Warum bellt sie auf einmal Leute an?
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Hallo an alle,
zur Vorgeschichte:
Haben unsere Hündin (Parson Russell Terier) mitte April mit 7 Monaten von einer sehr netten Frau übernommen (die hatte beruflich keine Zeit mehr für sie). Unsere Hündin ist sehr gut erzogen worden. Sie kannte einige Komandos, war freundlich Mensch wie Hund gegenüber, bellte nie, konnte schon alleine bleiben, geht super an der Leine usw. Sie war halt wirklich unauffällig in ihrem Verhalten und ein wirklicher Vorzeigehund, hatte auch immer Lob von anderen Leuten bekommen. Wollte zwar immer in eine Hundeschule gehen (da es mein erster Hund ist), habe es aber aus zeitlichen Gründen zu dem Terminen nicht geschafft. Habe auch gedacht das es nicht wirklich schlimm ist, da sie ja alles schon so super kann.Nun ist es etwa seit 4 Wochen so und ich weiß nicht wirklich wieso (mittlerweile ist sie 11 Monate):
Wir waren auf einem Geburtstag vom Schwager. Es kam ein Mann mit Krücken dazu und denn hat sie auf einmal angebellt wie sonstwas. Gut ich habe mir gedacht das sie wahrscheinlich Angst vor den Krücken hatte und deshalb gebellt hatte, aber selbst wie der Mann die Krücken weggelegt hatte mochte sie ihn überhaupt nicht. Alle anderen Gäste kein Problem.
Dann hat sie hin und wieder mal Leute mit einer Harke angebellt (wir wohnen am Friedhof und sehen öffters solche Leute). Das hat sie vorher auch nicht gemacht.Vor drei Wochen wurde sie dann kastriert. Alles soweit ohne Probleme überstanden.
Nun häuft es sich aber langsam. Es werden vorzugsweise Männer nun angebellt ob mit oder ohne Gegenstand in der Hand. Manche Männer kennt sie schon vom Gassi gehen (die haben auch einen Hund) und fand sie vorher toll. Manchmal werden nun auch große Hunde angebellt.
Dazu muß ich auch sagen das hin und wieder mal Leute die ich nicht kenne sich einen Spaß draus machen und sie ärgern (waren alles Männer): Das heißt wenn jemand auf anderer Straßenseite läuft bellt der jenige, findet unsere Hündin nicht so toll. Oder sie wollen sie bespaßen (wirkt wohl betrohlich für den Hund) und ihr passt es aber nicht. Oder es werden andere Geräusche gemacht um sie zu animieren.
Sie ist in allem irgendwie auch ängstlicher geworden seit der Kastration.
Ob es aber wirklich damit zu tun hat keine Ahnung. Aber mir kommt es so vor als bellt sie vor Angst die Leute an.
Vielleicht ist sie auch von unserer Tochter 3 noch zusätzlich gestresst, die hatte nun drei Wochen Kiga Ferien. Das war sie so auch noch nicht gewohnt, da unsere Hündin 4x die Woche für 5 Stunden alleine ist und sich erholen kann.Heute war es besonders schlimm:
Sie läuft total kommisch an der Leine. Ganz schnell ein paar Meter vor, stehen bleiben und mal schnell die Umgebung checken usw. Wirkte total unsicher und ängstlich.
Dann hat sie eine Nachbarin gesehen mit ihren Hunden. Die bellte sie sofort an. Einen Nachbar getroffen den sie vorher gut fand, bellte sie auch an. Dann sind wir den Weg entlang gelaufen den die Nachbarin mir ihren Hunden auch gelaufen ist und immer nach dem Schnüffeln bellte sie auch ein mal auf. So schlimm war das noch nie und ihr Verhalten wundert mich auch total. Wußte auch nicht direkt was ich machen sollte und habe dann "AUS" zu ihr gesagt. Hat sie aber nicht wirklich gejuckt.Hundeschule werde ich die nächste Zeit nun dann doch aufsuchen. Denn so kann es ja nicht weitergehen.
Aber vielleicht habt ihr ja schon mal ein paar Tipps wie ich schon mal vorgehen könnte. Wäre echt dankbar dafür.
Sorry, das der Text so lang geworden ist.
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Hallo,
deine Hündin befindet sich in einer unsicheren Phase, das ist jetzt noch viel möglich, das Verhalten zu ändern. Du musst sie umkonditionieren.
Durch die Kastration könnte ihr Verhalten verschlimmert worden sein.
