Beiträge von Wollteufel

    Nö,

    Bei Galoppern sitzt man drauf.

    Die werden durch den Reiter in allen Gangarten geritten.

    NÖ, es gibt seit den 90ern schon Trabrennen die geritten werden. Da sitzt man drauf.

    Und bei Galopprennen werden die Pferde auch nur im Galopp geritten und nicht in allen Gangarten.

    Der Galopp wird seit vielen Generationen raus selektiert und definitiv nicht trainiert, weil er im Rennen zur Disqualifikation führt.

    Es ist möglich, dass auf einem Traber noch nie ein Reiter saß. Das Pferd zumindest noch nie mit Reiter galopiert ist.

    Das ist richtig, das macht den Galopper eher einfacher in der Ausbildung, das wurde ja auch schon hier gesagt.

    Also Belastung, Handling völlig anders.

    Dazu kommt komplett andere Zucht seit ganz vielen Pferdegenerationen.

    Mit Belastung meine ich, dass die Pferde oft mit 1,5 Jahren schon ins training gehen, mit 2 die ersten Rennen bestreiten und auf Grund dessen vor allem die Sehnen und Gelenke sehr oft sehr früh kaputt sind. Aus meiner Erfahrung auch aufgrund der Zucht haben Galopper eher Sehnenschäden und Frakturen als Traber und werden aufgrund dieser oft schon früh aus dem Rennbetrieb genommen. Die Traber haben eher Langzeitschäden durch die extreme Belastung der Hinterhand und durch die extra "falsch" bearbeiteten Hufe.

    Alles andere stimmt und das hat ja auch keiner hier anders behauptet. Ich denke übrigens auch, dass es darauf ankommt wo das Pferd jetzt steht und ich denke Tucker kann das schon ganz gut einschätzen.

    Genauso hatte ich auch verstanden Winkehund! Wollte eben nur ergänzen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und es viele tolle und engagierte "Freitzeitwendys" gibt, die solchen Pferde ein neues Leben ermöglichen. Die anderen gibt es auch, keine Frage, aber auch leider genug, die am "einfachen" Warmblut scheitern.

    Ich verstehe, was du meinst mit „kein Meister vom Himmel gefallen“, Vollblüter sind halt zum Üben meiner Meinung nach nicht die richtigen Pferde und ich finde sie wirklich ganz fantastisch. Das kann ja jeder anders sehen und Erfolgsstorys gibt’s sicherlich, wo man zusammenwächst und die richtige professionelle Hilfe mit am Start ist.

    Da bin ich ganz bei dir, mit "Meister vom Himmel gefallen" meinte ich auch eher gute Reiter oder Menschen mit viel Pferdeerfahrung aber eben noch nicht mit Blüten oder Ex-Rennpferden. Denn irgendwann muss man damit ja anfangen, wer soll denn die Pferde sonst alle übernehmen? Das können ja nicht nur "Profis" aus dem Rennsport machen. Hab mich wohl falsch ausgedrückt.

    Ich hatte mich auf den Beitrag von Winkehund bezogen, dass Amateure das Pferd danach übernehmen, da waren ja nicht die Amateure auf der Rennbahn gemeint und ich hab das dann einfach noch die Beiträge mit einbezogen, die sich ein wenig abfällig über die "naiven" Besitzer von Ex-Rennpferden bezogen.

    Das Traber keine Englischen Vollblüter sind ist mir tatsächlich bekannt, aber auch Englische Vollblüter werden nicht in erster Linie gezüchtet um Reitpferde zu sein (mein Verständnis von reiten bezieht das was die Jockey machen mal nicht mit ein). Übrigens werden mittlerweile schon länger auch Traber bei Rennen geritten (Reiten nenn ich das trotzdem nicht). Und ja, dass es einige Unterschiede zwischen Trabern und Galoppern gibt hatte ich ja auch gesagt, der Vergleich wurde hier ja auch hauptsächlich angesprochen, weil Tucker nun mal Erfahrung mit Trabern hat. Ich würde die Gemeinsamkeiten hauptsächlich auf die frühe Belastung der Pferde beschränken und die damit einhergehenden gesundheitlichen Schäden beschränken, allerdings scheint auch die Hilfengebung durch die Zügel bei Rennen bei den Galoppern ähnlich, nach dem was Serkö beschreibt und Biegen und Stellen sollte auch bei beiden ein Problem sein.

