Alters-starrsinn?
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Ich habe ein Problem mit meinem weißen Schäferhund. Er ist mit seinen 12 Jahren nicht mehr der jüngste aber eigentlich noch sehr fit.
Was mir zu schaffen macht, ist, dass er mir in letzter Zeit häufig nicht gehorcht, bzw. Regeln, die er eigentlich sehr genau kennt, einfach missachtet.
Gerade eben hat er versucht, ein Brot von meinem Teller zu klauen als ich nicht hingesehen hab!
So etwas hätte er sich früher niemals getraut.
Und als ich dann eben mit ihm geschimpft hab und wirklich wirklich sauer auf ihn war, hat er nicht den Eindruck gemacht, als würde es ihn besonders stören. Er hat sich einfach hingelegt und weggesehen.
Auch das wäre früher nicht vorgekommen.
Merkwürdigerweise gehorcht er mir zum Beispiel beim Spazierengehen viel besser als früher. Er war schon immer sehr dominant und ich musste ihn oft 3 oder 4 mal rufen bevor er kam, das haben wir jetzt eigentlich hinter uns.
Gibt es sowas wie Alters-Starrsinn bei Hunden?
Das sie irgendwie ignorant werden im Alter?
Ich bin wirklich irritiert, er benimmt sich wie King Larry...
Beste Grüße,
Ellen -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hallo Ellen!
Das was Du da schilderst, kenne ich.Die Schäferhündin meiner Freundin ist auch 12 Jahre alt und meint, für sie gelten keine Regeln mehr
Allerdings sieht und hört sie auch nicht mehr gut, d.h. wenn man sie ruft oder pfui oder nein sagt, hört sie das gar nicht.
Alte Menschen werden doch auch oft dement, das ist bei Hunden sicher nicht anders.
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Ja, sowas gibt es.
Habe ich mit meinem alten Hund auch so erlebt.Nachdem er gerlernt hatte fressbares auf Kommando wieder auszuspucken tat er das ungefähr 15 Jahre lang absolut zuverlässig.
In seinem letzten Lebensjahr pfiff er mir was.Statt aus zu geben presste er die Backen so fest er nur konnte zusammen, ich hätte ihm den Kiefer brechen müssen um ihn aufzuhebeln
Er kam nicht mehr auf Kommando, machte in seinen letzten zwei Lebensjahren plötzlich Riesenterror beim Alleinebleiben (was 15 Jahre lang problemlos geklappt hatte) und hatte scheinbar alles was er mal konnte verlernt.
Vieles habe ich mit Taubheit, Blindheit, Verwirrtheit entschuldigt.
Und das er plötzlich begann Essen zu klauen als Altersmarotte.
Ganz ehrlich, ich habs locker genommen.
Ich finde uralte Omi,- und Opihunde dürfen gewisse Verschrobenheiten an den Tag legen.
So viele Jahre lang waren sie tolle Hunde und nun, als Rentner, sollten wir ihnen mit viel Verständnis begegnen.Reg Dich nicht über ihn auf sondern genieße jeden Tag den er noch bei Dir ist.
LG
Tina -
Ja stimmt schon.
Ich reg mich auch nicht ernsthaft darüber auf, aber ich denke bei solchen Sachen immer zuerst darüber nach, ob ich vielleicht irgendwas blödes mache was mir nicht auffällt.
Und ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn viel zu oft alleine lasse, habe ich sowieso schon mal permanent, von daher...
Aber wenn andere Hunde das auch so machen, dann bin ich ja erstmal beruhigt.
Er ist nämlich mein erster "alter Hund".
Meine anderen Hunde sind alle gestorben bevor sie richtig alt werden konnten...Vielen Dank,
Ellen -
Hallo Ellen,
mein Schäferhund ist im Juni 12 Jahre alt geworden. Ich erkenne auch "Altersstarrsinn". Er ist einfach "bockiger" als er sonst war. Draußen geht er gern mal SEINEN Weg und ich muss schon drauf bestehen, wenn ich etwas will. War eigentlich nie so. Die meiste "Schuld" schiebe ich mir zu, da ich ihm doch aufgrund seines Alters einiges nachsehe, was er schön registiert hat.Man verwöhnt die Alten doch ganz leicht mal, auch wenn man es sonst (vermeintlich)
nicht gemacht hat.
Mein Opa darf ne Menge, was sonst nicht erlaubt war und ich denke, das ist auch okay. Für mich auf jeden Fall!
Gruß, Ute
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Pulis sind ja eh eigenwillig und im Alter bekommen sie dann nochmals einen gehörigen Schub
Natürlich gibt es altersbedingte Veränderungen - keine Frage. -
Oh ja, das gibt es. Und es ist schwer zu unterscheiden, wo kapiert der Hund es echt nicht mehr (Demenzen gibt es auch bei Hunden und das scheint garnicht mal so selten zu sein) und wo nutzen die Herrschaften einfach nur aus, dass man sich nicht sicher ist, ob sie es nun noch kapieren. Ein gewisses Gefühl dafür bekommt man natürlich, aber so ganz sicher kann man sich nie sein. Schon weil Demenz auch von der Tagesform abhängig sein kann, das ist ja bei alten Menschen nicht anders.
Als meine Hündin anfing, dement zu werden, hatte ich kurzzeitig aufgehört, Kommandos von ihr zu verlangen. Das hat sich aber als Schuss heraus gestellt, der nach hinten los ging. Ich verlange jetzt nur noch wenig von ihr (schon deswegen, weil die Ausführung mancher Kommandos einem alten Hund doch sehr schwer fallen), aber was ich verlange, muss sie auch machen. Notfalls mit Hilfe. In gewissem Sinn halt schon noch Konsequenz.
Das Dumme ist, wenn man mehrere Hunde hat, hat Inkonsequenz dem Senior gegenüber nämlich auch Auswirkungen auf die anderen Hunde. Die sehen, man muss ja nicht hören, also ganz schlechtes Vorbild. Und gerade an alten Hunden nehmen sich die Kleinen oft ein Vorbild, bis zu einem bestimmten Punkt, wo das umschlägt. Die Demenz beginnt aber erfahrungsgemäß vor diesem Punkt.
Damit, dass für den Senior andere Regeln gelten, können alle gut leben und dass der eigentlich kaum Kommandos befolgen muss. Aber wenn eins gegeben wird, dann muss er auch... bis ins hohe Alter. Ich helfe ab und zu recht liebevoll nach, damit es dann auch klappt. Wenn die alte Dame dann wieder mal nicht weiß, was genau man von ihr möchte.Dass er beim Spazieren besser "hört" als früher, kann damit zusammenhängen, dass er unsicherer wird. Seine Sinne lassen nach, da braucht man jemanden, dem man sich anschließen kann. Damit im Zusammenhang steht auch, dass Hunde plötzlich im Alter Schwierigkeiten mit dem Alleinebleiben haben.
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