Beiträge von Udieckman

    Für mich stellt sich als erstes die Frage, ob der Wunsch RHS an erster Stelle steht. Und wenn RHS, ob dann Fl/Tr oder MT. Wenn es um Menschenleben geht, sehe ich andere Rassen, als wenn es um den Sportbereich geht. Bei RHS bitte auch bedenken, dass der eigene Hund die wenigste Zeit gearbeitet wird. Auch ich als Mensch investiere viel Zeit.

    Bei den Rassen bin ich natürlich sofort beim Beagle :-) und den sonstigen Laufhunden, wenn es um MT geht. Fl/Tr sehe ich auch immer mehr UK oder DK. Vielleicht lohnt es sich für Euch ja, zur Ausstellung in Neumünster oder Rostock zu fahren. Da sind alle möglichen Rassen vertreten. Die Jagdhundehalter habe ich dort auch als sehr entspannt und hilfsbereit erlebt.

    In dem Moment, als die Kamera neben oder sogar vor dem Team war, habe ich diverse Abstriche gemacht. Und kein Abchecken weiterer Ausgänge der U-Bahn. Ich gehe jedenfalls mal davon aus, dass es auch behindertengerechte Ausgänge gibt. Diese hätten auf jeden Fall gecheckt werden müssen.

    Ansonsten: zwei Tage (oder mehr) auch in Großstädten ist möglich. Das Suchmuster sieht allerdings meistens anders aus. Parfüm macht keinen Unterschied.

    Und ich würde mir einen Kopf machen, aus welchem Grund der Hund voller Überzeugung in die verkehrte Richtung läuft. Häufig wird, hatten wir oben schon thematisiert, sehr lange in die richtige Richtung gestartet. Oder sofort mitgegangen, wenn der Hund in die richtige Richtung geht und stehen geblieben, wenn es verkehrt ist.

    Wie lange ich "falsch" mitgehe, hängt von verschiedenen Faktoren wie Gelände oder Wind ab. Wenn ein Zeichen zum Drehen kommt oder mein Hund langsamer wird, biete ich die Umkehr an. Geht es zu lange in die verkehrte Richtung oder der Hund hat eine Abzweigung überlaufen, dann führe ich ihn teilweise langsam zurück. Kommt dann der Impuls, gehe ich mit. Kommt nichts, gehen wir zurück zum Auto. Für mich ist es wichtig, dass ich meinen Hund nicht zum Erfolg trage.

    Alternativ bietet sich auch Geruchsdifferenzierung an. Soweit ich weiß, wird bei ZOS der zu suchende Geruch vorher konditioniert. Bei GD gebe ich einen Referenzgeruch und habe dadurch eine viel größere Bandbreite. Spannend wird es, wenn ich den oft bemühten Teebeutel in einer Kaffeedose verstecke...….

    Wie habt Ihr den Hund aufgebaut? Wie werden die Trails jetzt aufgebaut? Und Bitte nicht nach dem dritten Termin gleich in die Länge gehen.

    Ich denke dass Bracken (ich denke jetzt nicht an Beagle, die schon seit Generationen nicht mehr zur aktiven Jagd eingesetzt und gezüchtet werden) aus gutem Grund selten als Mantrailer eingesetzt werden. Menschen finden kann einfach nicht so geil sein wie einer Wildspur folgen und Druck vom Hundeführer halten sie nicht gut aus. Zwischen der Härte eines DD und einer Bracke liegen Welten.

    Zunächst einmal sollte kein Hund mit "Druck" erzogen werden! Egal ob Bracke oder nicht. Beagle werden noch in der aktiven Jagd eingesetzt und auch auf Jagdleistung gezüchtet, wenn auch aufgrund der fehlenden Reviergröße im eigentlichen brackieren. Es gibt auch einen extra Verein für Jagdbeagle. Bracken (synonym Laufhunde oder Chien Courant) werden zunehmend im Mantrailing für Realeinsätze eingesetzt. Dann muss der Bloodhound natürlich genannt werden, aber auch die Schweizer (BdJ, Luzerner) und französischen Laufhunde (PBdG / GBdG / Ariegeois)immer häufiger anzutreffen. Auch die PSH der Polizei werden häufig aus dieser Gruppe rekrutiert. Eben weil sie einfach besser in der Suche sind. Gerade auf kalten oder langen Spuren.

    Gut ausgebildet wechseln die Hunde in der Suche NICHT auf Wildspuren. Hier ist ein erfahrener Ausbilder wieder von entscheidender Bedeutung. Und ein Hundeführer, der bereit ist, sich auf die Besonderheiten einzulassen. So toll diese Hunde in der Suche sind - und unsere Hunde haben uns noch nie im Stich gelassen - im "normalen" Umgang sind sie nicht einfach zu handhaben.


    Viele der Probleme, die heute im Mantrailing diskutiert werden, liegen meiner Meinung daran, dass Hunde trailen sollen, die etwas anderes möchten. Da gehört der BC für mich ganz klassisch dazu. Diesen Hunden muss ich erst mühsam beibringen, was ich von ihnen erwarte und selbst dann ist es schwierig für sie. Ich finde es traurig, dass ich es mühelos schaffe, einen BC einen Geistertrail laufen zu lassen. Wobei diese (und ähnliche) Hunde häufig ein optisch tolles Bild abgeben. Nase am Boden, Körper gespannt - nur leider kein Stück auf der Spur. Weshalb dürfen diese Hunde nicht das machen ( oder etwas ähnliches), wofür sie gezüchtet worden sind? Da habe ich als HF doch auch viel mehr Freude dran, als ewig auf einem Trail zu scheitern oder begleitetes Spazierengehen an langer Leine zu machen. Ich bin nie auf den Gedanken gekommen, mit meinem ersten Beagle Schafe hüten oder Schutzdienst machen zu wollen.


    Viele Grüße

    Ute