Ich meld mich auch noch mal...
Hund und Geld ist ein großes Thema, denn Hunde kosten nun mal Geld.
Ich kann dir aus meiner Erfahrung berichten: Ich bin seit 4 Jahren Arbeitsunfähig durch psychische Erkrankungen und beziehe Sozialhilfe. Da ich keine teuren Hobbys habe und auch für mich selber eher nur das nötigste kaufe, bleibt genug für den Hund über. Auch Versicherung, Steuer, normale Tierarztbesuche, hochwertiges Futter sind kein Problem. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, größere Summen sind schwierig. Ich musste meine Hündin letztes Jahr kastrieren lassen. 600 Euro waren dafür geplant, durch Komplikationen wurden es insgesamt knapp über 1000 Euro. Meine Familie hat mir da ausgeholfen, ich konnte es nach und nach zurück zahlen, aber alleine hätte ich das mit dem kleinen Geld was ich bekomme nicht stemmen können. Deshalb würde ich mir auch gut überlegen, ob du das Finanziell wirklich schaffst. Ein Hund kann immer außerplanmäßig enorme Kosten verursachen. Ganz besonders, wenn sie alt werden, oder du dir generell eine Kranke Rasse anschaffst wie Französische Bulldogge oder Cavalier King Charles Spaniel. Ich weiß halt, das meine Familie mich da immer finanziell unterstützen wird, weil sie Anju genauso sehr lieben wie ich und genau wissen, das es Anju war, die mich aus meinem Loch vor fast 6 Jahren raus geholt hat.
Anju war und ist definitiv eine Bereicherung für mich. Genauso, wie du es dir erhoffst, hat sie mir geholfen vor die Tür zu gehen, wieder mit Menschen in Kontakt zu kommen. Viele Ängste konnte ich ablegen und sogar meine Selbstsicherheit ist viel größer geworden. Mittlerweile bin ich sogar soweit, dass ich bald wieder arbeiten kann und das habe ich ein großes Stück auch meinen Hund zu verdanken.
ABER: Dabei kommt es eben auch ganz darauf an, wie du drauf bist. Wie groß deine Ängste und wie Stark deine Depression ist. Ich hatte Phasen, da wäre ich mit Anju nicht vor die Tür gegangen, da hatte ich Menschen, die mir das abgenommen haben, weil ich es einfach nicht konnte. Nicht für jeden ist ein Hund Grund genug, den Schutz der Wohnung zu verlassen. Ich habe auch jemanden gekannt, dessen Hund sich nur auf dem Balkon erleichtern konnte, weil Frauchen zu sehr Angst hatte, mit ihm raus zu gehen. Mit Hund hat man halt viel mehr Kontakt zu anderen Menschen, als ohne Hund. Für mich war das am Anfang schrecklich. Ich hatte halt einen kleinen süßen Welpen und ständig fremde Menschen die mich vollgebrabbelt haben und immerzu an meinem Hund rumfummeln wollten. Da hab ich es zeitweise wirklich bereut, mir einen Hund angeschafft zu haben, ich hab mich dann allerdings doch recht schnell an die Menschen gewöhnt.
Als Hundehalter hast du auch nicht nur positiven Kontakt zu deinen Mitmenschen. Grade Hundehalter untereinander können sich ordentlich in die Haare kriegen.. Gassi gehen ist daher leider nicht immer so romantisch, wie man es sich vorstellt. Zudem wirst du mit einem niedlichen Hund höchstwahrscheinlich sehr belagert von gänzlich fremden Menschen, du wirst dir eventuell blöde Sprüche anhören müssen und manche Menschen werden dich meiden, weil sie Angst vor Hunden haben. Es gibt ganz selten auch Menschen, die dich beschimpfen könnten, einfach weil du einen Hund hast. Und dann gibt es auch noch die Menschen, die mit dir Diskutieren wollen über Erziehung, Fütterung etc. Man kommt schnell in die Situation, wo man das Gefühl bekommt sich rechtfertigen zu müssen.
Das sind aber nur Dinge, die dir passieren KÖNNEN, nicht müssen.
Ein Großteil meines Hundehalterdaseins bin ich überglücklich und kann das romantische Bild komplett unterschreiben.... aber ich hab halt auch einen ganz tollen Hund.
Negative Erlebnisse wiegen nur meistens schwerer, als die positiven. Das musste ich auch lernen, den Positiven Momenten viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Ich meide Menschen und Hunde, Anju mag Menschen eh nicht besonders und den Kontakt brauchen wir auch beide nicht unbedingt. Die Spaziergänge sind also Größtenteils total entspannt und einfach schön. Zuhause dann noch ausgiebig kuscheln und der Tag war perfekt. 
Zur Rassewahl... Wenn dir der Spaniel gefällt, würde ich auch mal bei den Papillons schauen... vielleicht sogar beim English Cocker Spaniel, da kann man auch einen mit gemütlichem Gemüt erwischen. (Muss es denn eigentlich ein Welpe sein?)
Was die Wohnung betrifft: Auslastung findet draußen statt, drinnen kann zwar auch gespielt werden, aber hauptsächlich wird dort geruht. Es ist also völlig egal, ob du 30qm oder 130qm zur Verfügung hast. Der Hund wird vermutlich eh meist in deiner Nähe sein wollen und bräuchte theoretisch nicht mal ein eigenes Hundebett, wenn er mit in deinem Bett oder auf dem Sofa schlafen darf.