Ein Sonntagmorgen in Köln

  • Sonntagmorgen

    Ein kleiner, schwarzer Hund, Emmy, hüpft auf das Bett von Frauchen, stellt sich hinter Ihren Rücken und legt den Kopf gaaaaanz schwer auf die Schulter von Frauchen.

    Es folgt ein „mmmmmmmhhh“ von Frauchen.
    Emmy hüpft wieder runter, um kurze Zeit später wieder aufs Bett zu hüpfen, das oben genannte wiederholt sich ein, bis zwei Mal, dann geht es zur Stufe 2 über.

    Emmy legt sich aufs Bett um mit ihrer Rute laut auf die Matratze zu klopfen. Es folgt ein genuscheltes „mmmmyyy, au ab“.

    Gut! Wenn Frauchen das will, dann geh ich halt raus aus dem Schlafzimmer, 21,22,23 und wieder rein ins Schlafzimmer. Kurz warten und wieder raus aus dem Schlafzimmer 21,22, wieder rein, kurz warten, einmal ums Bett tippeln – natürlich unbedingt drauf achten, dass man auch ja über das Parkett tippelt und nicht nur über die Hundedecke und die Kissen, denn das ist nicht so wirkungsvoll- . Wieder raus, wieder rein, wieder raus und dann gaaaaanz lange im Wohnzimmer bleiben.

    Wieder rein ins Schlafzimmer und aufs Bett, zu Punkt 1 übergehen, aber selbst bei genuschelten Flüchen nicht weichen. Das Frauchen ist jetzt soweit wach, dass es sich überlegt, ob das arme Hundi vielleicht dringend mal runter muss?

    Schliesslich ist es bestimmt schon spät am Tage, Frauchen hat mal wieder egoistischerweise ellenlang im Bett gelegen und die arme Emmy muss nun schon soooo lange einhalten – Rabenfrauchen!

    Also quält sich das Frauchen, hundemüde, aus dem Bett, zieht sich irgendwelche herumliegende Sachen über, wuschelt sich einmal durch die Haare, hofft, dass niemand sie sieht, schnappt sich das arme Emmytier, welche bestimmt schon grösste Not leidet und geht zum Plätzchen um die Ecke.

    Dort passiert dann folgendes:

    „Oh, hier riecht es aber gut, der Beagle war ja da. Moment, da hinten riecht es aber noch besser. Soso die schwarze Nervensäge von nebenan wird bald heiss. Bäh, die blöden Jack Russels waren auch schon wieder da.“

    Währenddessen steht ein Frauchen im Halbschlaf, mit noch nicht ganz angelaufener Hirntätigkeit daneben und wundert sich, dass Emmy sich nicht sofort zum Pipimachen hingehockt hat.

    „Ach, hier war ich ja die letzte, die was hinterlassen hat. Moment, wer ist denn der hier? Den kenn ich ja noch gar nicht. Aha, und was ist mit dem dicken Schnauzer los….?“

    „Emmy, mach Pipi" murmelt das halbschlafende Frauchen welches sich schon anfängt darüber zu wundern, dass kein anderer Mensch auf der Strasse ist, wo sie die arme Emmy doch bestimmt sooooo lange gezwungen hat das Geschäft einzuhalten.

    „Da hinten muss ich jetzt aber wirklich mal hin. Ääähh Frauchen, zieh nicht so an der Leine, ich muss da um die Ecke.“

    „Emmy, mach endlich Pipi, ich denk du musst so dringend!“

    „Häh? Ich, dringend, nöööö. Aber dort drüben, da muss ich jetzt dringend hin.“

    Bei dem Weg um den Spielplatz wundert sich das Frauchen, dass noch kein Papa mit seinem Sprössling auf dem Spielplatz ist, denn die werden doch Sonntagmorgens immer von den Mamas rausgeschmissen, damit die Mamas was Zeit haben. Und so langsam setzt die Hirntätigkeit ein und es wird ihr klar, dass es noch ziemlich früh sein muss.

    Vorne am anderen Ende des Plätzchens angekommen, dort wo der Bäcker schon seit 6:00 Uhr geöffnet hat, läuft ein fremder Mensch mit einer Brötchentüte, schaut sich die merkwürdig gekleidete Frau in den Büschen an, der inzwischen schon der Dampf aus den Ohren kommt und die ihrem Hund nuschelnderweise befiehlt doch eeeeeendlliiiiich Pipi zu machen, packt seine Brötchentüte etwas fester um schnell nach Hause, in Sicherheit zu eilen.

    Aber auch Emmy merkt, dass das Frauchen langsam den Blick einer Wahnsinnigen bekommt und entschliesst sich dann doch endlich einmal drei Tröpfchen zu machen. Man muss sein Frauchen ja bei Laune halten.

    Auf dem Rückweg zieht Frauchen die arme, kleine Emmy dann auch noch auf eine Wiese.
    „Bääääh! Frauchen da geh ich nicht drauf, da stinkt es!!!“

    Aber Frauchen zieht eine ziemlich angewidert schauende, und wie ein Storch durch den Salat über die Wiese staksende Emmy einfach gnadenlos weiter. Da kapituliert Emmy und hockt sich endlich hin.

    Frauchen und Emmy gehen endlich wieder Richtung Heimat und dort angekommen guckt Frauchen, auf dem Weg ins Bett, doch einmal auf die Uhr im Wohnzimmer: 7:15 Uhr.

    7:15 Uhr??!!

    Ein ziemlich müdes und stinkesaures Frauchen krabbelt wieder ins Bett und ihr Blick zeigt dem Emmytier, das es jetzt besser nicht nach „Frühstück“ fragen sollte. Also klettert Emmy mit ins Bett, kuschelt sich an Frauchen und fällt innerhalb von Sekunden in einen tiefen Schlaf.

    Frauchen dagegen liegt hundemüde daneben und versucht einzuschlafen, während ihr Bilder von an Autobahnrastplätzen ausgesetzten Hunden und von Katzen, die auf ein Katzenklo gehen durch den Kopf schwirren.

    Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende. :D :D

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