Hi,
schon vor einigen Jahren habe ich bemerkt, daß es auch geistig behinderte Hunde gibt, aber da wurde ich noch für verrückt erklärt
Inzwischen hat sich sowohl in der Veterinärmedizin als auch in der Verhaltensforschung einiges getan....
In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Deutsche Schäferhündin, deren Verhalten durchaus mit einer geistigen Behinderung konform ist. Vom Züchter als Welpe erworben ( ...alle Geschwister waren schon verkauft , sie blieb übrig ) zeigte die Hündin schon nach kurzer Zeit Verhaltensauffälligkeiten. Sie wirkte bindungs- und orientierungslos, spielte nicht mit anderen Hunden, stand oft einfach nur mit "leerem" Blick herum und zeigte kaum Interesse an ihrer Umwelt. Als aktives Vereinsmitglied versuchte der HH alles, um die Hündin aus ihrer Lethargie zu befreien, aber sie konnte sich nicht konzentrieren und schaffte keine Prüfung. Selbst an der Fährtenarbeit ( mit ausgelegten Putenfleisch) zeigte sie kein Interesse und starrte nur in die Luft.....Meine eigene Hündin mochte diesen Hund aber sehr gern und entlockte ihr doch hin und wieder ein paar fröhliche Augenblicke, bevor sie wieder " in ihre eigene Welt" versank. Geprägt wurde der Umgang mit dieser Hündin durch ständige Motivation....Quiekstimme und " Indianergeheul" ließen sie kurz aufhorchen, aber sonst blieb sie immer dort, wo sie gerade stand.
Ball holen verstand sie nicht, Lob und Tadel auch nicht
Wäre sie ein Mensch hätte ich vielleicht eine Art von Autismus diagnostiziert....
Man sollte schon wissen, auf was man sich da einläßt! Für Leute, die einen aktiven, sportlichen Gesellschafter wollen, wäre so ein Hund sicher nicht der richtige, aber für geduldige HH, die einen einfachen und liebenswerten Charakter schätzen, kann so ein " zurückgebliebener" Hund durchaus Freude schenken, aber man darf die Messlatte eben nicht zu hoch ansetzen.....und sicher gibt es , genau wie bei den Menschen , auch Gradunterschiede 