Aoleon Ja, Merle ist ein Gendefekt - genauso wie Brindle oder Weißscheckung. Oder jede andere Farbe, die nicht Wildfarben ist. Denn so entstehen "unnatürliche" Farben. Ein Individuum mutiert. In der Wildnis würden die meisten Farben ein Nachteil sein, weil sie die Sichtbarkeit erhöhen. In der Domestizierung wird eine solche Mutation explizit vermehrt, weil hübsch. Und das sind die ganzen Farbschläge ja in erster Linie, hübsch anzusehen und besonderer als Wildfarben.
In anderen Tierzuchten sieht man das noch besser. Bei Schlangen zum Beispiel. Da will fast niemand die Wildfarbenen, sondern immer die hübschen "Morphs". Und im Falle des Spider Morph bei der Ball Python werden extreme neurologische Schäden hingenommen, weil die Farbe ist ja schön und so individuell und der "Spider-Wobble" gehört ja quasi dazu. (Diese Schlangen haben extreme Probleme mit dem Gleichgewichtssinn und der räumlichen Lokalisation und wackeln dann immer mit dem Kopf hin und her und drehen sich um sich selbst wie ein Korkenzieher; kann sein, dass diese Zucht in Deutschland verboten ist, international aber auf jeden Fall nicht).
Und letzten Endes kaufen sich bestimmt mehr als 75% aller Hundehalter oder Tierhalter ihr Tier nach der Optik. Sonst gäbe es weniger Husky-Welpen auf Festivals und French bullies würden aussterben. Die ganzen Farbmischlinge würden nicht existieren und niemand würde Akita-Ridgback-Schäferhund Mixe kaufen. Ist nur leider nicht die Realität.
Als wir die ersten Fotos von den Welpen hatten und die natürlich Rum gezeigt haben, haben alle(!) gesagt, sie würden einen von den hübschen Grauen nehmen. Wirklich alle (waren jetzt auch keine Dogforum Hundehalter zwischen, sondern Freunde und Verwandte halt).