Beiträge von Chien_de_coeur

    Beispiel TH hier vor Ort. Eine Bekannte hat jetzt einen Hund adoptiert. Sie war auf Platz 28 der Warteliste, die 27 Interessenten vorher wurden abgelehnt. War übrigens ein Coronawelpe, der tatsächlich abgegeben wurde. Der Hund hatte es nicht mal auf die Homepage geschafft.

    Ach kommt... die Tierheime hier sind nicht erst seit Corona leer, zumindest hier in der Gegend gibt es seit ca 10 Jahren nur sehr sporadisch wirklich adoptierbare Hunde in den TH, die weggehen wie warme Semmeln. Die TH importieren selbst Auslandshunde, um auch mal nen Hund zur Adoption zu haben, der nicht schon x Beißvorfälle auf der Kappe hat und das berühmte Zuhause bei der sehr hundeerfahrenen Einzelperson ohne Kinderwunsch, ohne andere Tiere und mit Haus & sicher umzäunten Grundstück in ruhiger Lage auf dem Land sucht.

    Es gibt so viel mehr adoptionswillige Menschen, als Hunde, die aus dem INLAND kommen. Sprich wenn jetzt viele Hunde abgegeben werden, werden sich auch Zuhause finden. Solange sie halt nicht zu Mondpreisen sondern gegen eine angemessene Tierschutzgebühr, die einem guten Zweck zugute kommt, abgegeben werden.


    Unser Problem ist es nicht, Plätze für vermittelbare Hunde zu finden sondern eben, dass in den TH ein immer gleicher Grundstock an quasi nicht vermittelbaren Hunden sitzt.

    Alle meine Hunde waren Auslandshunde, nicht, weil ich die TH vor Ort nicht mag oder kenne (war in beiden Gassigeher und habe auch so immer mal wieder geschaut) - es waren einfach nie passende Hunde dabei und meine Liste mit Ansprüchen ist wirklich nicht lang.

    Das Problem mit dem Kauartikel-Reste tauschen ist, dass dein Hund doch auch schnell checkt -> wenn ich den Tausch annehme, ist das Ding weg. Du erzeugst einen Konflikt, auch wenn er das Tauschgut erst mal nett findet.

    Ich würde erst mal den Hund wirklich nur noch in Ruhe fressen lassen. Und dann, irgendwann, vielleicht mit einem von 20 Kauartikeln, anfangs in Begleitung des Trainers, tauschen. Aber so, dass der Hund a) die Belohnung bekommt und b) danach den Kauartikel wieder.

    Ihr habt leider selbst massiv zu dem Problem beigetragen indem ihr immer wieder für Stress rund ums Thema Fressen gesorgt habt. Ein anderer Hund hätte da schon viel früher und viel massiver reagiert.

    Euer Hund ist wirklich, ehrlich nett. Sonst wäre schon viel Schlimmeres passiert. Der Biss war gehemmt und wirklich mehr als berechtigt.

    Lasst doch bitte euren Hund entspannt fressen. Gebt Kauartikel, die euer Hund sicher fertig fressen kann, zumindest überwiegend. Was das ist, ist je nach Hund verschieden. Wenn ihr doch was wegnehmen müsst, dann tauscht mit etwas Höherwertigem. Im Napf rühren würde ich ganz lassen, nach einer Weile kann man es so machen, dass man am Napf vorbeigeht und hochwertige Leckerlis reinfallen lässt. Aber bitte nehmt euch für diesen Schritt nochmal eine Privatstunde bei einem positiv arbeitendem Trainer, der das überwacht.

    Generell würde ich auch das Tauschen mit einem Trainer üben, der beobachtet, ob der Tausch für den Hund wirklich positiv und stressarm verläuft. Auch da kann man Konflikte schüren, wenn man den Hund nicht lesen kann.

    Ich würde fast eher an Schlagen mit einer Leine oder einem Strick denken.... auch wenn ich niemand bin, der davon ausgeht, dass jeder Hund mit Problemen diese hat, weil er geschlagen wurde.

    Ich würde mir überlegen, ob ich mal die ersten Wochen auf Gassi verzichte (nur Garten) und das schön-clickere, um jetzt eine positive Verbindung zur Leine aufzubauen und das Thema hoffentlich schnell abzulegen. Gleiches mit Geschirr ausziehen. Gassi schön und gut, aber es ist ja jetzt nicht unüblich, dass ein Hund direkt aus dem Ausland nicht direkt in der Lage ist Gassi zu gehen.

    Mein Hund fügt dem Anstarren & Ohren anlegen noch ein knurren hinzu. Was bedeutet: Auf JETZT! MACH! SPIEL MIT MIR! |)

    Es braucht natürlich etwas Fingerspitzengefühl in wie weit man darauf eingeht und wann man Hund damit auch mal besser stehen lassen sollte um sich kein aufmerksamkeitsforderndes Verhalten ranzuerziehen. Bei meinem Kleinen nehme ich jede nette Spielaufforderung an (er ist aber auch ein Hasenfuß), sein Rumgequäcke abends, wenn er einfach nur gerne Aufmerksamkeit und ein Leckerlis hätte, ignoriere ich.

    Solange man Rippen und Wirbelsäule nicht blitzen sieht (beim nicht Windhund) würde ich mir persönlich keinen Kummer zwecks zu dünn machen. Gibt hier inzwischen HH die auf die Ästhetik von sehr dünnen, durchtrainierten Hunden stehen, bei denen du jede Rippe zählen kannst - das verstehe ich nicht so ganz :ka: Haben hier z.B. einen Beagle mit dicken Muskelpaketen (also nix sehr jung, alt, krank) und von vorne bis hinten sichtbarer Wirbelsäule und Rippen :fear: