Beiträge von Chien_de_coeur

    Es tut mir leid das so hart zu sagen, aber wenn er niemanden auftreiben kann, der bereit ist die TA Kosten seines Hundes zu übernehmen (Familie?), dann ist die einzige faire Lösung eine möglichst schnelle Abgabe.

    Die Verdauungsprobleme werden durch den Stress ja nur noch schlimmer. Und ein sinnvolles Training ist erst möglich, wenn der Hund behandelt wird. Das ist ein Teufelskreis. Plus, so verfahren wie die Situation ist, braucht es auch Trainerstunden, wenn überhaupt was machbar ist.


    Und evtl. braucht es auch zwingend ein Auto um dem Hund Gassigänge und andere Auslastung zu ermöglichen, ohne sein Stresslevel ins Endlose zu treiben.

    Hinzu kommt, dass eigene psychische Probleme und die Probleme des Hundes sich sicher auch gegenseitig befeuern.

    Immer weg damit würde ich sagen :ka: Meine Kröte hatte mit 15,5 Jahren eine schwere Bauch-OP wegen Krebs und damit haben wir uns deutlich mehr als ein Jahr Zeit verschafft. Ich hatte mich für die OP entschieden, obwohl klar war, dass ihr Krebs nicht heilbar sein wird. Alter ist keine Krankheit und alte Hunde, die nicht zusätzlich schwere organische Probleme haben, haben kein dramatisch hohes Narkoserisiko.

    Ich würde keinen evtl. noch behandelbaren oder zumindest zurückdrängbaren Krebs wüten lassen. Außer es sind schon Metastasen zu finden, dann würde ich mich für eine palliative Behandlung entscheiden.

    Nebenbei: Die Kröte blieb 24h in der Tierklinik und war ab Abholung lediglich angefressen, weil sie nur kurz und an der Leine Gassi durfte. Sonst merkte man ihr nichts an. Wundheilung verlief problemlos und rasend schnell.

    Einen Herzultraschall würde ich mit Blick auf dein Profilbild unbedingt im Voraus machen lassen, wenn nicht schon geschehen.

    Natürlich sorgt ein schlechtes Allgemeinbefinden auch dafür, dass ein Hund weniger Impulskontrolle aufbringen kann.

    Was spricht dagegen, dass Herrchen sich einen Nebenjob sucht um Kohle für die tierärztliche Behandlung reinzubringen? Ich kenne viele Hundehalter mit knapper Kasse, aber die sind im Zweifelsfall absolut bereit, zum Vollzeitjob noch mehr zu arbeiten, wenn es um das Bezahlen von Trainer & Tierarztkosten geht.

    Aber auch dann wäre ein hoher Trainingsaufwand nötig und je nach Wohnort wird es vielleicht nichts ohne Auto zum Rausfahren in reizärmere Umgebung, zum Besuch von Trainingsstunden, Hundesport, etc... Jedenfalls braucht es finanzielle & mentale Ressourcen & viel Durchhaltevermögen.

    Kurze Beine sind oft, aber nicht immer, an ein Gen gekoppelt, das Bandscheibenvorfälle begünstigt. Aber nicht alle Rassen mit diesem Gen sind gleich häufig von Bandscheibenvorfällen betroffen.

    Einer meiner Hunde ist (moderat) kurzläufig, aber kein Träger dieses Gens. Er hat aber auch keine wirklich kurzläufige Rasse im feststellbaren Stammbaum. Nur den Cattle Dog.

    Vom Gefühl her: Ich kenne viele unglaublich gesunde, langlebige moderat kurzbeinige Hunde :ka:

    Also, so Pläne wie: Füttere x% Fleisch, x% Knochen, x% Innereien & x% Gemüse sind ohne extra Zusätze absolut nicht sicher bedarfsdeckend, da es eben zu viele Schwankungen in der Wahl des Fleisches, des Gemüses, der Innereien etc gibt. So einfach ist es leider nicht. Deshalb die Pulverzusätze, damit man eine bessere Bedarfsdeckung trotz einfachem Plan erreicht.

    Vorweg: Was du durchmachst ist nicht unnormal. Leider erlebe ich das im Rahmen meiner Welpenstunde zumindest in abgemilderter Form bei vielen Ersthundhaltern mit (oft mehreren) kleinen Kindern, die sich einen großen Welpen zugelegt haben. Es ist einfach schwierig, weil sich gerade bei beengten Wohnverhältnissen oder/und nur einer Bezugsperson für alle (oft Mama, weil Papa keine Lust hat oder viel weg ist) alle gegenseitig hochschaukeln und stressen. Außerdem haben die meisten Ersthundhalter keine Vorstellung, wie unglaublich anstrengend die Welpen- und Junghundezeit werden kann (was kein Vorwurf sein soll).

    Je nach Ausmaß macht der Rat zu Einzelstunden Sinn (denn im Rahmen von "mach das doch mal so" lässt sich das nicht lösen) oder die Abgabe ist und bleibt die fairste Lösung für alle.

