Und klar fordert mein Chi auch mal ein, dass er jetzt bitteschön nach 2 ruhigeren Tagen gern wieder mehr laufen täte, eimfach weil er es gewöhnt ist, viel unterwegs zu sein. Hat für mich also echt herzlich wenig mit der Größe zu tun
Für mich ist "Große Hunde brauchen mehr Bewegung" einfach nur ein Mythos, für den ich bislang keine überzeugende Begründung gehört habe, aber das kann freilich jeder sehen, wie er möchte.
Was Sasa einfordert ist auf jeden Fall ohne Leine richtig abdüsen zu können. Also nicht nur einigermaßen in der Nähe zu schnüffeln, sondern wirklich Gas geben zu dürfen. Das braucht sie, das macht ihr Spaß, und wenn sie das nicht bekommt, wird sie schon nervig. Allerdings nur draußen, an der Gabelung, an der sich entscheidet, ob wir den entsprechenden Weg gehen, auf dem sie unter der Woche richtig rasen darf.
Natürlich zerfetzt sie mir nicht die Bude, wenn es mal ein paar Tage etwas ruhiger ist, aber man merkt es ihr an. Spazierengehen an der Leine macht sie mit und ist normalerweise nicht gestresst, so wie man sich das bei einem Chi also idealerweise als Immer-dabei-Hund vorstellt.
Am Anfang war sie ziemlich gestresst, auch hier im Viertel, es hat eine ganze Weile gedauert, bis sie sich hier wohlgefühlt hat und auch an anderen Hunden problemlos vorbeigehen konnte, weil sie einfach sehr sensibel und vorsichtig ist. Für mich war das am Anfang so schwer einzuschätzen, weil ich alles richtig machen wollte, und vermutlich, wie viele andere, zu viel versucht habe. Beim zweiten Hund wäre ich da sicherlich besser in der Lage, die Bedürfnisse klarer einzuordnen. Da es aber nicht geschadet hat und sie jetzt viel lockerer unterwegs ist, ist das für mich einfach abgehakt.
Jetzt freut sie sich besonders, wenn wir Richtung Auto gehen, weil das bedeutet, dass wir einen tollen Ausflug machen. Wenn wir woanders unterwegs sind, ist sie hinterher immer ordentlich müde, egal, ob es eine lange Strecke war oder einfach nur sehr spannend.
Was sie wirklich stresst sind Spaziergänge, bei denen zu viele Hunde in uns reinbollern. Eine Zeit lang war ich supernaiv und dachte, dass man in Ruhe da laufen könnte, wo Leinenpflicht herrscht, daran glaube ich heute nicht mehr. Gerade in solchen Gegenden hatten wir häufiger Situationen, in denen ich viel blocken muss. Dann bin ich genervt und sie ist gestresst und unsere Stresslevel pushen sich dann gegenseitig, das ist blöd und dann auch kein Gewinn. In solchen Situationen ist sie dann auch drüber, beruhigt sich aber zum Glück im Auto recht schnell wieder. Ich kann schon verstehen, dass es für manche zu viel sein kann mit einem Spaziergang, je nachdem, welche Reize auf einen einprasseln. Ich gehe bestimmte Wege auch nicht mehr, weil einfach zu viel Blödes passieren kann.