Beiträge von Caissa

    So generell: Sie lässt sich 0 davon beeindrucken, wenn ich was nicht möchte und laut oderwasauchimmer werde. Sie schaut mich nur so komisch an und macht danach noch doller weiter. Ich hab keine Intuition die "hundisch" kann - so nach zwei Wochen und wie mit einem Menschen, kann ich ja nicht umgehen - ich hab auch keine Kinder, um irgendwelche Körpersprache trainiert zu haben. Die Trainerin z.B kann sie sehr gut beeindrucken - die Knurrt einfach kurz und dann ist die Kleine schon aus dem Wind - sorry aber DAS kann ich nicht!

    Im Moment kannst du es nicht, aber ich bin mir sicher, du kannst es lernen :nicken:

    Dass es bei deiner Trainerin funktioniert ist doch schonmal super, denn das heißt, dass deine Kleine bei klarer Kommunkation durchaus lernfähig ist. Was eine Korrektur angeht kann dir niemand ganz genau sagen, welche Intensität dein Hund braucht, das sehe ich so wie die anderen.

    Und man kann dir Bauchgefühl auch nicht mal eben einimpfen. Was aber neben Bauchgefühl und einer detaillierten Anleitung mMn bei körpersprachlicher Kommunikation mit Hunden total wichtig ist ist die innere Einstellung (-> denn die setzt du körpersprachlich ganz von alleine um).

    Vielleicht hilft es dir, wenn du dir mal selbst klar machst, welche absoluten Grenzen es bei euch geben muss, damit das Zusammenleben funktioniert. Ich vermute, diese Grenzen sind "Katzen nicht jagen" und "Menschen nicht beißen" (für den Anfang).

    Versuch mal für dich selbst zu verinnerlichen, dass beides indiskutabel ist. Es ist keine Option, dass die Katzen gejagt werden. Stell dir vor, irgendein Zauberer würde sofort eure Bude abfackeln lassen, wenn dein Hund noch einmal Katzen jagt. Das ist die Einstellung, die du zu dem Thema brauchst. Es ist keine Option. Alternativ kannst du versuchen, in dem Moment nicht an den Welpen zu denken, der was lernen soll, sondern an deine Katzen, die du schützen willst und musst. Und mit der Einstellung wählst du dann die Intensität, mit der du das Verhalten abbrichst. Dazwischengehen und den Hund von Katzen wegschicken, bis er nicht mehr nachsetzt wäre mein Weg. Groß machen, Körper anspannen, Hund fixieren, dich nach vorne beugen... Und wenn Welpi dann meidet. also zB den Blick abwendet oder abdreht, nimmst du natürlich sofort Druck raus.

    Trau dir das selbst zu. Du bist das Schild deiner Katzen und dein Welpe kommt nicht vorbei. Das kannst du!

    Ich habe das Gefühl, dir tut es Leid, wenn du versuchst, aversiv ein Verhalten abzubrechen. Stimmt das?

    Falls ja, ich kann das total verstehen. Niemand hat Spaß an sowas. Aber es ist für alle Beteiligten, inklusive deines Welpen (!) wichtig, dass ihr entspannt zusammenlebt. Was glaubst du ist allgemein für den Welpen unangenehmer: Wenige Male eine klare Ansage zu bekommen und danach entspannt in der Nähe der Katzen und in der ganzen Wohnung sein zu können? Oder ständig unter Strom stehen, wenn die Katzen in der Nähe sind, und deswegen dauerhaft fast ausschließlich in einem Zimmer sein zu können?

    Ich will hier wirklich keine Werbung für übermäßige Härte machen! Ich bin selbst sehr wattebauschig unterwegs. Also bitte nicht falsch verstehen, ich würde nicht empfehlen, dass du deinen Welpen nun bei jeder Kleinigkeit rund machst. Mir gehts da wirklich um die Stellen, an denen sonst jemand anderes oder der Welpe selbst Schaden nimmt.

    Für mich gibts da zwei verschiedene Fragen.

    War das Jagdspiel wirklich ein Spiel?

    und

    Ist die bisherige Vorgehensweise im Training sinnvoll und geeignet, um dem Husky-Jungspund etwas beizubringen?

    Als erstes, war das Jagdspiel wirklich ein Spiel?

    100% wird das hier niemand beantworten können. Man kann aber auf Grund der Rasse, der Art des Spiels und der Verletzung mMn eine Vermutung äußern (meine Vermutung wäre auch, dass es kein Spiel mehr war). Trotzdem könnte man diese Einschätzung mit weiteren Infos genauer treffen. Wie sah das Jagdspiel aus? Wer war Jäger, wer wurde gejagt? Wie schnell waren sie, hat der Husky spürbar Tempo rausgenommen? Wie spielt der Husky mit anderen Hunden (ist er immer Jäger)?

