Beiträge von Udieckman

    Hast du denn eine Beschäftigung im Hinterkopf, die du gerne mit dem Hund machen möchtest?

    Auf jeden Fall Dummy und Mantrailing könnte ich mir auch vorstellen. Die Frage ist halt, wie viel Zeit investiert man da.

    Beim Stichwort "Mantrailing" klinke ich mich mal ein. Die Frage ist, ob Du ernsthaft trailen oder ob begleitetes Spazieren gehen an langer Leine reicht. Mantrailing ist eine komplexe Aufgabe, die auch sehr viel vom Hundeführer verlangt. Die Hunde verstehen idR relativ schnell, was von Ihnen erwartet wird. Die Hundeführer tun sich eher schwer damit, Führung zeitweise abzugeben und im richtigen Moment zu unterstützen. Mantrailing ist auch recht zeit- und personalintensiv. Es brauch neben dem Trainer auch immer die Versteckperson. Ein Retriever bietet sich von der Genetik her für die Dummyarbeit an. Und "richtig" mit Dummy arbeiten ist auch eine Kunst für sich.

    Ich verstehe den gesamten Verlauf nicht so wirklich:

    Im ersten Absatz endet Ihr an einem undurchdringlichen Gestrüpp, in dessen Nähe am Vortag spazieren gegangen worden ist. Ein Abgang konnte nicht festgestellt werden. Ergo müsste der Hund dann doch noch im Gestrüpp sein, wenn keine Spur hinaus führt?

    Der Schweißhund ist direkt in den Wald und hat Schweiß und andere Körperflüssigkeiten gefunden. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Spuren des vermissten Hundes handelt. War die Spur nach 400m am Ende oder wurde aufgrund von Dunkelheit und Gelände gestoppt? Wie weit war der Schweißhund vom endgültigen Auffindepunkt entfernt?

    Wenn der Hund auf die Schienen gelaufen wäre, hätte Dein Hund doch diesen Weg anzeigen müssen? Wie weit war der Auffindepunkt von Eurem Ende entfernt?

    Aufgrund Deiner Schilderung gehe ich davon aus, dass Ihr irgendeine andere Spur ausgearbeitet habt. Ich gehe auch davon aus, dass ein schwerverletzter Hund keine riesigen Strecken mehr zurücklegt.

    Mich hätte diese Suche sehr nachdenklich und auch unzufrieden gemacht. Letztendlich wurde der Hund von wem auch immer wie auch immer gefunden und die gelaufene Spur war recht weit entfernt.

    .....

    Ich wollte nur erzählen: ich kenne einen Elo der Mantrailing macht, und das sehr begeistert und zuverlässig. Der liebt einfach Nasenarbeit und das selbstständige Rausarbeiten einer Fährte.

    Daher müsste Rettubgsstaffel doch eigentlich auch gut möglich sein 🤔

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    Von es denn unbedingt sein muss, dann Mantrailing als Beschäftigung. Aber ungeeignete PSH in Staffeln gibt es schon genug. Und der ELO ist nun mal auf andere Kriterien selektiert worden.

    Aderyn: Könntest du nicht Kontakt mit der Elo Zucht- und Forschungsgemeinschaft e.V. aufnehmen? Die sollten Dir doch bei der Thematik weiterhelfen können. Für mich sind Gespräche mit Haltern meiner Rassen immer sehr wertvoll. So könnte ich viel zum Thema Laufhunde beitragen - bei einem Elo bin ich aber so gut wie raus - außer beim Mantrailing :upside_down_face:

    Ich mache Mantrailing und Obedience mit ihr, würde auch mit Skye einen Sport beginnen, wenn sie Lust hat.

    Das klingt doch gut - Lust hat sie auf alle Fälle. Mantrailing ist sicher auch gut für sie, weil das ja eine recht ruhige Beschäftigung ist, die trotzdem Körper und Geist auslastet.

    In der vorliegenden Konstellation sehe ich Mantrailing als kontraproduktiv. Aus welchem Grund? Beim Trailen soll der Hund eigenständig und ausdauernd eine Spur ausdauernd verfolgen und sich dabei womöglich auch noch gegen den Hundeführer durchsetzen. Und genau DAS würde ich diesem Fall nicht fördern. Es gibt genügend andere ruhige Beschäftigungen, die ebenfalls Körper und Geist auslasten.

