Beiträge von Chimi

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    Kleine Restrisiken sind da zwar immernoch vorhanden, aber da kann man nix machen...


    Wenn das so einfach wäre...


    Es gibt keine Linien mehr, die nicht mit DCM belastet sind. Selbst die Linienzucht auf alt gewordene Hunde ist nicht ohne Gefahr: Durch diese Form der Zuchtauswahl werden die Hunde immer reinerbiger. Mit anderen Worten, Krankheits-Gene, die verdeckt (rezessiv) vorliegen, kommen mit wachsender Reinerbigkeit (Homozygotie) immer mehr phänotypisch als Krankheit zum Vorschein.


    Ob ein Hund herzgesund ist (DCM) kann man bei keinem Hund wirklich sagen, weil sich diese Krankheit oft erst im fortgeschrittenen Alter klinisch ausprägt. Wenn die Anlage dazu da ist, vererbt ein Hund es auch. Egal ob er erkrankt ist, oder nicht.


    Die aus meiner Sicht beste Methode ist einfach aber anstrengend: Augen und Ohren auf! Stammbäume wühlen, schauen, wo Probleme aufgetaucht sind, wo Hunde sind mit DCM oder gar Hunde, die früh verstorben sind. Mit Dobermannbesitzern reden...


    Nicht wenige Dobermänner sterben nämlich einen frühen Tod durch "Schlangenbiss".


    LG Sabine

    Diese werte sind ÜBELST! Beide gemessenen Werte an der Utnergrenze!


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    freies FT4 0,61 ng/dl Normalbereich = 0.06-3,70


    Schau noch mal nach. Da steht 0,6 und nicht 0,06 als unterer Referenzwert. Somit ist auch der fT4 im Keller.


    Ich würde bei dem Hund ein komplettes Profil erstellen lassen:


    T4, fT4, T3,fT3, TSH. Am besten wieder bei Vetmed, da wurde das gemacht, oder? Großes BB, Screening um andere Dinge auszuschließen. Wenn da nichts ist, Hormonsupplementierung einleiten.


    Such Dir einen Tierarzt, der sich damit auskennt, das ist das Schwerste an der Sache.


    LG Sabine

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    Wenn der Hund sich Zuhause "normal" zeigt, dann würde ich das mit der Schilddrüse mal ausschließen...


    Nein, das kann man so nicht sagen. Die meisten Schildies zeigen sich in gewohnter Umgebung unauffällig. Sie schlafen viel. Wenn ungewohnte Reize kommen, fangen sie erst an, am Rad zu drehen.


    LG Sabine

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    Ein Schilddrüsentest ist schon 2 x gemacht worden und die waren nicht auffällig.


    Die meisten TÄe kennen sich damit nicht aus. Bei Hunden in dem Alter, sollten SD Werte zumindest im Mittelbereich der Laborreferenz liegen.


    Liegen SD Werte im unteren Drittel, so liegt eine SDU nahe und man sollte eine Therapie näher ins Auge fassen, nachdem alle anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen wurden.


    Leider nicken fast alle TÄe jene Hunde als SD gesund ab, die noch grenzwertig niedrige Werte, innerhalb der Laborreferenz, haben. Es wäre also ganz gut, wenn Du mal die Werte online geben würdest.


    Gerade bei TH Hunden und Hunden aus dem Tierschutz häufen sich die SD-Erkrankungen. Ich führe das auferheblichen Stress und die Impfhistorie dieser Tiere zurück.


    LG Sabine

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    Nur in meinen Augen kam es mir so vor, als wenn das Kupierverbot den Genpol noch mehr einschränkte, da ja auf mehr geachtet werden musste nun (und ja, Züchter sind nun mal viele dabei, die nix können und wollen).


    Das Kupierverbot schränkte den Genpool tatsächlich ein. Aber auf andere Weise: Die Leute wollten plötzlich keine Dobis mehr und die Wurfzahlen gingen in den Keller. Viele Züchter hörten auf zu züchten und somit gingen viele dieser Linien verloren.


    Der zweite Grund, warum die Wurfzahlen in den Keller gehen, ist der gesellschaftliche Wandel. Wer heute mit einem Dobermann am Strick auftaucht, hat schnell sein Image weg. Der Hund ist nicht mehr der beste Freund des Menschen, sondern wird zunehmend eine Bedrohung...
    Nicht zuletzt durch Hundehalter, die ihrem Hund nicht mehr gerecht werden.


