Beiträge von katzenpfote

    walkman

    Nein, ich meinte mit der Vorstellungsgespräch-Frage nicht dich!

    Ich hab das hier schon mal geschrieben, das war eine Geschichte wie aus dem LehrBuch, :

    Beim Gespräch saßen der Personaler (der Vollständigkeit halber: Mann um die 50), die Gleichstellungsbeauftragte (Frau Mitte 20) und ich (Frau, 30).

    Man redete, es kam die Frage, ich war verblüfft, schaute zur Gleichstellungsbeauftragten und fragte: ‚Soll ich dazu was sagen, oder wollen Sie?‘, sie lächelte etwas unsicher und ich hab wahrheitsgemäß gesagt, dass die Frage unzulässig ist und ich keine Kinder will.

    Mein ebenfalls im Personalwesen arbeitender Ehemann hat mich nachher gefragt, ob wir wieder raufgehen und nach dem Vertrag fragen, nach so einer plumpen Diskriminierung, aber ich habe abgelehnt, weil ich auf den Job keinen Bock mehr hatte.

    Lea2020

    Der springende Punkt ist nicht, dass ich fragen darf oder mich danach in den Job reinklagen kann, sondern dass ich wegen meines Geschlechts gefragt werde und ein Mann nicht.

    walkman

    Es stimmt, Männer, die in der heutigen Zeit einen gleichberechtigten Anteil am Umgang mit ihren getrennt lebenden Kindern wollen, haben es schwer. Das ist eben auch eine Folge von dem jahrelangen Mantra, dass Männer sich nicht so gut kümmern können und Frauen dafür besser geeignet sind. Das glauben oft auch die Gerichte, und leider oft auch die Männer und Frauen… das ist so ein komplexes und schwierig aufzuarbeitendes Thema.

    Ich kenne einfach so viele liebevolle, fürsorgliche Väter in meiner Generation - aber in den Elternabenden/bei den Elternsprechtagen meiner Klassen sitzen immer 80% Frauen, und zwar egal, ob sie alleinerziehend sind oder nicht.

    Ich höre weibliche wie männliche Lehrkräfte zwischen 35 und 50 immer noch ganz unbedacht Sätze sagen wie „lass das mal ein Mädchen schreiben, die haben die schönere Schrift“ - „ich brauch mal ein paar starke Jungs um x nach y zu tragen“ (und da geht es dann um Tische, die 5kg wiegen) - „vielleicht hast du ja ein paar liebe Mädchen, die die Aula dekorieren wollen“…

    Es ist einfach superfrustrierend…

    Lea2020

    Richtig.

    Geschlechtsunabhängig ist z.B. Fakt, dass annähernd 90% der Alleinerziehenden weiblich sind.

    Geschlechtsunabhängig ist z.B. Fakt, dass Frauen statistisch gesehen pro Tag eine Stunde mehr Care-Arbeit leisten als Männer.

    Vielleicht haben die deshalb keine Lust auf Führungspositionen.

    Geschlechtsunabhängig ist z.B. Fakt, dass ich in zwei von drei Vorstellungsgesprächen (im öffentlichen Dienst) gefragt wurde - in den späten 2000ern) wie es eigentlich um meinen Kinderwunsch bestellt ist.

    Und du?

    Das ist jetzt gerade nicht sehr feministisch von mir, aber es ist eine zu krasse Situationskomik, um es unerwähnt zu lassen, aber Lea2020 ist ein Mann, der gerade einigen weiblichen Userinnen erklärt, dass sie gar nicht benachteiligt werden.


    (Außerdem hab ich gerade zum ersten Mal seit Jahren bewusst den Introtext eines Users gelesen, um eine Info zu bekommen 😇)

    Und wenn Beziehungen scheitern, sind es in der überwältigenden Mehrheit die Mütter, die alleinerziehend werden, nicht die Väter. Und da red ich nicht von 70/30.

    Es gibt Szenarien, da sind Männer benachteiligt, klar. Z.B. wenn sie denn alleinerziehend sein wollen, weil eben auch Gerichte so tun, als könnten nur Frauen das.

    Aber auch diese Umstände sind Folge der Gesellschaftystrukturen, die Männer geschaffen und mit aller Macht aufrechterhalten haben.