    ... Vielleicht magst du, @Bubbles00 , das ja noch genauer beschreiben. Wichtig dabei wäre: Beschreiben, nicht interpretieren. "Sie haben gespielt" ist bereits interpretiert.

    Das zweite, ist die Vorgehensweise im Training sinnvoll?

    Der Wunsch der TE ist, dass ihr Hund lernt, sich nur größere Interaktionspartner auszuwählen. Ok. Damit das möglich ist muss es eine Basis an gegenseitigem Verständnis geben. Wenn es bereits bei einfachen Alltagskommandos nicht möglich ist, dass der Mensch dem Hund verständlich erklärt, was er von ihm möchte, dann muss man mMn mit komplexeren Dingen wie "Interaktionspartner wählen" gar nicht anfangen. Deswegen finde ich die Diskussion um den Abruf und das Deckenkommando auch durchaus relevant. Denn beides sind Kommandos, die gerade ohne Ablenkung recht simpel aufzubauen sein sollten. Wenn das so überhaupt nicht klappt scheint keine vernünftige Basis fürs gemeinsame Lernen dazusein.

    Darum, @Bubbles00 , finde ich, dass es sowohl für dein Wunsch nach der Wahl der Interaktionspartner als auch für euer gesamtes Zusammenleben (!) wichtig ist, dass du daran arbeitest, eine Basis mit deinem Hund zu finden. Du kannst nur dein eigenes Verhalten ändern, eine andere Stellschraube hast du nicht. Frag also hier gerne noch genauer nach, wenn du mehr zum allgemeinen Training und Verständnis wissen möchtest. Und/oder such dir einen Trainer, der Erfahrung mit dem Hundetyp hat.

    Viel Erfolg!

    Reika ist erst 2 Jahre alt, aber ich antworte trotzdem schonmal:

    Seine vielen hochgeschätzten, wunderbaren Eigenschaften kann der sensible Landseer nur entfalten, wenn er in engem Kontakt mit seiner Familie lebt

    Sensibel ist Reika definitiv. Sie bleibt gut alleine, aber braucht trotzdem den Kontakt und rückversichert sich gerne. Passt also.

    Zum ausgefüllten Leben eines Landseers gehört das Gefühl gebraucht zu werden. Er will sich unbedingt nützlich machen. Es muss nicht eine sehr anspruchsvolle Aufgabe sein, etwa die Ausbildung zum Rettungshund oder Lawinenhund, es reicht auch eine banale Aufgabe wie das Begleiten zu Tätigkeiten seines Besitzers, Einkäufe tragen oder Spielsachen einsammeln

    Würde ich auch so unterschreiben. Sie darf Zuhause wachen und führt diesen Job sehr zufrieden und zuverlässig aus. Ich denke, sie würde gerne noch mehr machen, da bin ich noch am Überlegen. Passt also auch.

    Bei seinen täglichen Spaziergängen ist er ein aufmerksamer Begleithund, der selten Jagdtrieb entwickelt.

    Ja, sie ist sehr aufmerksam. Während Balu sich gerne an Schnüffelstellen verliert merkt und sieht Reika gefühlt alles. Das mit dem Jagdtrieb hat bei uns leider nicht geklappt, auf Sicht ist sie schon sehr interessiert. Passt also zum Teil.

    Er ist, bei entsprechender Erziehung, ein angenehmer und ruhiger Haushund, der meistens nicht ohne Grund bellt. Gäste des Hauses begrüßt er zumeist freundlich. Fremden gegenüber verhält er sich wachsam und reserviert

    Sie bellt nicht sinnlos, sondern nur mit Grund. Sie sortiert sehr genau, was "normal" ist und was nicht, kennt also unsere Nachbarn und typische Postzusteller und sagt dann auch nichts. Fremde Menschen und Geräusche meldet sie hingegen, ohne kläffig zu sein. Besuch begrüßt sie überschwänglich, auf das reservierte warte ich noch :hust: Im Allgemeinen passt es aber gut.

    Ein Landseer verfügt über eine ausgesprochen hohe Intelligenz und er neigt dazu eigenständig zu handeln, wenn man ihn lassen würde. Besonders hervorheben möchten wir die Anpassungsfähigkeit dieser Hunde, wobei der Landseer verschiedenste Situationen schon für sich erkennt und dementsprechend reagiert

    100%. Sie hat kein Problem, eigene Entscheidungen zu treffen, wenn ich sie lasse.

