Nach der Kastration agressiv gegenüber anderen Hunden
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Mein Sohn ist 18 fast 19.
Der Hund hat einen Darmschnitt und eine 20 cm Narbe am Bauch. Dazu kam, das er eine Nierendiät machen musste.
Er hat in 1,5 Wochen 12 KG abgenommen und danach hatte er 4 Wochen strengsten Leinenzwang..
Ich musste Ihn anders behandeln, er war ein Pflegefall.
Ich bin auch sehr dankbar, dass er das überlebt hat.
Er hat sich immer frei auf dem Grundstück bewegt,nun liegt er bei mir im Büro. Ich musste ihn ja alle 2 Stunden füttern.
Ich nehme ihn jetzt immer mit ins Büro.
Ich weiss nur nicht, ob ich lockerer mit ihm umgehen soll und dem Gehabe keien Aufmerksamkeit schenken sollte oder erzieherisch durchgreifen sollte.
Hab schon überlegt, mit dem alten Mann auf einen Hundeplatz zu gehen?!
Danke übrigens für die Hilfe. Ich dachte immer, einem Hund ist es egal, ob er kastriert ist oder nicht. Dass das Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein hat, ist mir nicht in den Sinn gekommen.
Mein Hund war immer sehr dominant, dass würde passen.
Gruss willi -
- Vor einem Moment
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Hi
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Dann hat der Arme ja ne ganze Menge hinter sich. Schön, wenn er alles gut überstanden hat und auf dem Wege der Besserung ist.
Ich nehme mal an, daß du dich die ganze Zeit um den Hund gekümmert hast und dein Sohn erst jetzt wieder mit ihm geht und zwar ganz normal, genauo wie früher. Meine Vermutung ist, daß du in der Zeit, als er krank war anderen Hunden mit einer absolut verständlichen Besorgnis begegnet bist. Ich hab ähnliches auch gehabt, bei jedem fremden Hund zuckt man innerlich zusammen, hofft daß er Abstand hält und der eigene kein (gesundheitsgefährdendes) Theater macht. Der Hund versteht deine Reaktion nicht, in der Tierwelt werden Schwächen so gut wie es geht überspielt, Krank sein kann man sich da nicht leisten.
Für den Hund was also alles wie immer, nur Frauchen, die hatte auf einmal Angst vor jedem Hund ... ich denke, das hat er übernommen und geht jetzt sofort auf Abwehr wenn einer auftaucht. Das wäre die logische Erklärung, warum er das nur bei dir macht. Hinzu kommen dann noch Hormonumstellungen, evtl. leichte Schmerzen, ...Was du also zügigst ändern mußt ist dein Verhalten. Fang an genauso gelassen und selbstbewußt mit ihm umzugehen wie vorher. Die Welt ist wieder in Ordnung und er braucht sich nicht um dich zu kümmern, daß kannst du selbst. Laß nicht zu, daß er andere anbellt, ein klares, ruhiges "Lass es", weitergehen, cool bleiben ...
Gibts Hundefreunde die er mag, eine nette Hündin ? Fang in kleinen Schritten wieder ein normales Leben mit ihm an, wenn du einen guten Hundeplatz hast, wo er wieder Vertrauen zu dir fassen kann, versteht, daß kein Grund mehr zur Besorgnis besteht, macht das ruhig. Sieh es locker und gelassen, das wird schon wieder ! -
das leuchtet mit ein. Unser Ersthund ist ein Angsthase, seitdem er letztes Jahr von einem Dobermann übel gebissen wurde. Ängstlich war er eigentlich schon immer, vorallem was Geräusche, wie Knallerei etc angeht.
Letzten Sonntag hatten wir Schützenfest im Dorf und da wurde geschossen. Mein Hund bekam dermaßen Panik, dass ich ihn kaum halten konnte. Nach einer Zeit des Ignorierens wurde er etwas ruhiger.
Die Ängstlichkeit fremden grossen Hunden gegnüber würde ich gern herausbekommen, weiß aber nicht wie. Nach der Beißerei habe ich nochmal eine Hundeschule besucht,damit er die Angst verliert. Auf dem Platz war es vollkommenn o.k., die Hunde kannte er ja dann auch, aber draußen ist es nicht so toll. Er beißt keinen anderen Hund, macht aber manchmal die Welle. Sehe ich den fremden Hund vor ihm, lasse ich meinen Hund bei Fuss gehen und dann läuft es gut. Nur wenn er den anderen Hund vor mir sieht, fängt er an zu bellen.
Was kann ich tun? Was mache ich falsch?
Würde mich über Deinen Rat freuen.
Nele
Noch was, er ist auch kastriert, aber schon seit 3 Jahren
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Hi Nele,
angenommen dein Hund ist ängstlich, unsicher und hat einige schlechte Erfahrungen mit Artgenossen gemacht, dann liegt es nur an dir, dieses Verhalten zu ändern.
Klar, auf dem Hundeplatz funktioniert das alles Bestens, DU kennst die anderen Leute, DU hast einen Trainer an deiner Seite, DU weißt es kann nix passieren = DU fühlst dich sicher und das vermittelst du deinem Hund.Draussen sieht es ganz anders aus. Du bist allein mit deinem Hund, es kommen vollkommen Fremde auf euch zu, du kennst die Reaktion der anderen nicht, die Bellerei deines eigenen Hundes ist dir peinlich, du wirst selber gestresst, ... ihr puscht euch gegenseitig hoch (so geht’s zumindest den meisten !).
