Beiträge von fliegevogel

    Ne hier wird immer nur konstruktiv kritisiert

    Nee, sonst hätte ich ja nicht unterscheiden geschrieben, wenn es nur eins gäbe.

    Manchmal gibt es nachvollziehbare Beiträge von Qualzucht-Halter*innen, manchmal gibt es polemische oder ignorante. Manchmal gibt es nachvollziehbare Kritik, manchmal gibt's Rumhacken.

    Aber so formulieren als würde nur die eine "Seite" auf der anderen rumhacken, wird diesem Thread einfach nicht gerecht. Hat ja aber Ludmilla selber auch schon gesagt.

    Nicht jeder Anschaffungswillige hört vielleicht auf Freunde, Bekannte, Kollegen ect, aber wenn es jeder zweite oder dritte tut, ist das bestimmt besser, als durch z.Bsp. Verächtlichkeit einige Menschen in den „ ich lasse mir gar nix sagen“-Trotzmodus zu bringen.

    Die Frage ist ja gar nicht, ob Aufklärung nicht bei manchen hilft und gut ist. Jeder hier im Thread würde sicherlich sagen, dass Aufklärung gut ist, sonst würde ja niemand hier mitschreiben.

    Die Frage ist: was tun mit denen, die das alles schon gehört haben und denen es egal ist, die sich eine Qualzucht nach der nächsten anschaffen? Und DA wäre in meinen Augen das konsequente Entziehen gesellschaftlichen Zuspruchs (wenn man das böse Ä-Wort nicht will) ein guter Ansatz, zu dem jeder beitragen kann. Am besten wäre natürlich ein Zucht- und Einfuhrverbot, aber das sehe ich nicht als realistisch an, dass das zeitnah passiert.

    Und mit ein bischen Fleischkonsum reduzieren ist es eben nicht getan, Milchprodukte, Lederprodukte, Kleidung ...

    Gibt es aber auch alles von Nicht-Qualzuchtrassen. Und auch da finde ich, sollte es ein Zuchtverbot geben, keine Frage! Nur da finde ich im Alltag für den Konsumenten tatsächlich schwerer nachvollziehbar: kommt das Schuhleder von einem Qualzucht-Rind oder von einem Nicht-Qualzucht-Rind? Ich persönlich bin unfassbar vorsichtig geworden, aber ja, es ist mühsam. Und außerhalb von Großstädten vielleicht auch unmöglich. Da ist also die Entscheidung für Fleisch/Leder/Ei/Milch vom Qualzucht-Tier eventuell unbewusst. Während mir beim Mops halt keiner erzählen kann, er hätte nicht gemerkt, dass der keine Nase hat.

    Bin da aber an und für sich voll bei Dir, was das angeht, wenn man nur die Haustierrassen thematisiert, ist das nur die Spitze des Eisberges. Und auch da sollte man mehr informieren und wenn Leute dann sagen "Mir doch egal, Hauptsache Bratwurst" sollte das die Gesellschaft mMn genau so wenig tolerieren wie wenn man sagt "mir doch egal, Hauptsache Mops".

    herumgehackt

    Fände es schön, wenn zwischen kritisieren und herumhacken unterschieden werden könnte. Da wären wir wieder bei Polemik.

    Sitzen diese kritischen Personen denn wirklich in bruchsicheren Glashäusern? Mit genauso rabiat vollständigem Verzicht von Konsum an Gütern, die von qualgezüchteten Nutztierrassen stammen?

    Im Schnitt ist es in meinem Umfeld so, dass diejenigen die Qualzucht bei Haustierrassen kritisieren auch deutlich bewusster mit Fleischkonsum und co umgehen, ja. Ob es immer rabiat vollständig ist, weiß ich nicht, das kann ich schwer kontrollieren. Aber insgesamt scheint es zusammen zu kommen (wie gesagt, bei den Menschen, bei denen ich es einschätzen kann).

    Aber selbst wenn nicht, fände ich es besser, wenigstens eins davon nicht zu unterstützen, als zu sagen "Ich kann eh nicht alles richtig machen, also kümmer ich mich um nichts".

    Weil genau das wird ja von Rasseliebhabern von Möpsen und Französischen Bulldoggen gefordert: vollständiger Verzicht.

    Vollständigen Verzicht finde ich persönlich nicht nötig. Es gibt Secondhand-Plattnasen aus dem Tierschutz, es gibt moderat brachycephale Rassen wie Border Terrier und und und.

    Finnischer Lapphund oder Lappländischer Rentierhund könnten passen. Beide können zwar auch mehr als 20 Kilo haben, ist aber meiner Erfahrung nach eher selten und dann geht es eher um 1-3 Kilo mehr.

    Bei beiden Rassen muss man aber dazu sagen, dass sie sich meiner Meinung nach nicht eignen, wenn man wirklich so richtig ehrgeizig im Hundesport ist. Mit Border Collies & co können/wollen sie da eher nicht mithalten. Bock haben sie aber meistens durchaus!

    Oder Lagotto Romagnolo?

    Das ist damit garantiert nicht gemeint.

    Doch, genau das ist damit gemeint, kannst das Interview gerne nachschauen, es ist noch online. Ist auch völlig im Rahmen der "Ächtung"-Definition: "eine informelle gesellschaftliche Sanktionierung von nicht-regelkonformem Verhalten" (Wikipedia). Sanktionierungen müssen nicht wütend oder beleidigend sein.

    Mit "gerade in Deutschland" hat das für mein Empfinden niente zu tun.

    Letztendlich gibt es keine Basis sich zusammenzusetzen und eine Lösung zu finden, so dass beide Seiten zufrieden sind.

    Das ist halt das Problem. Hatten wir ja hier im Thread auch schon mehrfach.

    Es werden anfänglich höflich Argumente ausgetauscht, aber am Ende des Diskurses sind die Qualzucht-Halter*innen eben nicht überzeugt von Argumenten.

    Dann wird wieder von vorne mit den Argumenten angefangen. Das geht den Qualzucht-Halter*innen auf den Keks, weil da war man ja eben schonmal. "Können wir nicht mal über andere Rassen reden, die haben ja alle irgendwelche Probleme?"

    Dann meistens erster Ärger auf der Qualzucht-Gegner*innen-Seite. "Das sind Whataboutismen, wie kann man die Probleme nicht erkennen wollen?"

    Und ab dann wird es meistens auf beiden Seiten unhöflicher.

    Der Punkt der gütlichen Einigung würde eben nur kommen, wenn Qualzucht-Halter*innen sagen würden "Ach ja stimmt, ist irgendwie blöd, dass die Hunde leiden, ich lass es". Dass sie das in der breiten Masse nicht so sehen (wollen/können) sieht man ja jeden Tag, wenn man auf die Straße geht. Insofern sind "Stuhlkreise" im Sinne von höflicher konstruktiver Diskussion wirklich schwierig bis unmöglich und am Ende ist meistens Frust auf beiden Seiten da.

    Aber den Aufruf zur sozialen Ächtung - vielleicht stelle ich mir da auch etwas ganz anderes vor als Andere - den halte ich für kontraproduktiv.

    Eigentlich alle die diesen Begriff hier benutzt haben - übrigens wurde er nur aufgegriffen, weil ihn Dr. Rückert in seinem Interview zum Thema Qualzucht genutzt hatte - haben es hier klar definiert: kein positives Feedback mehr (wie Likes etc.) und deutliche Worte in der Aufklärung wie Bonadea beispielsweise es getan hat. Niemand hat gesagt, es sei ne knorke Idee, Leute wüst zu beschimpfen o.ä.