    Also im Großen und Ganzen hat Reika ihre Rassebeschreibung schon gut gelesen. Negativ überrascht hat mich ihre Überdrehtheit bei fremden Menschen. Wir haben es immer besser im Griff, aber "reserviert" wäre schon netter gewesen :pfeif:

    Positiv überrascht hat mich, wie sensibel sie ist bzw auf welche Art. Ich hatte eher erwartet, dass die Sensibilität Richtung Ängstlichkeit geht (wie ich es von Balu kenne). Reika ist aber einfach nur sehr weich, reagiert zB auf kleinste körpersprachliche Signale oder Stimmungen. Dadurch kann man mit ihr wirklich schön kommunizieren (wenn man es denn kann, meine Familie ist oft überrascht, wie sie reagiert, weil die nur eher 'stumpfe' Hunde kennen :lol: ).

    Im Großen und Ganzen gabs recht wenig Überraschungen.

    Und all die, die nur zweimal täglich an der Leine um den Block Gassigehen? Warum tun die das?
    Ich denke *nicht*, dass die absichtlich beschlossen haben, mal zu testen, was das mit ihrem Hund macht.

    Andersrum frage ich mich aber auch: Sind die Leute, die zweimal kurz um den Block gehen, denn überhaupt Menschen, die sich ausführlich Gedanken um das Gassipensum machen und auch etwas ändern können? Alle, die ich kenne, die nur so wenig gehen, denken a) dass ihre Hunde nicht mehr gehen wollen oder b) haben Hunde die gesundheitlich nicht mehr schaffen oder c) haben einen schwierigen Hund und "trauen" sich nicht mehr raus oder d) sind der Typ "ist halt nur ein Hund" und gehen davon aus, dass man nicht so ein Tamtam um Hunde machen muss. Keiner von denen würde mehr gehen, weil es eine ungeschriebene 30-Minuten Regel gibt.

    An die 5-Minuten Regel halten sich vergleichsweise viele, ja. Aber das sind dann die Leute, die eigentlich motiviert sind, sich informieren und dann selbst für eine begrenzte Zeit (!) ausbremsen.

    Bei der 5-Minuten Regel sehe ich ja zumindest noch den Mehrwert (weniger überforderte Junghunde), auch wenn sie ebenfalls Nachteile mit sich bringt. Bei deiner vorgeschlagenen 30-Minuten Regel würde man glaube ich niemanden, der jetzt viel zu wenig mit den Hunden unterwegs ist, dazu bringen, länger zu gehen. Dafür gäbe es aber für diejenigen, die sich jetzt schon viel zu sehr mit der Hundeerziehung stressen, eine weitere Regel, die sie versuchen, irgendwie einzuhalten. Ich glaube, das bringt weder den Hunden noch den Menschen etwas, weil durch genau diese Daumenregeln viel verallgemeinert wird und der Blick auf den eigenen Hund verlorengeht. Das haben wir hier ja auch in einigen Threads mit den 5 Minuten - da ist der junge Hund total gelangweilt, aber der/die TE traut sich nicht, mehr rauszugehen, weil es ja diese Regel gibt.

    Zum Thema Rückruf langsam steigern:

    Mach dir doch mal eine Ablenkungsliste. Du sortierst verschiedene Ablenkungen von 1 bis 10 ein. Also zB flüchtendes Wild bei 10, spielende Hunde bei 9, fliegender Schmetterling bei 2... Die Liste kannst du beliebig voll machen, schau einfach, was euch im Alltag so begegnet. Wenn du das hast, dann übst du den Abruf von 1 bis 10. Also du fängst mit den Ablenkungen auf Stufe 1 an und erst wenn die sicher funktionieren, dann probierst du dich, mit Absicherung, an 2.

    Ein Hund ist natürlich keine Maschine, die man programmiert. Und einige Situationen sind ja auch nicht durch einzelne Reize, sondern durch die Fülle an Reizen anspruchsvoll. Trotzdem hilft dir so eine Liste vielleicht, für dich selbst mal zu sortieren, welche Steigerungen beim Abruf möglich wären und wo ihr gerade steht.

    Heute morgen als meine Frau runter gekommen ist. Kam er sofort wedelnt angelaufen und er wollte sie anspringen und hat nach Hand und Fuß geschnappt. Es dauert morgens immer etwas bis er sich dann beruhigt. Meine Vermutung er ist einfach nur überschwenglich in seiner Freude?

    Vielleicht habe ich es überlesen, schläft er alleine?

    Balu wäre vom Typ ein Hund, der sowas gut mitmachen würde. Er hat keinen Stress mit fremden Menschen und wenn ihn doch mal was stört geht er einfach weg. Er kennt Kinder, ist auch da unaufdringlich, lässt sich von Rennen oder geschossenen Bällen nicht triggern. Er würde für jeden Menschen, der Leckerlies in der Hand hat, jedes Kommando 10x hintereinander machen. Einziges Problem wäre wohl, dass er unbeaufsichtigtes Essen klauen würde. Allerdings eben nur unbeaufsichtigt, nicht vom Teller oder aus der Hand. Also würde wohl auch das gehen.