    Ich möchte mit Sicherheit nicht alle Rennställe über einen Kamm scheren und kenne mich diesbezüglich wie gesagt auch eher mit Trabern aus (hab da aber einige in den letzten zwanzig Jahren erlebt), aber durchweg positiv behandelt werden die Pferde dort mit Sicherheit nicht und was "reell gearbeitet" in dem Zusammenhang mit der Zweitkarriere als Freizeitpferd heißen soll erschließt sich mir auch nicht wirklich. Die Pferde die von der Bahn kommen sind zumindest nicht Reitpferdetauglich geritten und oft physisch und auch psychisch in keinem guten Zustand. Hänger fahren und bestimmte Eindrücke von der Rennbahn kennen sie, aber das bereitet ja auch nicht unbedingt auf die Freizeittauglichkeit vor. Meine Stute war klapperdürr, ist in die letzte Ecke der Box gesprungen wenn ein Mensch eintrat, wenn man die Arme gehoben hat oder Besen oder Gerte in der Hand hielt ist sie in Panik verfallen und ich kann mir nicht vorstellen, dass das der seltene Einzelfall war, kenne da wie gesagt auch andere Traber, die traumatisiert waren.

    Und ja, einige Reiter die sich einen Blüter holen können damit nicht, aber hier pauschal alle "Amateure" zu verteufeln finde ich ein bisschen hart, vor allem wer sind denn diese Amateure überhaupt? Die wenigsten Ex-Rennpferde gehen an Nicht-Amateure, selbst die Galopper, die eine nächste Karriere als Vielseitigkeitspferd einschlagen sind doch bei Hobbyreitern, die wenigen wirklichen Profis die sich so ein Pferd holen kann man doch an einer Hand abzählen und das ist durchaus verständlich. Und wo sollen die ganzen Ex-Galopper denn dann hin? Versteht mich nicht falsch, ich finde es grundsätzlich auch gefährlich sich an ein Pferd zu wagen, dass drei Nummern zu groß ist, aber es gibt auch ganz tolle Pferdemenschen die mit ihren Aufgaben wachsen und so ein Pferd zu einem tollen Freizeitpartner machen und klar macht man auf dem Weg auch Fehler. Hier scheint es eben nicht so gut gelaufen, aber jetzt hat man sich Hilfe geholt und auch Pferde leben im hier und jetzt und wenn Tucker da einen Draht zu dem Pferd hat dann kann das eine schöne und erfüllende Aufgabe sein.

    Ich würde allerdings auch frühzeitig das Gesundheitliche abklären lassen, wenn du das Pferd kaufen möchtest. Die starke körperliche Belastung im frühen Alter hinterlässt meistens seine Spuren.

    Ich hab auch nur Erfahrungen mit meinem Traber von der Bahn, bin aber absoluter Blüterfan und hab es trotz aller Probleme nie bereut sie behalten zu haben. Ich denke die Reitausbildung beim Galopper ist um einiges einfacher als beim Traber ansonsten ist sowieso jedes Pferd anders. Wir hatten am Stall einen ehemaligen Galopper, der war nervenstark und wurde ein Prima Westernpferd.

    Falls du ihn kaufst würde ich aber die gesundheitlichen Probleme, die diese Pferde oft haben im Kopf haben, aber das weißt du ja sicher. Ansonsten musst du natürlich weiter berichten :bindafür:

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