Meine Alltagsrunden laufe ich so, dass wir möglichst wenig Menschen treffen. Ich bin zeitlich zum Glück flexibel. Ich drehe auch manchmal um, wenn ich bestimmte Menschen sehe, gerade heute früh wieder, als zwei Hunde, die nicht hören, aber sowieso kaum geführt werden, schon einer Joggerin hinterhergelaufen sind. Wir haben sogar extra ein Kommando für die sofortige 180-Grad-Wendung, das mit und ohne Leine perfekt funktioniert.
Was ich auch mache: An wenig attraktiven Orten laufen. Wir haben hier in der Nähe eine gut einsehbare Laufmöglichkeit, die optisch nicht viel hergibt. Da kann Sasa flitzen und laufen, wie es ihr gefällt.
Beim Wandern sind es oft nicht nur andere Hunde, sondern vor allem auch die vielen E-Bikes, die den Wald für mich potenziell problematisch machen. Auf manchen Strecken ist wirklich ständig was los, da halte ich sie lieber gleich bei mir, gerade auch, weil man so einen kleinen Hund bei höherer Geschwindigkeit kaum sehen kann.
Sasa ist außerdem ein Hund, der Probleme nicht selbst lösen könnte. Sie freezet sofort, wenn ein Hund auf sie zukommt, und mag am liebsten überhaupt keinen Kontakt zu 99 % der Hunde. Ich muss hier also noch deutlich mehr regeln als bei einem Kleinhund, der auch mal Paroli bieten kann.
Bisher hatten wir zum Glück noch keinen schlimmeren Zwischenfall, aber schon viele brenzlige Situationen. Was mich aber wirklich, sorry, komplett ankotzt, sind die Großhundehalter mit ihren Tutnixen, die sogar die Leine länger werden lassen, wenn sie uns sehen, auch wenn ich meinen Hund schon abschirme, dann noch kommentieren "Oh, der hat aber Angst!" und noch pampig werden, wenn ich bitte, dass sie doch ihre Hunde auch bei sich behalten können, wenn sie das schon sehen.
Ich verfahre immer nach dem Prinzip "better safe than sorry". Ich kann aber auch ganz schön unfreundlich werden, wenn es sein muss. Und immer wieder hoffe ich, dass das ausreicht, um dem kleinen Hund ein gutes, aber sicheres Leben zu bieten. Sie soll ja auch nicht im Goldenen Käfig leben müssen, nur damit nichts passiert.
Ich wüsste aber ehrlich gesagt auch nicht, ab welcher Gewichtsklasse ich da entspannter wäre. Und der Vorteil bei den drei Kilo ist immerhin, dass ich sie schnell auf dem Arm habe. Ich habe sie sogar schon an der Leine zwischen zwei unkontrollierten Hunden rausgezogen und auf meinen Arm bringen können, weil das mit ihrem Geschirr gut klappt. Nicht ideal, aber besser als zwei große Hunde, die sie plattmachen.