Auch wenn mein Hund körperlich nicht eingeschränkt ist, machen wir diese Nasenspiele ganz viel. Ich nehme mit Harry sogar einmal die Woche an einem "Schnüffelkurs" teil.
Was ich auch ganz toll finde, ist die Vergleichssuche. Du versteckst etwas mit einem charakteristischen Geruch (ideal eignen sich Teebeutel). Wie schon beschrieben, wenn der Hund dabei zusieht, mehrfach am Boden herumkramen. Dann läßt Du den Hund an einem Teebeutel mit gleichem Inhalt schnüffeln und forderst ihn auf diesen Geruch zu finden. Wenn der Hund das gerafft hat, wird die Schwierigkeit erhöht, indem mehrere Teebeutel verschiedener Geschmacksrichtungen versteckt werden, aber nur der eine der der Duftprobe entspricht, gefunden werden soll. Wenn der Hund das erstmal verstanden hast, kannst Du die Teesorten beliebig variieren, die Hundenase ist unbeirrbar.
Ähnlich kannst Du es machen, indem Du Dir ein paar Bierdeckel besorgst und einen davon in eine Plastiktüte mit irgendeinem Gewürzkraut (z.B. getrockneter Majoran) tust. Dann legst Du den "kontaminierten" aus der Plastiktüte und mehrere andere Bierdeckel mit etwas Abstand zueinander aus. Das kann man ganz offen machen, da sich die Bierdeckel ja nicht voneinander unterscheiden. Du musst Dir nur merken, welcher der richtige ist . Dann die Plastiktüte hinhalten, damit der Hund weiß, was er suchen soll. Wenn der Hund den richtigen Bierdeckel beschnuppert, wird gefeiert und belohnt. In der Folge kann man dann noch eine deutliche Form des Verweisens einführen, z.B. durch Vorliegen. Da sagt man dann am Anfang, sobald der Hund das Richtige gefunden hat, ganz schnell Platz. Später macht er das von ganz alleine.
Ist Dein Hund mit Clickern vertraut? Das würde ich sonst auf jeden Fall anfangen für solche Suchspiele, weil man am Anfang einfach superschnell bestätigen muss, auch wenn der Hund nur zufällig den gesuchten Gegenstand mit der Nase berührt.
Wir haben im Schnüffelkurs auf Anleitung der Trainerin alles supereasy angefangen. Bei der Gegenstandssuche wurde bei den ersten Versuchen nicht mal wirklich versteckt und ein Gegenstand gewählt, auf den der Hund total abfährt (bei Harry war es ein Ball). Hund absitzen lassen, Gegenstand sichtbar ein paar Meter weiter ablegen und Freigabekommando geben. Wenn das klappt, statt des Freigabekommandos das Kommando einführen, das für die Suche verwendet werden soll, damit Hundi zukünftig weiß, welche Aufgabe gefordert ist.
Lt. Trainerin ist es sehr wichtig, dass man für jede Aufgabe ein anderes Kommando wählt. Für den Hund ist z.B. die Suche nach einem Gegenstand in der Fläche was deutlich anderes als eine Rücksuche am Wegrand.
Noch ein ganz kleiner Hinweis: in unserem Schnüffelkurs (wir sind drei bis fünf Teams) haben alle Hunde ihre bevorzugten Suchaufgaben, aber auf Mantrailing (Mannsuche), fahren sie alle total ab und zwar so vehement, dass ich ein bisschen Zweifel hätte, ob das das richtige für einen Hund mit Rückgratschäden ist. Da müsst Ihr dann halt sehen, wie Eure abgeht.
Huch, jetzt habe ich einen ganzen Roman geschrieben. Hoffentlich findet Ihr in der Nasenbeschäftigung einen adäquaten Ersatz für die Wurfspiele. Sei nicht enttäuscht, wenn Eure Hündin, das nicht von Anfang an so sieht.
LG Appelschnut
PS: ganz praktisch hat Harry schon mal eine Armbanduhr, die ich im Wald verloren hatte gefunden.