Für mich klingt es so, als wäre er schnell gefrustet und kann damit nicht umgehen. Das ist in diesem Alter nicht ungewöhnlich.
Meine Hündin hat auch in etwa diesem Alter dazu geneigt zu rammen wenn sie zu aufgedreht oder gefrustet war. Sie hat bspw meinen Bruder begrüßt und gerne mit ihm gespielt, allerdings hat er sie immer weiter hoch gepusht und die Grenze zum "jetzt brauchts ne Pause sonst wird die frech" nicht gesehen. Bei mir hat sie das kaum gemacht, aber in Folge von Missinterpretation bei meiner Mutter und meinem Bruder recht häufig ( sie dachten sie würde das zum Spaß tun und haben auf mich nicht gehört - mittlerweile geht es bei meiner Mutter, mein Bruder lebt nicht mehr).
Ich hab ihr das bei mir klipp und klar verboten und ging aus der Situation raus. Warum ist mir da ehrlich gesagt latte - ich will das nicht, und deshalb hat sie das zu unterlassen. Gleichzeitig hab ich versucht Situationen die dazu führen könnten zu meiden - also abgebrochen bevor es zu viel wurde, und an ihrer Frustrations Toleranz und Impulskontrolle gearbeitet.
Und ich denke dass das euch bestimmt helfen wird - lernen zu erkennen wann etwas zu viel wird, unterbrechen, und immer wieder an der Impulskontrolle und Frustrations Toleranz üben.
Übungen könnten zB sein :
- Du wirfst Kekse in den Raum, er darf sie sich aber nicht nehmen. Erst auf dein Okay darf er sich einen nehmen. Am Anfang ist es einer, dann werden es mehrere. Das kannst du immer weiter steigern - zB indem du ihm sagst welchen er nehmen darf, indem. die Kekse irgendwann um ihn herum liegen, oder auf ihm drauf,....
- Auch Dinge wie das auslassen eines Spielzeuges erfordern Eigendisziplin. Wenn etwas wahnsinnig toll ist, ist es erst einmal eine Überwindung es abzudrücken. Vor allem wenn man dazu noch in hoher Erregungslage ist und damit gern spielen oder es unbedingt fressen mag.
- Hunde sehen und nicht hin dürfen obwohl man hin möchte, nicht sofort bekommen was man haben mag, Selbstbeherrschung wenn etwas aufregend ist, auf dem Platz liegen bleiben obwohl man darauf keine Lust hat.... Das sind alles Dinge die frustrierend können.
- oder ihr trefft euren Spielkumpel und es passiert wirklich mal garnix außer dass ihr nebenher latscht...
Dinge die doof sind aushalten lernen, die Toleranz dafür Steigern,...
Das sind wichtige Dinge die ein Hund lernen muss. Vielleicht muss er nicht alles können was ich jetzt genannt hab, aber du kannst das ganz gut mit einem Kind vergleichen das unbedingt die teure Schokolade im Supermarkt haben mag :
Es wird sich erstmal aufregen, motzen, aufdrehen, schreien, weinen,...
Dass das nicht zielführend ist, und man nicht alles haben kann was man will ( zB dass Herrchen den anderen Hund in Frieden lässt, bzw das Kind nicht das gesamte Süßigkeiten Regal haben darf), muss erst gelernt und toleriert werden.
Mit Dominanz hat das alles also garnix zu tun.
Hinzu kommt, dass man in der Pubertät ( Hund wie auch Mensch) einfach keine lange Leitung hat. Man ist mit seinen Emotionen überfordert und strotzt vor Hormonen, entsprechend ist "der Grad" schnell mal sehr dünn.
Hat ein bisschen was von "Hirn wegen Umbauarbeiten grade geschlossen". Schau dass er nicht in Situationen kommt die ihn überfordern, und tastet euch in Ruhe an potenziell frustrierende Dinge heran.
Zwischen den Hunden würde ich da auch erstmal nix provozieren wollen. Tätschel den anderen Hund ruhig gelegentlich, aber achte drauf dass seitens deines Hundes kein Stress aufkommt. Das ist ein Thema, daran könnt ihr langsam und Stück für Stück arbeiten.