Beiträge von Chien_de_coeur

    Ich kenne halt Hunde, die durch diese Wesensprüfung kamen, wo ich genau weiß, dass sie doch Wesenszüge haben, die in der jeweiligen Rasse nicht gewünscht sind. Von eher harmlos bis hin zu einem ganz krassen Fall mit massiver Aggression - in einer VDH Verpaarung mit hoch ausgezeichneten Elterntieren. Und leider wurde die Aggression vererbt und kam in der Pubertät sehr hässlich zu Tage.


    Aber auch bei "eher harmlos" - ich würde nicht einen Welpen aus Elterntieren wollen, die nervös sind, schlechte Nerven haben, Geräuschangst aufweisen...

    Ich frage mich auch, wie man das Wesen von Zuchthunden jeder Rasse realistischer beurteilen könnte. Mir wäre es z.B. wirklich wichtig, dass die Elterntiere eines Welpen auch wirklich rassetypisches Verhalten im Alltag zeigen.

    Mir selbst fällt da leider keine realistische Lösung ein...

    Meine verstorbene BC Hündin hat in Bahnhöfen auch keinen einzigen Schritt getan, diese Halle haben sie stark verängstigt. Ich hab sie getragen, immer :ka: Kein Geschiss drum... Klar, sicher nicht doll für sie, aber sobald wir raus waren ging es für sie dann auch wieder normal weiter. Ich bin ja durchaus dafür sein Leben so anzupassen, dass man den Hund nicht ständig überfordert, aber alles geht halt nicht.

    Das mit dem Spucken im Auto hatte mein Kleiner auch. Zunächst mal kam mir der Hund nur noch nüchtern ins Auto, dennoch floss die Sabber ins Endlose und hat alles durchnässt (bei einem Hund, der an sich nicht sabbert). Nicht fahren war zu dieser Zeit keine Option weil ich zwischen 2 Wohnorten pendelte. Ich habe dann Autofahrten immer mit tollen Ausflügen verbunden. Heute springt er fröhlich ins Auto obwohl ich mir sicher bin, dass ihm immer noch schlecht wird und er während der Fahrt recht leidend aussieht. Wenn er das Geschirr fürs Autofahren anbekommt freut er sich wie sonst was...

    Ich bin übrigens ein riesiger Fan von Gegenkonditionierung bei Reaktivität, bei tiefsitzenden Ängsten hatte ich damit aber wirklich noch nie einen Erfolg (Ausnahme: Angst vor Menschen). Denn, wie du schon merkst: Spätestens wenn wieder eine unangenehme Erfahrung dazu kommt ist man bei 0 oder im Minusbereich und mit aller Planung lässt sich sowas ja nicht im echten Leben vermeiden. Und: Die Fortschritte sind bei Ängsten oft sooooo langsam, dass man halt nicht in einem realistischen Maß voran kommt.

    Leider habe ich mit meinen Versuchen auch schon einmal Ängste richtig verstärkt und ärgere mich da heute noch sehr darüber.

    Insbesondere von Locken würde ich deshalb heute ganz kategorisch bei Ängsten abraten, man läuft Gefahr, dass man im Grunde das Verweigern mit verstärkt.

    Ich denke tatsächlich, dass es immer vorkommen kann, dass es nicht passt. Selbst wenn man sich mit Leuten unterhält, die über Jahre Pflegehunde aufnehmen, wird man immer wieder hören, dass trotz "ich nehme was kommt" Einstellung immer Hunde dabei waren, bei denen man froh war, wenn sie auszogen. Und ich behaupte, man kann das bei einem Kennenlernen, vielleicht auch einem zweiten oder dritten Treffen, nicht immer abschließend beurteilen.

    Viel trauriger als eine Rückgabe finde ich die Hund-Halter-Teams, wo ich seit Jahren sehe "da ist keiner so richtig glücklich mit dem anderen" - übrigens auch oft bei Hunden, die als Welpe erworben wurden und wirklich keine Totalbaustellen sind.

    Klar, ändert nix dran, dass viele viel zu unüberlegt Hunde anschaffen. Und dass viele Rückgaben lächerlich sind. Aber auch da: Lieber eine schnelle Rückgabe aus objektiv betrachtet lächerlichen Gründen als den Hund über Monate zu versauen und dann abzugeben. Ein Vermittler kann Menschen immer nur vor den Kopf schauen, deshalb finde ich die Option einer unkomplizierten Rückgabe auch immer im Sinne des Hundes.


    Allerdings habe ich bisher immer nur in einem TS-Verein und einem TH ausgeholfen, die genau das als Grundsatz hatten und wurde davon geprägt.

    Wobei man natürlich auch sagen muss : Wenn das Fell noch nie richtig gebürstet wurde, und beim Bürsten nur immer bedeutet am Filz rum zu ziehen, ist es verständlich wenn er da genervt reagiert ^^

    Geht gar nicht mal so sehr ums bürsten, der ist in allen Lebenslagen ... sehr speziell. Irgendwie erstmals ein Hund, den ich so gar nicht "fassen" kann. Ein stetiger Wechsel zwischen entweder hysterisch oder komplett ignorant, nix dazwischen. Ich werde aus dem nicht schlau. Auch wenn die Besitzer sicher nicht alles perfekt gemacht haben, die sind bemüht, die Rassewahl find ich theoretisch nicht unpassend, aber der Hund machts ihnen echt nicht leicht.

    Persönlich würde ich nen verfilzten Hund für meine Nerven definitiv runterscheren lassen :tropf: Aber wie gesagt, die Besitzer lieben die Optik und verstehen glaube ich auch noch nicht ganz das Problem, weil ja von außen alles gut aussieht und sich gut anfühlt, so lange man nicht die Hände eingräbt (er hat so viel Fell wie ein Collie).

    Leider ist der Hund auch echt ein kleiner Arschkeks, kenne ihn von Anfang an und der macht es seinem Umfeld echt nicht leicht :verzweifelt: Da reiht sich verhaltenstechnisch von Welpe an Problem an Problem.

    Uff, keine Ahnung ob sie das machen. Der Hund wurde schon viel wegen der Optik angeschafft und für den Laien betrachtet ist das Fell hübsch. Mir fiel auf, dass er nicht ausgekämmt ist trotz Hitze, deshalb hatte ich gefragt, ob ich mal anfassen darf und war dann eher schockiert... Adresse von einem scheinbar guten Groomer habe ich ihnen schon geschickt. Mal abwarten.