Da hilft dir nur an dir selber zu arbeiten ! Ruhiger zu werden, gelassener auf andere zuzugehen, nur Augen für deinen eigenen Hund zu haben und alles andere drum herum völlig ausser Acht zu lassen. Du mußt dem Hund vermitteln, daß er bei dir sicher ist, du alles im Griff hast und ihr unbeirrt euren Weg fortsetzen könnt, mit ruhiger Stimme, selbstbewußter Körperhaltung und souveränem Auftreten.
Nimm den Hund auf die dem Entgegenkommenden abgewandte Seite, lass ihn bei dir gehen, halt ihn im Auge und NUR ihn. Teste erstmal seine Individualdistanz aus, die Entfernung, ab der er gestresst, also mit drohen, knurren, bellen reagiert. Bleib ausserhalb dieser Distanz, beobachte ihn und beim ersten Anzeichen (beginnendes Fixieren, Körperhaltung angespannt, ...) sagst du ihm ein ruhiges, unspektakuläres „Lass man“ (oder was du willst) und gehst unbeirrt weiter. Wird er extremer wechsel die Richtung, lauf einen Bogen um den anderen, sobald du seine Aufmerksamkeit hast ( z.B. Blickkontakt), er ruhig ist – loben. Fängt er wieder an, erneut dein „Lass es“. Du mußt dich da Anfangs an euer beider „Wohlfühlgrenze“ rantasten, bevor du Schritt für Schritt näher an die anderen herangeht. Hilfreiche Übung: Such dir einen entgegenkommenden Mensch mit Hund, wähl einen Punkt hinter diesem, dein Ziel ist dorthin zugehen, egal was kommt, keiner kann euch stoppen. Deine Gedanken sind nur bei diesem Ziel und deinem Hund, alles andere interessiert euch nicht. Du bleibst vollkommen gelassen und ruhig, dein „Lass es“ muß desinteressiert an dem anderen klingen. Er soll lernen dir zu vertrauen, sich bei dir sicher zu fühlen, keinen Grund mehr zu haben andere auf Abstand haben zu wollen, weil du bei ihm bist und weißt was du tust. Ihr habt ein gemeinsames Ziel, da wird gespielt und da wollt ihr hin, die Welt besteht in dem Moment nur aus euch Zweien !
Weich den anderen nicht mehr aus, betrachte sie als neues Trainingsobjekt. Taste dich langsam ran, lauf Bögen wenn es zuviel ist, verfolge coole Hunde mit Abstand, halt die Begegnungen unterschiedlich (Bögen laufen, kurz vorher abbiegen, Sitzen lassen, ...) und immer loben wenns gut geklappt hat, wenn nicht – Schwamm drüber, wir sind nicht nachtragend, der nächste kommt bestimmt !
Mag sein, daß er nach einiger Zeit zwar viel entspannter läuft, aber alles, was unter 2, 3, .. m ist immer noch anknurrt. Mit meiner Chica kann ich durchs dichte Gewühl gehen, ich kann sie auf Entfernung bei Fremden ins Platz legen, ... aber auf engen Waldwegen, wo man sich frontal begegnet, da hat sie ein Problem ... ich akzeptiers, lebe damit und versuch dran zu arbeiten ...nobody is perfect ! :wink:
Grüße silja
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Hi silja ! Gute tipps die du da gibst!! So was mache ich mit unserer Hündin auch , die hat seit ein paar blöden erlebnissen ( das letzte war ein loch im rücken...) mit schäferhündinnen aller farben (dabei ist sie selbst ein schäferhundmix ) ein generelles problem mit hündinnen und kastrierten rüden. Mit kleinen dackeldamen kommt sie problemlos klar. wenn was auf uns zu kommt gehe ich bögen , lass sie sitz machen oder drehe komplett um . wenn ich weiss das uns ein rüde entgegenkommt ist alles ok . Aber mit dem gegenseitigen hochschaukeln hast du total recht . nachdem sie ein paar mal auf andere hündinnen wild kläffend losgegangen ist bin ich allem und jedem mit nervosität begegnet. das habe ich auch noch nicht komplett abgelegt , aber ich arbeite dran. bei manchen mädels klappts gut, dann klappts auch mit maja gut , bei anderen hab ich ein komisches gefühl , dann hat maja das auch. Arbeit , arbeit, arbeit...einen kastrierten rüden kennen wir jetzt , mit dem hat sie total spass. einen haben wir auf einem hundeplatz getroffen , der war ihr nicht geheuer , sie hat versucht aufzureiten , dass hat ihm natürlich nicht gepasst , da hat sie sich von ihm weggehalten ohne ihn weiter zu bedrängen. Ich gebe die hoffnung nicht auf....
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Zitat
Ich gebe die hoffnung nicht auf....
Wir alle lernen jeden Tag dazu, unser Leben lang :wink:
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Hallo Silja,
vielen, vielen Dank für die Tipps. Ich werde versuchen, das in die Tat umzusetzen.
Was Du sagst, stimmt. Man wird nervös, wenn der Hund an der Leine Theater macht und das überträgt sich. Mein "NEIN" oder "LASS ES" klang sicherlich auch nicht sehr desinteressiert, sodass der Hund sich hochpowerte.
Ich werde Dir Bericht erstatten, wenn der erste Erfolg da ist.
LG
Nele
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