Beiträge von fliegevogel

    Man muss in Dialog kommen.

    Nein, das muss man nicht. Es ist schön, wenn man es versucht und noch schöner wenn man es schafft.

    Aber man kann es sich auch einfach mal gönnen, einfach die eigene Sicht der Dinge zu äußern und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Allzu oft sind die Menschen eh nicht mit Fakten erreichbar und der ewige Kraftaufwand, sie mit gespielter Freundlichkeit in den Dialog zu zwingen, kann ganz schön ausbrennen.

    Und nicht mit dem Dampfhammer draufhaut.

    Nochmal: das ist kein Dampfhammer, sondern die Faktenlage. Laut Strafgesetzbuch ist ein Tierquäler mWn, wer einem Tier unnötige Qualen zufügt. Und nichts anderes tun Unterstützer*innen der Zucht von Mops, Französischer Bulldogge o.ä.

    Wie würdest Du jemanden, der weil es ihm optisch gut gefällt Tieren Qualen zufügt, denn beschreiben? Was wäre Deiner Meinung nach eine nicht beschönigende aber höfliche Formulierung? Mir fällt leider keine ein.

    Da macht doch jeder dicht.

    Da viele schon lange die Erfahrung gemacht haben, dass die Leute auch beim freundlichsten Umgang eh dicht machen, wird es wohl schwer sein, hier nur auf Basis von Höflichkeitsfloskeln zu kommunizieren. Dafür ist der Frust schon zu groß.

    Übrigens bin ich insofern bei Dir, als ich auch glaube, dass man die Leute wenn überhaupt dann mit extremer Höflichkeit erreicht. Aber das ist halt auch ne diplomatische Meisterleistung, denn das ganze Thema ist nunmal pervers.

    Und wenn die Züchter das nicht ausschließen, verwandelt sich dann irgendwann ein CC in einen Labbi?

    Wenn Züchter*innen das nicht ausschließen oder sogar fördern, könnten deutlich menschenfreundlichere Schläge des Cane Corso entstehen, ja. Deswegen ist ja die Selektion nicht nur auf Optik sondern auch auf rassetypisches Verhalten so wichtig, wenn man eine Rasse erhalten will.

    8 Prozent Erklärung von Verhalten durch Genetik ist ein hoher Wert im Verhältnis

    Das finde ich aber auch, Danke dass Du mich da bestätigst! Ich war total überrascht, dass man von 8% Erklärwert auf "kaum Einfluss" kommen kann. Aber ich dachte mir, ich sage dazu mal nicht, vielleicht ist das unter Verhaltenbiologen ja anders. Aber bei Freilandökologen wäre ein Erklärwert von 8% für einen Faktor schon echt viel.

    Ist hier übrigens nicht irgendwie zickig gemeint Tatuzita , finde meine Beiträge gerade beim Nachlesen selber etwas bitchy. Finde die Studie selber sehr spannend und bin auch nicht direkt "vom Fach" (weder Genetikerin noch Verhaltensbiologin), das sind hier also auch nur meine Interpretationen. Und die lassen mich die Medienberichte über die Studie eben mit etwas ... Erstaunen lesen.

    Die Menschenfreundlichkeit beim Labrador zb nicht.

    Nein, sie sagen nicht, dass das nicht vererbbar ist. Sie sagen, sie haben keinen signifikanten genomischen Effekt für Menschenfreundlichkeit in Labradormischlingen gefunden. Das kann an einer ganzen Reihe von Faktoren liegen.

    Sie schreiben aber auch (auf alle untersuchten Hunde, nicht nur Labradormischlinge bezogen)

    Zitat

    we found that genetic variation explains more than 25% of the variation in factor scores for human sociability

    mehr als ein Viertel der Varianz in "Menschenfreundlichkeit" ist genetisch erklärbar! Das ist unfassbar viel für so eine Varianzanalyse.