    Warum so wenige Deckrüden genutzt werden? Hab ich auch schon geschrieben: Weil die meisten Züchter unbesehen zum nächsten Champion hinrennen, und dort decken lassen. Letztes Jahr hat ein Züchter drei seiner Hündinnen plus eine in Zuchtmiete von Hilo v. Nemesis decken lassen.


    In der Vergangenheit waren das Hunde wie Prinz von Norden Stamm, Ebo vd Groote Maat, Gino del Citone, Graf Guido, Quirinus und zB aktuell Fedor del Nasi, der dauernd benutzt wird. Klar, dass sich so auch fehlerhafte Gene rasend schnell ausbreiten können.


    Es steht schon in den VDH Statuten, dass nur mit gesunden Hunden gezüchtet werden darf. Den Verband schert das einen Dreck. Vorgeschrieben in D ist nur die HD Untersuchung und HD ist nie ein wirkliches Problem bei den Dobermännern gewesen.


    Und mal abgesehen von der Einstellung des DV, waren es hauptsächlich die Züchter, die bei der Hauptversammlung gegen die DCM Untersuchung als verpflichtende Zuchtuntersuchung gestimmt haben.
    Ist ja auch klar, es schmälert den Gewinn.


    Ich will nicht wissen, wie viele Dobermänner aus er Zucht geflogen wären, wenn man alle in der Zucht befindlichen Hunde geholtert hätte und nicht nur die, die neu in die Zucht gingen. ABer so ists ja bequemer: wir machen mal schnell eine Statistik, die aufgrund der Stichprobenwahl von vornherein fehlerhaft ist. Der Ottonormalo-Dobermannkäufer wirds schon nicht merken...


    LG Sabine

    Himmelherrgottsakra: Es geht nicht um den Import von Welpen und den Eintrag dieser Hunde im deutschen Zuchtbuch.


    Es geht um die Nutzung von Deckrüden, die nicht im Zuchtbuch des DV eingetragen sind für Züchter, die im DV züchten. Ist das so schwer zu verstehen?


    Und wie ich schon schrieb: Dobis oder Welpen (kupiert oder XXL), die nicht im Zuchtbuch des DV stehen, bekommen den Eintrag ins Zuchtbuch des DV bei erfolgter HD Überbewertung der Elterntiere.


    Fakt ist, der Genpool ist und bleibt eng. So gut wie alle deutschen Dobermänner gehen auf 3 Rüden aus Forell Zucht zurück (Ende der 70ger). Und der Genpool wird weiter verengt durch die übertiebene Nutzung von Rüden aus bestimmten Linien (Matadorzucht)


    Und um auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:


    Anteil der erkrankten Hunde an DCM
    (Zahlen aus der DCM Studie LMU München)


    1-2 Jahre 3,9% betroffen
    2-4 Jahre 15,5% betroffen
    4-6 Jahre 18,3% betroffen
    6-8 Jahre 46,8% betroffen
    8- 50,7% betroffen

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    Wieso fallen also ausländische Hunde raus?


    Noch mal einfach formuliert: Wer im DV züchtet, hat einen Deckrüden zu nehmen, der eine deutsche ZTP hat. So einfach ist das. Und nicht jeder Rüdenbesitzer im Ausland hat Bock, seinem Hund eine deutsche ZTP zu verpassen.
    Hunde in USA interessieren als Deckpartner kaum, da im DV kein Gefriersperma erlaubt ist.


    Schau mal auf der HP des DV nach, wie viele Deckrüden da jedes Jahr so auftauchen. Eine Handvoll. Es sind immer dieselben.


    Natürlich hast Du Recht, der DV kommt seiner Hauptaufgabe nicht nach, nämlich einer verantwortungsvollen Zuchtlenkung, vor allem mit Blick auf die Gesundheit und die Langlebigkeit der Hunde.


    Und es stimmt: Mittlerweile ist das Aussehen der Hunde wichtig, nicht mehr die Leistung, sodass es mittlerweile normal ist, wenn ein Dobermann hochgradig "angekratzt" ist um keine Nerven mehr hat.


    Ich habe den Eindruck, dass Hunde aus bestimmten Linien oder Zuchten bevorzugt behandelt werden, sei das auf Ausstellung oder bei der Schnelligkeit der HD Auswertung.


    Diese ganze Freunderlwirtschaft ist für mich Grund genug, nicht in den DV einzutreten.


    Sabine