Tag 29 - alles neigt sich dem Ende entgegen
Am Morgen werden wir erst einmal vom Regen ausgebremst, also bleiben wir im Zelt bis es nur noch gelegentlich und nicht mehr andauernd regnet. Es ist schon ziemlich ungemütlich, wenn man sich im Nieselregen umziehen und das klatschnasse Zelt zusammen Rollen muss, aber hilft ja nichts.
Windig ist es auch mal wieder, als ob der Atlantik uns nicht haben möchte werden wir ausgebremst, tatsächlich hat aber auch das seine Vorteile, bei Sonne und Wind in der Mittagspause ist das Zelt innerhalb kürzester Zeit wieder trocken, muss auch sein, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sich für die letzten Nächte keine Alternative zum Zeltaufbau ergeben wird. Frankreich und der Weg entlang der Loire bieten leider kaum Möglichkeiten, sich einfach mal so in eine kreative Schlafunterkunft zu begeben und warm genug, um einfach so unter freiem Himmel zu schlafen ist es leider auch nicht mehr, respektive es würde schon gehen, aber danach wäre dank des Taus einfach mal alles nass und das ist bei einem Daunenschlafsack nun wirklich keine gute Idee.
Doof ist, dass der Akku vom Handy fast leer ist und auch beide Powerbanks, es gab in den letzten Tagen kaum die Möglichkeit diese mal wieder komplett aufzuladen. Naja, im dümmsten Fall gibt es morgen erst einmal eine Fahrt ohne Podcasts. Vielleicht findet sich ja eine Steckdose auf dem Weg oder ich gehe nochmal essen (was allerdings nicht die beste Idee wäre, da ich ja auch wieder das Zelt irgendwo zum trocknen aufhängen muss).
Auch fast leer ist die Zahnpaste, 20ml reichen bei sparsamen Gebrauch vier Wochen, und die Brennpaste, wobei ich mir hier auf die Schultern klopfen muss, meine Einschätzung in der Schweiz, als ich umgefüllt habe auf einen halben Liter und den Rest meiner Schwester mitgegeben habe, war wirklich sehr gut.
Die Rettungsdecke, welche ich als Zeltunterlage verwende hat mittlerweile einige Risse, auch die Evazotematten, welche gut von Kenais Krallen malträtiert wurden.
Kleidungstechnisch ist alles gut, lediglich die Socken weisen durchgeschubberte Stellen auf.
Mein Besteck, also konkret ist das ein Löffel und eine Gabel auf einem Guss, also eine Seite Löffel, die andere Gabel, ist vor einigen Tagen in der Mitte durchgebrochen, später als ich es erwartet hatte. Ich kann mit den einzelnen Teilen immer noch ohne Probleme essen und jetzt passen sie auch ohne Probleme in meinen Kocher rein.
Essen, ja, davon ist auch nicht mehr allzu viel da, noch eine Asiasuppe, Proteinpulver und diverse Tütensuppen und Croutons, was aber auch daran liegt, dass heute ja Sonntag ist und ich nirgendwo einkaufen konnte. Ich hoffe, dass ich die letzten Tage nicht mehr allzu oft auf Suppen zurückgreifen muss, sondern auf Kekse, Baguette, Käse und fertige Salate, ich kann die blöden Suppen wirklich nicht mehr sehen!
Heute auch das letzte Paar an Batterien in das Garmin GPS eingelegt, ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass I h während der Tour 6 Paare verbraucht habe.
Auch der Weg neigt sich dem Ende entgegen, mittlerweile ist auf den Schildern Nantes angeschrieben, die letzte grosse Stadt vor Saint Nazaire, mal gucken, vielleicht erreichen wir diese morgen, habe allerdings keinen Stress, ankommen werden wir auf jeden Fall.
Bessé bis Montjean-sur-Loire,