Anderes klappt schon gut (mittags kam sie zum Betteln an den Esstisch; sie legt sich jetzt brav auf die Decke neben dem Tisch, wartet, bis wir fertig sind, und macht wirklich sobald das Besteck auf dem Teller abgelegt ist bei meinem Mann oder bei mir "Männchen", um sich Streicheleinheiten abzuholen.)
Draußen gibt es morgens und abends eine kurze Runde, in der ich den Weg vorgebe und wir an der Leinenführigkeit üben (mit der Ausnahme, dass ich manchmal, wenn sie mich anschaut, weil sie noch nicht wieder rein will, eine Extrarunde drehe). Mittags gebe ich grob die Richtung vor, aufs Feld, und dann darf sie entscheiden, wie das genau aussehen soll (mit Regeln von mir).
Ich bin ja mit ihr noch relativ weit am Anfang, habe aber schon gemerkt, dass sie alles gnadenlos ausnutzt - und man trotz "so klein" und "so niedlich" bei bestimmten Dingen konsequent sein muss (das war mir vorher klar, aber man lässt bestimmte Sachen bei einem sehr lieben kleinen Hund sicher schneller schleifen als bei einem wilderen und größeren Hund).
Mir ist vor allem wichtig, dass sie so unkompliziert bleibt und keine kleine Tyrannin wird. Und solange sie draußen auf mich achtet und auf meine Kommandos hört ist es für mich okay, auch mal abends eine Extra-Runde einzulegen, weil wir an dem Tag noch gar nicht an der Wiese am anderen Ende des Viertels waren - und sie da uuuunbedingt schnuppern muss.
Was perfekt ist, hängt sicher vom Hund ab. Bei den kleinen Begleithunden hat man ja auch den Vorteil, dass sie von Fremden wohlwollend aufgenommen werden. Wenn ich hier am Supermarkt vorbeilaufe und nicht total aufmerksam bin, steht Sasa binnen Sekunden vor irgendeiner älteren Dame mit Einkaufstasche, weil sie Menschen zugewandt und sehr neugierig ist, was da wohl drin sein könnte. Ich versuche natürlich, darauf zu achten, aber wenn es mal passiert, finden die meisten es eher niedlich. Wenn ich mir das mit einem größeren Hund vorstelle, der insgesamt nicht so eine Ruhe ausstrahlt wie meine Kleine - unangenehm. Da wäre ich auch viel aufmerksamer und strenger oder würde den Weg am Supermarkt entlang ganz vermeiden, vermute ich.