Man sagt eigentlcih, dass man unsichere Hunde nicht kastrieren sollte, weil es die Unsicherheit noch verstärken könnte.
Nun gut, es ist eh nicht rückgängig zu machen.Was du auf jeden Fall tun solltest:
Fremde Menschen "schön füttern" und Menschenbegegnungen für sie regeln.
Zu Hause baust du zunächst mal das Kommando "schau" auf.
Nimm ein Leckerlie in die Hand, führe es zu deinen Augen, der Hund wird das Lecker mit seinen Blicken verfolgen. Sobald sie Blickkontakt zu dir aufnimmt, sagst "schau", lobst sie und gibst ihr das Lecker.
Üben, üben.
Draußen bleibt sie vorerst an der Leine (Schleppleine). Grundsätzlich musst du nun umsichtig spazieren gehen.
Sobald du fremde Menschen sichtest, nimmst du mir der Hündin Blickkontakt auf, hälst ihn solange, bis der Fremde vorbei ist, loben und "schön füttern".
Sie soll lernen, dass Menschen keine Bedrohung sind, sondern Belohnung bedeuten. Du musst Geduld haben. Nach langen Training wird sie dich irgendwann von alleine anschauen, wenn euch Fremde begegnen.
Arbeite erst einmal in großen Abständen, notfalls Bogen laufen oder Kehrtwende machen.
Anfänglich funktioniert es in der Sitzposition besser, aber das musst du selbst herausfinden.
Verfällt sie doch mal wieder in Gebelle, weil du den richtigen Zeitpunkt verpasst hast, zeigst du keinerlei Reaktionen, einfach weitergehen.
Kein "nein" oder "aus" sagen, das bestätigt sie nur. Bitte auch nicht "beruhigen".
Zu Hause regelst du die Tür.
Übe es, dass der Hund bei Besuch auf seinem Platz bleibt.
Besucher sollten den Hund vorerst komplett ignorieren.
Nicht ansehen, nicht streicheln, nicht füttern.
Sie soll lernen, das Gäste nichts Bedrohliches sind.
In ein paar Wochen könnten Besucher ihr mal ein paar Futterbrocken zuwerfen, sie dabei aber nicht ansehen.Gruß
Leo -
Zitat
Vor drei Wochen wurde sie dann kastriert. Alles soweit ohne Probleme überstanden.
War sie schonmal läufig?
Viele Grüße
Corinna -
Corinna: Ja sie war mit 7 Monaten schon mal läufig und hat arg mit Scheinschangerschaft zu tun gehabt. Außerdem wohnen hier fast nur Leute mit Rüden. Und Nachwuchs wollte ich auch keinen haben, da sie öfters auch mal frei laufen darf (fals ich mal so trottelig bin und nicht richtig aufpassen sollte
) und im gegenzug dürfen natürlich manche Rüden auch frei laufen (hohes Risiko
)
@Leo: Danke für deinen Beitrag. Den Tipp werde ich schon mal beherzigen und üben (mit Leckerlie ist sie sehr bestechlich
).
Dazu muß ich noch sagen das sie das bei Besuch noch nie gemacht hat, da war sie bis jetzt immer ganz brav, sogar bei Monteuren usw. die sie nicht kennt. Wenn sie ohne Leine laufen darf, hab ich es bis jetzt auch noch nicht gesehen das sie andere Leute angebellt hat. Und was mir auch gerade auffällt, das sie hauptsächlich in ihrem Stamm Gassi Gebiet die Leute anbellt und nicht wenn ich mit ihr anderswo unterwegs bin. Hat das auch was mit Revierverhalten zu tun?
Heute war z.B. ein Tag wo alles wieder super gelaufen ist. Kein gebelle und sogar der Mann den sie gestern angebellt hat (hab mich mit ihm unterhalten), hat sie heute links liegen gelassen (er hat sie heute aber auch nicht angestichelt zum bellen).
Gestern haben sich zu viele Sachen auf einmal gehäuft die sie aufgeregt haben, daher wohl auch das anbellen der "Männer".
Das ängstlich sein ist mir vorher nie so aufgefallen. Sie war immer neugierig auf alles aber nicht wirklich ängstlich. Werde es mal beobachten ob es jetzt nach dem Urlaub und der Kastration wieder besser wird wenn sie in ihre Routiene wieder rein kommt und etwas mehr Ruhe für sie einkehrt.Aber Hundeschule werde ich trotzdem mit ihr besuchen. Soviel Zeit muß sein!
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