Hallo!
Mein letzter Hund war auch ein Hund, der mit 4 Wochen von der Mutter weg kam.
Auch er hat sich Besuchern gegenüber so verhalten.
Ich hab es in Griff gekriegt indem ich:
1. Sein Futter ihm nur aus meiner Hand gab
2. Wenn es an der Türe klingelte, leinte ich ihn an, hielt ihn hinter mich, wenn der Besuch rein kam. Erst wenn der Hund ruhig und brav neben mir saß, wurde er belohnt. (irgendwann rannte er dann erst mal zur Leine wenn es klingelte gg)
Und das ging nicht von heute auf Morgen.Ich habe bestimmt 1 Jahr mit ihm diese Prozedur gemacht. Futter bekam er nie in seinen Napf. Weil er ihn sonst verteidigte.
Und er hatte dieses Verhalten auch erst gezeigt, als er so an die 3 Jahre alt war. Obwohl ich ihn nicht mit 6 Monaten für ein paarTage in Pflege gab.
Ich denke, ein Hund, der so klein von der Mutter weg kommt, fehlt einfach die nötige Sozialisation und das Urvertrauen.
Ich habe damals in der Türkei gelebt und "rettete" diesen Hund quasi vor seinem sicheren Tod, da er ein Wurf eines wild lebenden Hundes war, die starb,als die WElpen 4 Wochen alt waren.
Dieser Hund hatte zwar klasse gehorcht, aber er war immer misstrauisch.
Wenn ich ihn mit anderen Hunden verglich, die ich vorher hatte, oder mit dem, den ich jetzt habe, weiß ich, dass er probematisch war. Und daher hatte ich viel an seinem Vertrauen arbeiten müssen. Und lange.
Da das Vertrauen fehlt, denkt er, verteidigen zu müssen. Er wichtelt sich als Schutzhund auf. Zeig ihm, dass du ihn beschützt.
Mein Hund hat dann, als er so 5 Jahre war, zwar mal gebellt, wenn es geklingelt hatte, aber ist noch nicht mal mehr zur Türe. Er setzte sich dann zwar zu mir, wenn der Besuch da war, war aber friedlich.
Du hast daher, was das Vertrauen angeht, noch eine Menge Arbeit vor dir.
Es ist ein Unterschied, ob der Hund lustig über Hürden springt oder durch Reifen, oder ob er gehorcht, weil er Vertrauen zu dir hat und dich als seinen Führer akzeptiert.
Mein Hund konnte etliche Kunststücke. Weil ich damals dachte, der Hund ist unausgelastet, der braucht was zum Lernen.
Mit 3 jahren hat er mir dann gezeigt, was er echt brauchte:
Quasi jemanden zum "Anlehnen" um es mal so auszudrücken.
Zeig ihm, dass er sich bei dir ausruhen darf. Dann wird er aufhören, die Leute anzuknurren und Zirkus zu machen.
Und wenn du Gassi gehst, dann achte darauf, dass du zwischen dem Hund und den Leuten bist. Und nicht umgekehrt.
lg
pinga