    Wenn ich mir das Ausmaß eurer Probleme und die aktuelle Stimmung anschaue, denke ich, dass in eurem Fall die Abgabe sehr sinnvoll ist. Die Situation aktuell macht alle Beteiligten kaputt und die Lösung wäre weder schnell noch einfach.

    Ich sags mal ganz blöd, der Plan nach dem ruhigen Hund, der mit den Kindern der Familie im Haus von alleine klarkommt, geht bei den Teilnehmern meiner Welpengruppe zu 100% schief. Gut läuft es bei denen, die von Anfang an Ruhezeiten und -zonen schaffen und ihren Kindern auch mehr als nur 30min absolute Ruhe abverlangen können - täglich. Ohne die Illusion, dass Hund und Kinder das schon von selbst lernen, dafür mit viel engmaschigem Management seitens der Eltern, von Anfang an, über viele, viele Monate.

    Und da reden wir von Familien, die sich durchaus schon recht einfache Hundetypen ausgesucht haben. Auf der anderen Seite haben wir im Verein viele mit schwierigen Hundetypen, denen das Zuhause mit den Kindern leicht von der Hand geht - weil sie genau wissen wie ernst die Lage ist und von Anfang an für Struktur, klare Regeln und Ruhe sorgen. Auch für die Kinder.

    Tatsächlich können so manche mit Fremdhunden absolut ekelhaft unverträglichen Hunde auch mit anderen Hunden leben und das teilweise richtig harmonisch.

    Aber zum einen muss das auf deinen Hund nicht zutreffen. (Un)verträglichkeit ist ja immer eine Skala, aber deine Beschreibung liest sich schon so, als wäre dein Hund da sehr nah an der absoluten Unverträglichkeit dran. Das ist eher ein schlechtes Zeichen, bei selektiven Hunden siehts besser aus. Außerdem klingt es danach, als würde dein Hund richtig beschädigen, das würde in der Zusammenführung schon sehr, sehr viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl, Geduld, geschicktes Management und Training erfordern - und dennoch ohne Erfolgsgarantie sein.

    Zum anderen hat dein Hund massive Baustellen, solange du den nicht easy durch den Alltag führen kannst, würde ich nicht an einen zweiten Hund denken.

    Unterm Strich würde ich es wirklich lassen.

    Bei mir hat auch nie einer was "ausgepackt", wies hier immer so nett heißt. Und ich hatte schon 9 Tierschutzhunde. Viel Spaß mit dem neuen Familienmitglied!

    Interessant. Ich erlebe es eigentlich immer so, dass die Hunde von den neuen Eindücken erschlagen sind und sich erst nach einigen Monaten richtig öffnen und dann auch ihre genetischen Verhaltensweisen zeigen. Vermutlich waren Deine dann alle schon gut an ein ähnliches Leben gewöhnt. Ich rede von Tierschutzhunden, die vorher ganz anders gelebt haben.

    Ich hatte 4 davon und auch da hat keiner "ausgepackt" :ka: Wobei nur 3 Straßenhunde waren, die BC Hündin hatte ein Zuhause, die war auch ein Kaliber, aber das wusste ich vorher, hatte die Narben der Dame gesehen, die sie abgegeben hat |) Eine Freundin adoptiert auch immer Tierschutzhunde und ganz andere Kaliber als ich (HSH/HSH-Mixe), die packen bei ihr auch nicht aus, sie ist aber wirklich sehr geschickt.

    Aber ja, ich habe Tierschutzhunde bei anderen erlebt, die ausgepackt haben. So ist es nicht. Aber oft waren das eh junge Hunde (die meisten sind ja sehr jung) die im Zuge des Erwachsenwerdens vererbte Eigenschaften rausgeholt haben. Und/oder Halter, die den ersten zarten Anfängen von Problemen nicht entgegengesteuert haben. Sooo mega dramatisch unerwartet habe ich noch nie was gesehen. Wer sich wundert, dass der Osteuropäer mit einem Jahr anfängt Besuch nicht ins Haus zu lassen oder der Spanier mit 10 Monaten nem Kaninchen nachdüst, hat sich halt schlecht informiert :tropf: Und klar, die berühmte "Verträglichkeit". "Der war im Shelter mit 20 Hunden, da gabs nie Stress, der sollte super verträglich sein und jetzt mag er keine anderen Hunde." Klar, der Klassiker, Verträglichkeitsprognosen im Shelter kann man in die Tonne treten, da backt jeder kleine Brötchen zum Selbsterhalt.

    Aber ich mag deine Kompetenz da wirklich nicht anzweifeln, ich habe es nur selbst nie so krass erlebt :sweet:

    Ich wünsche hier ganz viel Erfolg. Sucht euch bitte frühzeitig kompetente Unterstützung. So sehr mein Herz für Auslandshunde schlägt, man darf es nicht nur wildromantisch sehen. Denn dann gehts schnell schief.