    Mittlerweile wird das sogenannte Theratrailen ja als Mittel der Wahl bei jedweder Problematik empfohlen. Ohne Beachtung der jeweiligen Rasse (Genetik) und Problemstellung.

    Sollte es bei Euch gut klappen: Chapeau!

    Bisher habe ich nicht erlebt, dass man sich in die Quere kommt. z b. sind die Flächen-Gruppen in einem mit Förster und Jäger abgestimmten Waldgebiet unterwegs, während die Trailer am Waldrand starten und beim Trailen sich vom FL-Suchgebiet entfernen.

    Oder wir haben genügend Platz für mehrere Gebiete, dann haben die Trailer ihr eigenes und üben eher kurze Strecken, Hochverstecke etc. (letztens z. b. auf dem Gelände eines Steinbruchs mit angegliedertem Firmengelände. Die Trümmergruppe war im Steinbruch selbst, die Trailer auf dem Firmengelände mit Parkplatz, Halle, Palettenlager etc). Wir haben zwar keine unzähligen Trainingsgebiete, aber ein paar feste, qualitativ hochwertige Standard-Gebiete.

    Es geht nicht darum, dass man sich in die Quere kommt - eher das Gegenteil! Anforderungen für PSH kommen hauptsächlich für bebautes Gelände. Von Innenstadt bis Einzelhausbebauung in allen Varianten. Dann bringt es mich als Trailer nicht wirklich weiter, angrenzend zu Fl/Tr Hochverstecke mit kurzen Trails zu üben oder mich vom Waldrand wegzubewegen. Wie sehen denn die meisten Einsätze für PSH aus? Die demente Person ist aus dem Wohnbereich verschwunden......

    Und genau das meinte ich damit, dass sich die PSH in RSH häufig nach Fl/Tr zu richten haben und das eigene Training nicht unbedingt in der erforderlichen Qualität stattfinden kann.

    Wir haben gerade einen PSH bei uns im Training, der den Rückverweis angeboten hat. Die Hündin geht deutlich auf die VP zu, stoppt kurz vorher und setzt sich vor die Hundeführerin. Verlangt viel Vertrauen vom Hundeführer, wenn die VP komplett unsichtbar im Efeu sitzt.....

    Wie wäre es ansonsten mit einem zärtlichen "touch"? Ein vorsichtiges Berühren und dann eine Rückorientierung?

    Im Prinzip hat sie genau das gemacht, sie lief zur VP, hat sie manchmal berührt, manchmal

    einfach nur nahe hin, sich umgedreht und mir vorgesessen. Ich finde das durchaus elegant. Nur: wenn im Sport mehrere Personen im Zielbereich sind und sie differenzieren musste, hat sie angefangen zu beiden zu gehen (manchmal noch hin und her) und mir dann vorzusitzen. Manchmal auch durchaus in die Mitte. Das ist dann einfach nicht mehr eindeutig genug. Es ist mir bewusst, dass das Problem null einsatzrelevant wäre - da hätt ich auch nie was an der Anzeige verändert. Aber im Sport wo durchaus mal 2-3 bekannte Personen am Ende sind, war es oft, nicht immer, zu unklar.

    Aber ja. Im Prinzip finde ich diese Differenzierungen mit bekannten Personen auch schwierig bis fragwürdig. Differenzierung mit Fremden war nämlich tatsächlich nie wirklich ein Problem. Nur einmal bei ihrem ersten Negativende hatte sie versucht eine fremde Person anzuzeigen.

    Da habe ich in der Nähe von Genf :-) eine sehr schöne Übung zu kennengelernt - telefonieren?

    Ansonsten die Anzeige gesondert trainieren... machen wir ja bei den Flächis auch.

    Der Hund soll ja in der Suche fürs Ausarbeiten belohnt werden und nicht nur für die Anzeige. Ist ja bei euch nichts anderes.

    Und wie belohnst du den Hund nur fürs Arbeiten der Spur, ohne Anzeige? Da müsste man ihn regelmässig aus der Arbeit nehmen, BEVOR er die VP findet. Macht ihr das so, belohnt ihr Leersuche? Dürfte allerdings bei Trailern leichter sein: erfahrene (!!) Mantrailer können aus der Suche genommen werden, auch wenn die Spur noch weiter geht. Ist allerdings unvermeidlich mit Frust verbunden, und daher nur in Abständen zu empfehlen.