    Balu war mit mir auch schon auf einer dreitägigen Hochzeit. Da er dort aber erst seit kurzem bei mir war und es nicht eingezäunt war, war nicht außerhalb meines Sichtfeldes. Weder Lautstärke, noch andere Erwachsene oder Kinder, noch Fremdhunde haben ihn gestört.

    Bei Familienfeiern im eingezäunten Garten war er auch schon oft frei unterwegs. Da sind wir dann aber eher 20 Leute, nicht 50.

    Mit Reika geht sowas nicht. Klar, sie ist auch noch jünger, aber ich glaube nicht, dass es irgendwann mal gehen wird. Sie lässt sich unregelmäßig doch nochmal triggern von schnellen Bewegungen und obwohl sie noch nie jemanden bewusst umgerannt hat würde ich das Risiko nicht eingehen wollen. Außerdem kann sie manchmal aufdringlich sein, auch das ist in Kombi mit ihrer Größe nervig. Was aber die größte Hürde wäre, weswegen ich es auch in späteren Jahren bei ihr nicht riskieren würde, sie ohne Aufsicht mit vielen Fremden agieren zu lassen: Ich würde bei Reika nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie immer weggeht, wenn sie bedrängt wird. Sie hatte als Welpe und Junghund immer die starke Tendenz, auf Bedrängen mit (Ab)Schnappen zu reagieren. Bei mir ist das gar kein Thema mehr, aber wenn ich gar nicht da bin und nur Fremde um sie rum sind, die evtl. auch gar keine Körpersprache lesen können? Ich würde es nicht testen wollen.

    Das ist wohl meine größte Sorge in solchen Situationen. Ein Hund, der jemanden beißt, auch wenn er davor bedrängt wurde und keine wirklichen Verletzungen zurückbleiben, badet diese Entscheidung mit Pech den Rest seines Lebens aus, wenn er Auflagen bekommt. Das Risiko wäre mir einfach zu groß, vor allem da es ja wirklich nicht nötig ist, es einzugehen.

    Hundekontakte üben finde ich aus Prinzip gar keine dumme Idee. Zumindest, wenn man tatsächlich das übt, was auch das Ziel ist. Nur überleg mal, was übt ihr denn wirklich, wenn ihr auf eine Hundewiese geht? Euer Hund macht wiederholt die Erfahrung, dass er Kontakten nicht aus dem Weg gehen kann, dass andere Hunde Stress bedeuten und dass sie sich andere am besten vom Leib hält, wenn sie aggressives Verhalten zeigt. DAS ist das, was sich festigt. Euer Hund lernt dadurch ja nichts positives, sondern festigt sein Verhalten.

    "Hundekontakte üben" hieße für mich, dass euer Hund lernt, dass er sich andere nicht vom Leib halten muss und dass nicht jeder Fremdhund Stress bedeutet. Damit das gelernt wird müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen. Also, wie lernt sie, dass sie sich andere nicht vom Leib halten muss? Indem ihr sie von ihr fernhaltet und sie nicht zu Kontakten zwingt.

    Ich würde die Freilaufkontakte auch erstmal einfach komplett aussetzen. Wenn etwas Ruhe eingekehrt ist, dann würde ich mit mit angeleinten Spaziergängen, ohne Hundekontakt und mit genug Abstand, wieder langsam an Artgenossen annähern. Dabei lernt sie dann, dass es nichts schlimmes für sie bedeutet, wenn andere in der Nähe sind.

    Dann hast du ja einige Male geschrieben, dass es keine Anzeichen gibt, bevor sie nach vorne geht: Ich würde vermuten, dass es durchaus Anzeichen gibt, dass ihr sie nur nicht erkannt habt. Manchmal ist das ja auch gar nicht so einfach. Wenn ihr euch irgendwann wieder an Hundekontakte rantastet, dann würde ich versuchen, möglichst viel zu filmen und die Filme dann (ggf in Zeitlupe) mit einem Trainer zu analysieren, der euch die Körpersprache genau erklärt.

    Kostenloses 90min Webinar mit Mirjam Cordt zum Thema HSH und das Training mit Reizen. Läuft noch jeweils heute abend um 19Uhr und morgen um 11Uhr.

    Seit 20 Minuten Selbstbelobigung, ich schalte gleich aus :sleeping_face:

    Huch, funktioniert dein Link schon? Meiner nicht :tropf:

    Aber das ist ja das Gute an den kostenlosen Onlineseminaren: Wenn es schlecht ist, schaltet man einfach ab. Ich werde später einfach mal reinhören und dann schauen, wie ich es finde :smile: