Beiträge von Billieshep

    Du interpretierst ziemlich viel in meine Worte hinein. Die Fragen sind:

    Warum kommt dein Hund nicht klar, wenn du dich mal raus nimmst? Wie reagierst du auf die "Überforderung"? Wie verhältst du dich, wenn du unsicher bist? Usw.

    Aber ja... Ich weiß wie schwierig Selbstreflexion sein kann. Ich merke, dass du dich angegriffen fühlst.

    Wenn ich deiner Ansicht nach so auf dem falschen Drücker bin dann wird doch jemanden der eben genau sowas professionell macht zu Rate zu ziehen nicht falsch sein? Welche professionelle Hilfe währe für dich hier angebracht, denn dazu hattest du an sich ja ursprünglich geraten?

    Ich sehe hier jemanden, der dir vielleicht ein wenig den Wind aus den Segeln nimmt. Du wirkst extrem ambitioniert, aufgrund meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass Menschen, die so kommunizieren wie du, dazu tendieren schnell gestresst zu sein, bzw. hektisch zu sein. Vielleicht möchtest du einfach nur alles richtig machen, aber weniger ist mehr. Du sagst selber, dass das Problem am anderen Ende der Leine ist (ich mag den Satz nicht, den sagen alle nur um dann das Problem nicht zu erkennen), ich rate dir dazu jemanden aufzusuchen, der dir keine Anleitung zum konditionieren gibt, sondern dir hilft mit dem Hund zu kommunizieren.

    Ich bin zwar nie bei dir gewesen, aber ich rate dir nicht so schnell Schlüsse wie "reizüberflutet aufgrund von..." zu ziehen. Wie bereits zwei Mal gesagt:

    Du rennst dem Hund wegen jedem Pups hinterher, willst alles optimal ausrichten und gestalten und nimmst dem Hund jede Möglichkeit zu lernen sich von alleine zu regulieren, weil du glaubst, dass er nur durch deine Hilfe klarkommt. Das ist zu viel Kontrolle. Nimm dich zurück, bevor du wahllos irgendwelche Pflaster auf etwas packst, was vielleicht nichtmal eine Wunde ist. Frag dich mal warum genau du willst, dass dein Hund zu jeder Zeit ansprechbar ist. Obwohl er ein Junghund ist. Du willst so viel von einem Lebewesen, dass noch nichtmal weiß wer es selbst eigentlich ist.

    meinst du nicht es währe hilfreicher zu schildern was dir zu denken gibt damit ich reflektieren kann oder das kommentieren ansonsten gleich zu unterlassen? So wie jetzt grade kann ich daraus nämlich absolut nichts mitnehmen. Klar kann das Forum mir nur begrenzt helfen, aber es kann mir eventuell einen Denkanstoß geben und ist ein Austausch in diesem Rahmen nicht genau dafür da? Eventuell sehe ich das auch einfach falsch und du wolltest eigentlich etwas Aussagen was bei mir nicht ankam? Was währe denn deiner Meinung nach der bessere Ansatz? Den Hund nicht mehr anfassen bis ein passender Trainer gefunden ist? Garnicht versuchen auf Tuchfühlung zu gehen und mich selbst zu hinterfragen? Das kann es doch auch nicht sein. Wir wollen uns doch alle am Ende des Tages nur gut um unsere Tiere kümmern und uns gegenseitig helfen oder nicht? Mehr als es versuchen kann ich leider nicht.

    Mir gibt zu denken, dass der Hund aufgrund der Tatsache, dass er für dich unansprechbar ist, immer weniger Umwelt erlebt. Nur noch Zuhause zu sitzen, Mini-Runden zu machen und kurz in den Garten, ist halt genau das Gegenteil von dem was du erreichen willst. Du willst, dass dein Hund klarkommt, aber du entziehst den Hund seiner Umwelt immer mehr.

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass explizit ein Hundetrainer dir dabei helfen wird, weil ihr kein Trainingsproblem habt. Das Problem habe ich in meinem ersten Beitrag bereits erwähnt. Die Frage ist halt nur, ob der Besitzer, also du, in der Lage ist zu verstehen was es bedeutet, wenn man dem Hund ständig hinterherdackelt bzw. dermaßen kontrolliert.

    Geht halt nicht auf Knopfdruck :lol:

    Beginne damit dich in deinem GESAMTEN Alltag nicht so krass auf sie zu konzentrieren. Nicht ständig irgendwas trainieren, ständig beobachten, zu viele Fotos machen, wegen jeder Kleinigkeit ansprechen etc. Der Hund muss sich ja gar nicht an dir orientieren, wenn du eh schon alles für sie machst. Warum sollte sie überhaupt auf die Idee kommen.

    Zitier mich doch richtig statt nur meine Aussage zu wiederholen. Du hast das auf eine Stufe gepackt vor ein paar Seiten.

    ... Für mich ist "Bude zerlegen" ein Horrorszenario. Das Stelle ich auf die gleiche Stufe. FÜR MICH.

    Wenn der Hund nur ein bisschen was ankaut - mei. Ich kann aber bei einem Hund der die Wohnung ZERLEGT davon ausgehen, dass da weitaus tiefer liegendere Probleme sind. Der macht das doch nicht ohne Grund. Beschreibt mir eine Person einen Hund so, dass er wirklich ALLES um sich herum kaputt macht, dann ne... Entscheide ICH mich persönlich dazu das nicht bei mir aufzunehmen.

