Ja, harmos vielleicht auf den ersten Blick. Aber ich fürchte, all diese Fälle haben so scheinbar "harmlos" angefangen, und wenn man solchen Menschen keine Grenzen setzt (setzen kann), gehen die halt jedes Mal nen Schritt weiter..... ;-( Und dann wirds halt unlustig.....
Das stimmt, also dass sie zumeist alle recht harmlos anfangen, sogar manchmal nur auf simplen Missverständnissen beruhend oder banalen Verdächtigungen, Tratsch.
"Wenn man solchen Menschen keine Grenzen setzt" ...
Das versucht eigentlich nahezu jeder (Ausnahmen mögen hier die Regel bestimmen. Aber die vielen Jesuse, die anderen die Wange hinhalten, sind unter der Spezies Mensch eher selten - ein Blick ins Forum reicht, um das Verhältnis zu überschlagen).
Das Problem hierbei ist, dass oft nicht derjenige aus der Defensive (also der Betroffene/Opfer) die Grenzen für einen anderen setzt, die setzt sich so ein Querulant selbst. Ab wann ist die Grenze, die ein anderer vorgibt automatisch statisch? Es ist die Entscheidung desjenigen, dem die Grenzen vorgesetzt wurden, zu entscheiden, ob er einfach drüber latscht. Auch wenn der Grenzensetzer sich einbildet, es sei seine Entscheidung. Irrtum.
Man darf doch nicht vergessen, dass sich nachbarliches Querulantentum eher selten nur auf kurze Reibereien beruht (dann wärs ja keines, sondern nur mal ein kurzer nachbarlicher Zwist). Sag nur: "Maschendrahtzaun" (das ist doch nicht nur ein lustiges Liedchen, sondern ist gleichzeitig satirische Symbolik für ein grosses Problem).
Das sind oft Streitigkeiten, selbst wenn sich die Anwälte und Gerichte bereits eingeschaltet, fleissig Korrespondenz geflossen ist, eine Anzeige sich mit einer Gegenanzeige abwechselt, die sich über Jahre, manchmal sogar über Jahrzehnte hinweg hin ziehen. Druck erzeugt Gegendruck, oft genug.
Das alleine sollte schon aufzeigen, es ist so leicht daher gesagt, Grenzen aufzeigen. Nicht wenige legen dann erst richtig los. Denn es kann gut als Affront aufgefasst werden, das mit den Grenzen aufsetzen. Was bilden die sich eigentlich ein, denen zeige ich es jetzt mal richtig, die werden mich noch kennen lernen.
Sind im Grunde genommen die gleichen Gedanken, die man hier lesen kann, nur von der anderen Seite her (und dabei wird scheinbar vergessen, dass höchstwahrscheinlich solche Emotionen/Gedanken Ursache des Problems an sich schon waren, also die Aggressor-Seite genau so denkt. Versteht sich doch von selbst, dass es auf ein Kräftemessen hinaus läuft). Aus solchem Schlagabtauschen entwickelt sich oft genug eine richtige Spirale (also immer vorausgesetzt, man hat es auch mit Querulanten zu tun).
Je nachdem, wen man als Aggressor gegenüber hat, kann das sehr, sehr unschön werden. Dabei muss man auch noch als bedrohte Partei ständig aufpassen, sich selbst niemals etwas zuschulden kommen zu lassen, wessen man belangt werden könnte. Der Aggressor hat hier häufiger weniger Skrupel (der braucht vll. keine blitzsaubere Akte um seinen Beruf überhaupt noch ausführen zu dürfen oder ist bereits Pensionär) .
Hinzu kommt, was man in einer solchen Zeit alles an Nerven, Zeitaufwand, Kosten reinbuttert geht immer zulasten der Seele und Lebensqualität (oft auch zulasten der Gesundheit). Der Streit, bzw. die Massnahmen, sich vor den Attacken zu schützen, sie zu vermeiden und sich dagegen zur Wehr zu setzen sowie gleichzeitig vermehrt darauf zu achten, dass man sich selbst nichts zuschulden kommen lässt oder derartiges nicht als solches ausgelegt, umgedreht werden kann, wird mehr und mehr zum Lebensinhalt. Toller Lebensinhalt, wirklich. 
