Sachkundenachweis für Hundehalter
Sensibilisierung für Sprachgebräuche finde ich hier mal angebracht
: Mit Begriffen wie "Sachkunde" oder "Führerschein" degradiert man den Hund zur Sache, wenn auch unbeabsichtigt. Das entspricht zwar irgendwie der Rechtslage, ist aber etwas, das in meiner Gesellschafts-Utopie gerade nicht vorkommen würde. Wenn, dann würde ich es "Hundekunde", Hunde-Knigge" oder "Rechtskunde für Hundehalter" nennen.
Zitat
der lediglich basics vermittelt.
Sowas wie:
- wie schnell heizt sich ein Auto in der Sonne auf, wie gefährlich ist das?
- Hundekommunikationsbasics - ein Schwanzwedeln bedeutet nicht automatisch Freude! Beschwichtigungssignale erkennen bevor es zu Bissen kommt
- Hund beim Schlafen und Fressen in Ruhe lassen (so könnten sich auch einige "Beissvorfälle" mit Kindern eindämmen lassen)
- Anatomie des Hundes und "gesundheitsschädliche" Dinge wie: Halti nicht am Fahrrad nutzen, 20 Meter Leine nicht am Halsband festmachen, Folgen von Würgehalsbändern (nein der Hund ist nicht entspannt, der bekommt zu wenig Luft)
- Flexileinen-Regeln
- Tierschutzregeln über das stundenlange einsperren von Hunden (Zwinger, Boxen, ...)
- wie sieht ein beissicherer, gut sitzender Maulkorb aus (jeder kann in die Situation kommen, in der der Hund einen braucht)
naja, so die einfachsten Dinge die gesetzlich geregelt sind, bzw über die man sich heute im allgemeinem einig ist.
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Ja genau. Die meisten dieser Punkte existieren ja bereits real als Vorschrift. Utopie wäre, wenn es für schlechte Behandlung von Hunden (worunter auch fahrlässiges Töten/Verletzen eines Hundes durch einen anderen Hund zählen könnte) regelmäßig Gefängnisstrafen gäbe. Es würde sich schlagartig herumsprechen, dass "Hund im heißen Auto" 5 Jahre Gefängnis bedeuten kann. Sofort wäre die Motivation auch bei denjenigen hoch, denen es sonst egal ist, sich entsprechend zu informieren.
Will man trotzdem sicherstellen, dass auch jeder Hundehalter mit diesen basalen Informationen versorgt ist, wäre das sehr einfach und unbürokratisch möglich: Jede Stadt könnte sie in Form einer freundlichen Broschüre herausbringen und an jeden versenden, der einen Hund anmeldet.*
Stattdessen bringen sie große Steuerplaketten aus scharfkantigem Metall heraus. Ob Chihuahua oder Dogge: Jeder Hund soll die am Halsband tragen. Ersatzmarken sollst du persönlich abholen (Hund darf "natürlich" nicht mit rein). Denn es macht ja einfach zuviel Arbeit, so eine Marke in den frankierten/adressierten Rückumschlag zu stecken und kommentarlos zu versenden.
Auf der Berliner Marke steht übrigens: "Ich halte meine Stadt sauber" (wenn es auch sonst niemand tut
). Der erhobene Zeigefinger muss schon sein, mehr Infos braucht es aber nicht. Die Botschaft an den Bürger könnte man mit einem Mittelfinger nicht besser ausdrücken.
Ich freue mich ja so, dass ich Steuern zahlen darf. 
*Aber auch über Zoohandlungen, Zeitungen, Fernsehen und in der U-Bahn können diese Informationen verbreitet werden (und werden sie ja teilweise auch). Schilder an (hundefreundlichen) Geschäften und an Parkplätzen warnen ja heute bereits davor, Hunde im Auto zu lassen. Und es steht auch jedem frei, Flyer zu drucken und selbst zu verteilen.
Ich finde es an sich richtig, dass dem Bürger Eigenverantwortung zugemutet wird. Wer nicht selber nachdenken oder sich informieren will, der hat halt Pech gehabt. Ignoranz und Gleichgültigkeit kann man ebensowenig verbieten, wie man Verstand und Empathie verordnen kann. Der Staat kann und soll auch nicht für alles zuständig sein. Das ist vollkommen in Ordnung für mich. ABER: Es sollte auch bitteschön dem Bürger überlassen bleiben, seinen Hund mitzunehmen, wohin auch immer er das möchte. Zum Beispiel auch in öffentliche Bibliotheken. Es gibt keinen guten Grund, Hundehaltern hier pauschal zu misstrauen.