Beim Tierschutz ist die Vorauswahl immernoch sehr unübersichtlich. Ich fange an mich zu informieren. Ich habe eine Auswahl an potentiellen Tierheimen/Vereinen gefunden. Es menschelt, hinter jeder dieser Organisationen steht nicht ein Mensch, sondern ein Team. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine blöde Erfahrung mache ist ungleich größer, als bei der Einzelperson Züchter. Selbst wenn ich einen "Stammverein" habe kann es mir passieren beim nächsten Mal an jemanden zu geraten mit dem es nicht harmoniert. Also helfen mir mitunter nichtmal meine Vorerfahrungen.
Das ist natürlich ärgerlich und sollte nicht sein.
Vielleicht bin ich ja ein bisschen stumpf, aber auf meiner Suche bin ich auch an eine muffelige TH Mitarbeiterin geraten. Vielleicht hatte sie einen stressigen Tag, war mir egal, ich bin freundlich geblieben, denn am Ende will ich den Hund mit nach Hause nehmen, nicht die Mitarbeiter. Für weitere Infos habe ich dann mit der Leitung gesprochen.
Ich rede nicht von ein bisschen muffelig
aber ich mag nicht über Tierschutz schimpfen. Nur so einfach wie das immer dargestellt wird ist es nicht.
Wenn wir schon bei anekdotischen Erfahrungen sind kann ich gerne mitmachen. "Meine" letzte Hundesuche ist noch relativ frisch.
Ging um eine gute Bekannte, deren Hund gestorben ist und die gerne einen Neuen wollte, am Liebsten aus dem Tierheim. Nicht sonderlich medienaffin und Typ mit genug Liebe lassen sich alle Probleme lösen.
Erster Schritt: Telefonbuch aufschlagen und die Nummer vom Tierheim rausgesucht und angerufen.
Ergebnis: beschimpft worden, weil man außerhalb der Telefonzeiten angerufen hat und weggedrückt worden, bevor man fragen konnte wann die sind.
Zweiter Schritt: das Gleiche Spiel nochmal mit Tierheim 2
Ergebnis: gibt keine Hunde die für sie geeignet sind.
Dritter Schritt: nach 2 Wochen nochmal in Tierheim 2 angerufen
Ergebnis: angemault worden, dass man nicht ständig anrufen und stören soll, es gibt dort keinen Hund für sie
Vierter Schritt: mich um Hilfe gebeten
Ergebnis: Start einer mehrwöchigen Suche. Bei der es auch viele sehr bemühte Menschen gab, die sehr gut beraten haben, aber ausgerechnet dort gab es halt leider keinen passenden Hund. Aber es gab auch wirklich viele, viel zu viele absolut unmögliche Beratungen, glatte Lügen, Beleidigungen.
Und sowas kostet wirklich Zeit, Geld und Nerven. Es ist einfach zermürbend wenn man einen Fragebogen ausfüllt der an ein Verhör erinnert, sich Urlaub nimmt, 400km fährt, einen Hund kennenlernt, sich verliebt, sagt man nimmt ihn und dann auf dem Heimweg eine SMS bekommt mit, Hund ist vermittelt. Und das war kein Einzelfall.
Irgendwann lagen die Nerven bei allen Beteiligten blank, also
Fünfter Schritt: Anruf bei Züchter 1
Ergebnis: erfüllte die Erwartungen nicht
Sechster Schritt: Anruf bei Züchter 2
Ergebnis: Kennenlernen, Beratung, Welpe
Also genau das, was sie wirklich nicht wollte. Blöd auch, dass der Welpe kurz vor Weihnachten ohne Urlaub eingezogen ist. Aber irgendwann möchte man auch nicht mehr warten und jetzt wird halt improvisiert. Ich gebe auch gerne zu, dass die Züchtersuche geschummelt ist, weil ich Beide persönlich kannte und empfohlen habe.
Aber zu jeder guten Geschichte gehört ein HappyEnd, zu dieser sogar zwei. Bei der Suche des Grauens, einen Hund gefunden der gut zu Bekannten 1 passen würde. Fragebogen ausgefüllt, kennengelernt, Vorkontrolle, Hund abgeholt. Auslandsverein, Rückläufer auf Pflegestelle. Und weil das einmal schon so gut funktioniert hat gleich nochmal. Hund gefunden der gut zu Bekannten 2 passen würde. Fragebogen ausgefüllt, kennengelernt, ausführlich beraten worden, Hund mitgenommen. Tierheim.
Je nachdem aus welchem Blickwinkel ich diese Geschichte betrachte schaut meine Entscheidung für einen Hund aus dem Tierschutz anders aus. Aber ich weiß, dass ich wenn es um einen Hund für mich gehen sollte, garantiert nicht so leidensfähig bin wie meine Bekannte, dass emotionale auf und ab ist heftig.