Das sagt sich so leicht: "Dem würde ich ja ...", "Hast Du nicht dies, das, jenes mal probiert", "Grenzen aufzeigen", "Hole den grossen Bruder", "Einfach anzeigen Polizei einschalten"... dann hört das auf.
Solche Fälle: https://www.stuttgarter-nachri…db-a1ca-2957f60f1248.html
Kommen immer und immer wieder vor. Verlinke das nicht, um das mit RafiLe1985 's Fall gleichzusetzen oder den ihrigen zu dramatisieren. Nein, nein. Sondern um aufzuzeigen, wenn es doch schon so krass verläuft, mit vorausgegangen, bedrohlichen Situationen, sogar handfesten Drohungen bis hin zu kleineren und schweren Verletzungen (oder am Ende sogar Tötungsdelikt). Und, wie Artikel aufgezeigt, wie die Opfer (ALLE) vorher versucht haben, sich dagegen aufzustellen, sich zu schützen und wehren, wie sie oft von vielen Seiten im Stich gelassen werden. Und nahezu immer begann es erst mal harmlos, das übliche Geplänkel, alle haben das Gespräch gesucht (mehrfach in der Regel), sich an Hausverwaltungen, Nachbar, Anwälte, Polizei gewandt. Glaubt Ihr dann wirklich noch, in harmloseren Fällen, wenn man so gut wie nichts nachweisen kann, wäre es immer einfach? Ist ja schön und gut für denjenigen, bei denen die Polizei ein Machtwort sprach, die Anzeige aufgenommen hatte oder eine Beschwerde beim Vorgesetzten erfolgt hatte oder die Hausverwaltung direkt den Störenfried rausklagte. Und was wenn nicht? Dumm gelaufen, oder?
Nahezu alle Berichte darüber eint eines:
So hatte man sich das niemals nicht vorgestellt, wie man zum Opfer werden kann. Man hatte sich mehr Unterstützung und Schutz durch andere Menschen sowie dem behördlichen Apparat vorgestellt. Und niemand ist davon ausgegangen, dass er selbst mal in so eine Situation kommt, selbst ein Opfer sein kann und wie wenig Möglichkeiten man eigentlich zur Verfügung hat, um das abzustellen".
Und nein, dazu muss man mitnichten ein Blümchen sein. Es kann wirklich jeden treffen. Es kann doch keiner wirklich davon ausgehen, Opfer solcher Vorfälle wären alle ideenlos, kennen keine Telefonnummern von Polizei & Co., sprich: Die wären nicht alle schon auf dieselben Ideen gekommen oder halt bisserl blöde im Hirn?
Sorry, das musste jetzt mal raus
- das ist nicht gegen Dich, BieBoss (hab mir nur Deinen harmlosen, ganz sicher nicht übergriffigen und bös gemeinten Spruch heraus gepickt), sondern ganz allgemein und vll. mit Glück ein wenig ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass Opfer immer noch eine scheixx Rolle in dieser Gesellschaft ist (nur Schwächlinge, Blödlinge und Weicheier können Opfer werden, das ist noch ganz tief in der Gesellschaft verankert, ohne jedwede böse Absicht, oft sogar völlig unbewusst).
Es ist längst m.E. längst überfällig, wie bspw. beim Stalking (hier hat sich ja etwas geändert, m.E. immer noch nicht genug), die Gesetzgebung, die Massnahmen und die Möglichkeiten für Opfer zu überdenken. Dringend.
Und es ist nicht mal so selten, wie man glaubt. Überlegt doch mal. Alleine in diesem Thread sind schon 3 Foristen schwer davon betroffen (oder betroffen gewesen) und ein Fall möglicherweise im unteren Bereich, sofern dieser nicht noch entwicklungsfähig ist. Und in diesem Forum sind doch nur ein paar Nasen aktiv.
Edit: Et voilà, während ich mich
der nächste Fall, jetzt sind wir schon 5 (wenn ich mich nicht verzählt habe).