Beiträge von fliegevogel

    er sehr viel und oft hechelt, wo andere Hunde die Schnauze noch zu haben

    Da Juro auch bei Aufregung oft den Fang leicht geöffnet hat, kann ich dazu leider keine wirkliche Aussage treffen. Generell ist er im Sommer bei allen Aktivitäten ähnlich belastbar oder teils sogar belastbarer als die Hunde in meinem Freundeskreis und meiner Familie (die meist deutlich weniger Fell haben - Lagotti, Schäfermixe, Border Collie, Irischer Wolfshund). Wenn man gezielt einen Hund sucht, der auch bei größer Hitze noch Extremleistungen bringt, würde ich allerdings eher zu anderen Rassen raten. Das lese ich bei Dir aber nicht raus, da geht's ja denke ich nur um ein normal aktives Pensum.

    beim Trailen sind für Vinci oft die anderen Gerüche spannender als die Arbeit und das Trailen

    Das ist bei Juro nicht so, wenn er arbeitet, arbeitet er (es sei denn, die Ablenkung ist extrem, wie etwa ne läufige Hündin steht daneben oder jemand spielt nebenan mit seinem Hund Ball). Aber: das hing bei uns auch viel vom Aufbau ab. Generell würde ich schon sagen, wenn man beim Lappen fokussiertes, ernstes Arbeiten will, muss man sich auch im Aufbau genau so viel Mühe geben, wie man es vom Hund erwartet. Denn er kann sich eben auch gut alleine amüsieren, klebt einem nicht am Bein.

    Wie schnell sind die Finnen denn "aufgeregt" resp. wie reizoffen sind sie?

    Sie sind eben gemäßigte Treibhunde. Also solche schon reizoffen, ja. Aber das Fiepen und so aus Deiner Beschreibung klingt jetzt nicht so nach einem Problem von Reizoffenheit, sondern mehr von innerer Unruhe? Ist für mich gerade schwer zu erkennen, worauf Du hinaus willst. Generell würde ich sagen - das trifft aber meiner Erfahrung nach auf Schäferhunde bspw noch mehr zu - dass man schon auf Erwartungshaltungen achten sollte, wenn man keinen Hund will, der sich aufregt, sobald man vom Sofa aufsteht. Aber das kann man ja trainieren.

    Ich schreib mal ein paar Worte zu den Finnen - ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck, aber ich kenne mittlerweile doch ein paar.

    WTP/WTW

    Haben sie definitiv. Ich mache mit meinem doch recht ernsthaft Spürhundearbeit und er ist im Vergleich mit den klassischen Arbeitshunderassen auf Seminaren nie abgefallen. Man muss sie nur aufgrund der etwas höheren Eigenständigkeit anders arbeiten als BC oder so. Das ist aber nicht unbedingt schwerer, hat halt alles Vor- und Nachteile.

    Bellfreudigkeit

    Ja. Sind keine leisen Hunde. Bei Aufegung wird gebellt und auch ansonsten viel "geredet". Da ja aber zumindest in meinem Alltag Aufregung keinen allzu großen Anteil einnimmt, würde ich nicht sagen, dass es deswegen per se lauter Hunde sind. Meine Nachbarn erwähnen immer lobend, wie leise mein Hund ist, weil zuhause ist er eben entspannt. Auf Spaziergängen mit anderen Hunden oder Trainingsseminaren sind wir aber definitiv meist die lautesten.

    etwas zu viel Fell

    Ist zucht-abhängig, würde ich sagen. Klar, haben alle Langstockhaar mit viel Unterwolle. Aber meinen empfinde ich bspw als gemäßigter als die meisten Spitze oder Collies und er hat auch im Sommer keine Probleme. Aber es gibt da schon sehr unterschiedliche Entwicklungen in der Zucht und da sollte man genau hinschauen, wenn einem das wichtig ist.

    emphaser Danke, ich kann mit der Skala auch viel anfangen :D

    Von allen von Dir bisher genannten Rassen würde ich denken, passt der Showlinien-Labbi da am besten. Die müssen keinesfalls plump sein! Hennie beispielsweise macht ganz ordentlich Zughundesport mit ihrem! Und ein schwarzer Rüde würde bspw wohl auch eure optischen Vorlieben treffen.

    Ist aber natürlich nur mein Eindruck, und ich bin alles andere als Expertin für Molosser und Co.

    Die Entlebucher Sennenhunde schau ich mir mal an. Obgleich ich bisher immer dachte sie Seien prädestiniert für die Jagd.

    Nee, das sind wirklich in keinster Weise Jagdhunde. Irgendwie habe ich das Gefühl, Du hast bisher noch wenig grundlegende Vorstellungen von Hunderassen und -charakteren, kann das sein? Wäre es vielleicht etwas für Dich, Dich mal von einer Hundetrainerin beraten zu lassen? Oder mal eine Dogwalkerin auf eine Runde zu begleiten? Das bieten mittlerweile viele an. Vielleicht würde das für eine grobe Orientierung helfen und wäre konkreter als hier im Forum.

    Das mit dem Flummi wurde mir schon zweimal negativ ausgelegt. :-)

    Nö, ich habe Dir das gar nicht negativ ausgelegt! Kenne viele Leute, die keine Lust auf "einen Flummi" als Hund haben und ich finde das sehr legitim und in keinster Weise negativ. Denen würde ich dann nur bestimmte Sachen nicht empfehlen, beispielsweise energiegeladene Arbeitshunde.

    Weichst Du der Frage nach charakterlichen Vorstellungen gezielt aus oder liegt das nur daran, dass Du Dir darunter nichts vorstellen kannst?

    5 von 5 GSS die ich kenne, bringen eine wirklich unangenehme Kombination aus Nervosität und "im Zweifelsfall erst zubeißen, dann nachfragen" mit. Und sind als Sahnehäubchen dann aufgrund der Größe nur schwer zu halten. Ich würde sie alle als Hunde einstufen, die mir im Alltag viel zu heikel wären. Und ihnen nie den Rücken zudrehen.

    Nun muss man dazu sagen, dass die Rasse gerade trendet, was eigentlich immer dazu führt, dass viel ungut gezüchtet/vermehrt wird. Es wird wohl möglich sein, aus guter Zucht auch stabilere Exemplare zu finden. Aber da würde ich aufgrund meiner Erfahrungen echt mit Argusaugen hingucken.

    Na ja Snaedis es geht mWn dabei ja um Verhaltensänderungen. Hat der Schreckmoment beim "körperlichen Blocken" den Effekt, dass Deine Freundin ab jetzt kurz innehält und schaut, dann war es eine erfolgreiche positive Strafe, meiner Interpretation nach.

    Und umgekehrt, was man ja häufig sieht: zieht der Hund nach dem Blocken fröhlich weiter an der Leine, war es auch keine Strafe.

    Kommunikation und Strafe ist aber für mich auch nicht sich gegenseitig ausschließend.