    Vielleicht nochmal genauer festlegen was für euch in Ordnung ist und was nicht. Bei meiner Hundesuche gab es neben den Hunden mit Beißvorfällen jede Menge Hunde mit rassetypischem Verhalten, was bei Vielen eben das Problem dieser Hunde ist :ka: gefühlt war das sogar der Großteil der Hunde im Tierheim. Bei dir liest sich das so, dass ihr eigentlich einen Welpen sucht und davon ausgeht, wenn man früh genug erzieherischen Einfluss nimmt, egal welches Verhalten nicht zum Problem wird.

    Ich habe ja auch geschrieben, dass wir EIGENTLICH einen Welpen wollen, aber einen Hund der unter 2 Jahre alt ist auch nehmen. Das ist so der Rahmen in dem wir uns hauptsächlich bewegen und natürlich auch nach dem wir in erster Linie suchen. Bei Hunden handelt es sich ja nicht um programmierbare Computer, auch bei Welpen kann sich Verhalten bilden, was eher suboptimal ist, aber ganz ehrlich... Wir wollen einen Hund, mit allen Risiken, die dadurch entstehen. Ich verstehe nicht, was du dir vorstellst was wir uns vorstellen :lol:

    Im großen und ganzen kann ich, was die Persönlichkeit des Hundes angeht, selber einschätzen was passt und was nicht. Schließlich verdiene ich mein Geld damit Hunden und Menschen bei ihren kleinen und großen Problemen zu helfen. Ich weiß was von Menschen abhängt und was nicht und weiß auch, dass nicht alles nach Lehrbuch läuft. Wir sind alle Lebewesen mit Emotionen, eigenen Ideen, Wünschen und Vorstellungen - ich verlange NICHTS von Hunden (und Menschen und Katzen usw.) was sie nicht leisten können. Mein Traumhund ist NICHT der freundliche Golden Retriever, der von Einzug bis Tod nie irgendein "Problem" macht, sau freundlich ist und nie auf eigene Ideen kommt... Auch, wenn das heute zu oft von allen Hunden erwartet wird.

    Unser Anforderungskatalog ist tatsächlich nicht so groß, aber eben auch nicht nonexistent. Man kann über ziemlich viel mit Hunden reden, trotzdem möchte ich nach Möglichkeit keinen Hund aufnehmen, bei dem schon vorher klar ist, dass er z.B. einen anderen Hund getötet hat oder mit Menschen absolut nicht kann.

    Aktuell schauen wir, auch aufgrund der Beiträge anderer Unser hier, nach Hunden, die in Deutschland sind. Privatvermittlung ziehen wir auch in Betracht. Wir lassen uns aber lieber Zeit, als irgendwas zu überstürzen.

    Naja so offen seit ihr dann halt doch nicht was die Eigenschaften & ggfalls Probleme des Hundes angeht.

    Das habe ich offenbar nicht klar genug ausgedrückt: Ich meinte damit eigentlich Rasseeigenschaften. Mir ist schon klar, dass ein Hund aus dem TS oder gar aus zweiter Hand nicht ohne interessante Charaktereigenschaften kommt - das kommen aus Welpen nicht. Es sei mir jedoch verziehen, wenn ich gesunden Menschenverstand anwenden und offensichtlich extrem problematisches Verhalten wie "Bude zerlegen" oder "Menschen zerlegen" nicht von vornherein mit einbeziehe. Davor kommt ja noch ganz viel Verhaltensoriginalität, mit der man klarkommen kann ohne sein gesamtes Leben neu ausrichten zu müssen. :rollsmile: (mit garstigen Hunden kommen wir sehr gut zurecht, auch mit kleinen Bebis, die gerne erstmal Angst haben und danach erst denken. Unser Spektrum ist SEHR breit, aber hat natürlich auch Grenzen. Ich will mein Leben nicht gefährden)

    Das passt für mich überhaupt nicht zusammen. Warum ist man denn der Meinung, Auslandshunde hätten weniger Probleme mit uns?

    Interessante Frage. Das wird hier jetzt einige verwirren, aber ich schreibe trotzdem was dazu.

    Ich bin nicht der Meinung Auslandshunde hätten weniger Probleme mit uns. Ich sehe doch hin und wieder Hunde, die von der Straße geholt werden und es gar nicht so toll finden jetzt hier an der Leine gehalten zu werden. Die Freiheit der Tiere, sei es Hund, Wolf, Vogel oder Wildschwein wird zu oft und mit einer eigentlich fragwürdigen Selbstverständlichkeit übergangen. Insbesondere in der "Hundeszene"(oder wie auch immer man die Ansammlung an Hundehaltern nennen mag) geht ein erschreckend riesiger Teil der Menschen davon aus, dass Hunde das Leben beim Menschen grenzenlos gut finden. Gerade im Bereich Straßenhunde, die nicht schon als Welpen aufgenommen werden, sehe ich eben Hunde, die man besser hätte kastrieren und wieder freilassen sollen. Menschen unterschätzen die Einschränkungen, die sie einem Lebewesen entgegen bringen, insbesondere wenn dieses vorher selbständig über Leib und Leben entscheiden konnte. Eigentlich traurig.

    Jetzt, wo ich das so schreibe entferne ich mich von der Idee einen Hund aus dem Ausland zu nehmen. Das war wohl eine Idee, die Wohl nur entstanden ist, weil ich letzte Woche echt im Eimer war, körperlich und emotional. Das ist etwas, was ich bei mir immer noch oft unterschätze :D

    Coole Diskussion, danke!