Ich denke schon dass die "Beziehung" zwischen Hund und Halter eine Bedeutung in der Erziehung hat. Zur Beziehung gehören ja solche Aspekt wie Erfahrungen, die man miteinander gemacht hat (oder am Anfang der Beziehung eben noch nicht gemacht hat mit Folge Unsicherheit, Unverbindlichkeit ...), aufeinander eingespielt sein, sich gegenseitig lesen können, Abhängigkeit.
Hunde reagieren in Trainingssituationen mit fremden Personen ja oft ganz anders als bei ihrer Bezugsperson. Das wäre für mich ein Indiz dass die Beziehung zwischen Mensch und Hund eine Rolle spielt. Bei seinem Halter weiß der Hund wie konsequent er ist oder nicht, ob die Ausstrahlung von Stress normal ist oder ungewöhnlich etc.
Können wir eine partnerschaftliche oder freundschaftliche Beziehung zu unserem Hund haben oder überfordert ihn dieser Anspruch?
Ich glaube dass diese Begrifflichkeiten für Tiere schwierig sind, weil ihre Definition nicht wirklich passt. Der ja oft benutzte Begriff der Bindung funktioniert hier für mich besser. In einer partnerschaftlichen oder freundschaftlichen Beziehung kann man "sich austauschen". Dafür ist mir die Kommunikation zwischen Tier und Mensch zu eingeschränkt. Gewisse Dinge kann ich meinem Hund nicht vermitteln und er kann mir sicher auch nicht alles mitteilen was in ihm vorgeht (oder ich verstehe es nicht, das Ergebnis ist aber dasselbe).
Wenn es um die Erziehung geht ist es denke ich wichtig immer beide Aspekte - Beziehung und Wesen - mit in Betracht zu ziehen. Ein Beispiel (SEHR !!!! grob, bitte keinen Wert auf Details legen!!) ist hier das alleine bleiben:
Starke Bindung, sicherer Hund = alleine bleiben meist kein Problem, Hund vertraut darauf dass ich zurück komme
Starke Bindung, unsicherer Hund = alleine bleiben oft großes Problem durch Abhängigkeit vom Halter
Ich hoffe das geht so in die Richtung die du dir gedacht hast?