Puh schwierig... wirklich schwierig. Klar, im Hundeforum ist es leicht zu sagen "am besten gebt ihr einen Hund weg". Sicher wäre das für die Hunde die stressfreiste Lösung.
In der Realität würde ich es nicht tun, einen Hund abgeben würde doch die Beziehung ganz, ganz massiv belasten. Und sind wir realistisch - die meisten Beziehungen scheitern (sorry, muss gesagt werden) und dann wirds richtig hässlich. Schuldgefühle, Vorwürfe...
Eine Freundin war in der gleichen Situation, ihr Hund der Aggressor, absolut nicht vermittelbar, kam schon als Problemhund zu ihr, hat darüber hinaus noch unangenehme gesundheitliche Probleme. Aussichten auf erfolgreiches Training gleich null, da wurde so viel gemacht über Jahre und in diesem einen Bereich (Tötungsabsicht gegen einen bestimmten Hundetyp) gabs nie Fortschritte. Sein Hund ganz lieb, das Schätzchen, niemals hätte er ihn abgegeben. Also bleiben sie ein paar Jahre in getrennten Wohnungen.
Im Endeffekt hat das Schicksal "das Problem" auf tragische Art und Weise gelöst, ein Hund verstarb lange vor Erreichen seiner Lebenserwartung. In dem Fall sogar der deutlich Jüngere.
Was ich tun würde: Verdammt viel Basisarbeit mit dem DSH und solange getrennte Wohnungen und keine weiteren Vergesellschaftungsversuche. Er liest sich ja nicht wie der totale Problemhund. Wenn die Basis stimmt kann man durchaus auch das höfliche Miteinander mit Geduld, klaren Regeln, vorausschauender Planung und positivem Training fördern. In dem Bereich finde ich Mirjam Cordt super - auch wenn ich mit ihrer Art wirklich gar nicht kann.
Dennoch: Für mich wäre die Arbeit mit dem DSH definitiv der erste Punkt, zumindest dein Freund muss ihn gut genug kennen um sein Verhalten voraussagen zu können und ihn in allen Situationen führen können.