Selbst Staffs zeigen gewisse Signale, bevor sie agieren.
Klar. Bestimmt die meisten. Die Frage ist dabei aber schon, ob diese Signale so unmissverständlich sind. Natürlich kann man im Nachhinein sagen "in Situation xy hat er schonmal die Augen verdreht oder sein Körper ist eine halbe Sekunde noch angespannter als vorher geworden, da war das Warnsignal". Aber viele Hunde, die ich so kenne und sehe, zeigen ganz regelmäßig in diversen Situationen, dass sie sich damit nicht 100% wohl fühlen. Vielleicht sogar die meisten. Auch ohne das Kinder denen an den Ohren ziehen oder so, einfach im normalen, leicht körperklausigen Umgang, den viele Menschen mit ihren Hunden eben haben. Sind das nun alles wandelnde Pulverfässer? Würde ich so eher nicht sagen.
Ist das klassische "Hund leckt dem Halter durchs Gesicht" schon eine Situation, von der man hinterher sagen kann "das hätte man aber kommen sehen können", wenn der Hund dann irgendwann ins Gesicht beißt? Oder von welchen Warnzeichen sprechen wir hier?
Ich finde es teilweise etwas zu einfach, zu sagen "beim richtigen (rücksichtsvollen) Umgang wäre das nicht passiert". Mag sein, dass das manchmal so ist. Aber wie sieht denn die Realität aus? Die gefährlichen Hunde, die in Unterbringung sind, sind das wirklich so oft solche Hunde, die ewig heftig übergriffiges Verhalten über sich ergehen lassen mussten/haben? Oder sind das Hunde, die in normalen Situationen des Zusammenlebens beschlossen haben, dass sie das jetzt nun aber wirklich krass übergriffig finden? Oder hält sich das die Waage?