Beiträge von Lolalotta

    Williundwir

    Auch hier muss ich wieder auf den Beitrag von Spirelli verweisen. Da erkenne ich mich und meinen Hund auch sehr wieder. Und vorab noch: wir sind auch noch am Üben und meilenweit von einem Profi-Alleinbleiber entfernt. Also alle meine Erfahrungsberichte sind nur kleine Einblicke und keinesfalls Ratschläge.

    Bei uns war Ruheüben im Alltag (also ganz generell, an der Leine, im Park sitzend auf der Parkbank - Aufregung runterfahren als ganz allgemeine "Lebenseinstellung") sehr wichtig. Und dann greifen mehrere Stellschrauben ineinander: ist der Hund im Kern weniger aufgeregt, muss er mir nicht jede Sekunde lang zu Hause hinterherlaufen. Läuft er mir nicht permanent hinterher, ist er auch grundsätzlicher ruhiger, weil er diesen "Job" aufgibt und sich zum Schlafen mal zurückzieht.

    Aushalten lernen, dass er keinen Zugriff auf mich hat (hier ebenso draußen an der Leine: Gassistehen, Orientierung an mir, lernen den Kopf mal auszuschalten und zu folgen). Das sind ganz viele Kleinigkeiten und eher eine Haltung/ein Grundgefühl, das sich bei mir ändern musste. Bei uns zumindest steht da auch kein ausgefeiltes Trainingskonzept dahinter, sondern Zusammenleben.

    So viel erstmal dazu, wie gesagt. Wir üben noch, hatten einen holprigen Start und sehen erst seit sehr kurzer Zeit positive Veränderungen. Meine Beiträge also bitte "with a grain of salt" verstehen. ;)

    Wir üben das mit IBB-Training, wo sie mitentscheiden darf, wie weit ich gehen kann.

    Ich finde IBB ganz klasse und mache auch alles an Handling (Pflege oder medizinischer Bereich) über ein Mitmachen des Hundes, selbstbestimmte Start- und Stopsignale.

    Aber hast du in der geschilderten Situation (Hund reagiert auf dem Spaziergang mit Frust und schnappt an der Leine in Jacke oder Arm der Halterin) das Gefühl, dass es hier um ein IBB Thema geht? Bzw. um eine Thema, dem man damit begegnen kann? Ist eine offene Frage meinerseits, weil ich gerade selbst versuche, die zwei "Bereiche" zusammenzudenken nach deinem Einwurf.

    Noch ein Nachtrag: also, dass es einen für die Signale des Hundes und für einen respektvollen Umgang miteinander sensibilisiert und zwar in allen Situationen, das sehe ich auch als sehr großen Pluspunkt.

    Ich sehe das genauso wie Spirelli und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Alleinbleiben übt man nicht nur durchs Alleinbleiben. Ich habe an ganz vielen kleinen Schrauben gedreht und ab da war dann auch der Trainingsschritt ihn in der Wohnung allein zu lassen nicht mehr zu groß. Dementsprechend musste er auch gar nicht unruhig sein. Längere Zeit bellen, jaulen oder fiepen lassen - egal wie lang - wäre hier sehr kontraproduktiv.

    Danke euch das klingt gut. Dann wird es erstmal das Dummyfieber Buch. Ich bin gespannt. Freue mich gerade sehr, dass mich Ove mit seiner Motivation überhaupt erst aufs Dummythema gebracht hat. Mir macht das nämlich ziemlich Spaß.

    Streicheln/Anfassen und wenn sie ruhig bleibt sofort Leckerli rein. Wenn das nicht klappt, Berührung verkürzen, bis es ruhig klappt und dann langsam "hochfahren".

    Im Prinzip finde ich deinen Vorschlag gut. Aber ich glaube wir haben uns alle etwas zu sehr auf das Streicheln versteift.

    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es gar nicht ums Streicheln an sich geht, sondern um die Themen Aufregung, Frust, Leinenführigkeit bei einem Entlebucher, der von seiner Art her ja schon eher durchsetzungsfähig ist.

    Beziehungsweise tendieren sensible Menschen dazu, Hunderassen interessant zu finden, die auch sensibel sind?

    Bei dieser Rassewahlfrage tendiere ich eher dazu, über Kommunikationsarten nachzudenken. Ich würde das aber nicht als sensibel betiteln bzw. damit gleichsetzen.

    Kommunikation im Sinne von Haltung: der extrovertierte gestikulierende laute disskussionsfreudige Mensch wird vielleicht einen ganz anderen „Sound“ im Alltag haben, als der introvertierte, stille Typ. Je nachdem passt ein andere Typ Hund.

    Unabhängig davon würde ich Unsicherheit/Sicherheit verstehen. Introvertiert heißt nicht unsouverän. Extrovertiert nicht automatisch autoritär oder sogar stumpf.