    Anzeigeübungen, wo die VP nur ums Eck verschwindet, kann man natürlich machen. Funzt auch meist blitzschnell topp. Nur bei der Übertragung auf einen vorgeschalteten Trail hapert es. Ich habe noch keinen HF erlebt, der bereit gewesen wäre, für ein halbes Jahr oder so auf "richtige" Trails zu verzichten und nur die Anzeigeübung auf 2, selten 3 Gebäudeecken auszudehnen. Für eine korrekte Anzeige, deren Stellenwert beim Trailen sehr viel geringer ist als in der Fächensuche

    Für die Trails gibt es eine einfache "Ankommensbestätigung". Die Anzeige wird, wie schon gesagt, getrennt aufgebaut. Das hat bisher immer sehr gut funktioniert: die Hunde bieten meistens recht schnell "ihre" Anzeige an.

    .......

    Die Mantrailer machen übrigens als Helfer beim Flächentraining mit, und die Flächen-HFs liegen dann genauso als Helfer für die Mantrailer, außer es sind genug Personen anwesend, dann haben sie ihre eigene Gruppe (aktuell haben wir allerdings nur drei MT-Teams, alle in Ausbildung) .

    Es könnte zu einem Thema werden, da die Sparten in unterschiedlichen Gebieten trainieren sollten. Ich habe es leider zu häufig erlebt, dass die PSH in den Gebieten der Fl/Tr trainiert haben oder aber nach der Fl gearbeitet worden sind. Und das geht meistens zu Lasten der Qualität. Sollte es bei Euch gut klappen: Chapeau!

    Ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, sondern möchte ein Thema aufgreifen, das nur kurz angesprochen worden ist: Haben die Hunde der TE etwas aus der Situation gelernt? Und wenn ja, was?

    Zunächst einmal lese ich (natürlich) eine Schilderung, die nur eine einzige Perspektive abdeckt. Gab es vielleicht in anderen Situation vielleicht bereits Hinweise darauf, dass eine Situation auch einmal schnell eskalieren könnte? Hinweise, die vielleicht übersehen, anders interpretiert oder nicht ernst genug genommen worden sind.

    Zum Hintergrund ein Erlebnis, das mir im Dezember passiert ist: Ich gehe die Morgenrunde mit meinem angeleinten Schwyzer. Plötzlich schießt ein dunkelschwarzer DSH um die Ecke und verbeißt sich tatsächlich in den Bauch von Kaspar. Herrchen völlig aufgelöst hinterher. Nein, es ging alles so schnell, dass ich Zeit für überhaupt etwas gehabt habe. Selbst wenn ich Pfefferspray, einen Taser oder sonst etwas dabei hätte: in dieser Situation ging alles zu schnell! DSH also am Bauch vom Schwyer, der hat geschrien! Im Gegensatz zu der Eingangssituation konnte der HF seinen Hund nach einigen Sekunden (eine gefühlte Ewigkeit) abrufen. Keine 30 Minuten später lag Kaspar auf dem OP-Tisch.

    Was dieses Erlebnis jetzt mit dem Thema zu tun hat? Der Hund war aus dem Gartentor, bevor er angeleint werden konnte. Und unser Pech war, dass er gelernt hatte, dass Angriff die beste Verteidigung ist! Eben aus einer ähnlichen Situation heraus....... Unterschied ist aber, dass diesem HF die Problematik bekannt ist (obwohl es "nur" Attacken sind und der Hund noch eine freie Gehirnzelle hat) und daran ernsthaft gearbeitet wird. Für meinen Hund bedeutet es leider, dass er mit Meideverhalten auf große schwarze Hunde und Hunde, die auf ihn zulaufen, reagiert. Und insgesamt Unsicherheiten zeigt. In Einsätze gehen wir in dieser Form natürlich nicht mehr.

    Und noch eins: Je nachdem, aus welcher Richtung jemand kommt, werden Verhaltensweisen unterschiedlich wahrgenommen. Für mich geht "Jagdtrieb" ab Beagle los, aber ein Anknurren anderer Hunde löst bei mir Schnappatmung aus. Ich bin eben "Team Jagende Meutehunde".