Angst vor Autos - wie nehmen?

  • Hallo,

    Wie ich in meiner Vorstellung beschrieben habe, arbeite ich ehrenamtlich in unserem Tierheim und gehe öfters mit den Hunden spazieren. Wir haben seit ein paar Wochen einen etwa 2 jährigen Schäferhundmischling bei uns. (Ich weiß nicht, ob es hier erlaubt ist, Links zu anderen Seiten zu setzen, dann könnte ich ja mal ein Bild verlinken)

    Irgend so ein Volli :zensur: t hat das Tier an einer Bundesstrasse angeleint und ausgesetzt. Von Erziehung war nicht viel zu spüren. Gerade mal Sitz kann er. Dennoch ist er sehr verspielt, lieb und nicht aggressiv gegenüber Menschen.

    Allerdings gegen Autos. :hilfe: Sobald ich an die Strasse komme, bäumt er sich gegen jedes Auto (Fahrräder eher nicht) auf und will darauf zurennen. Dabei bellt er nicht und zeigt auch nicht die Zähne. Es sind jedes Mal nur knapp 100 Meter bis zu einem großen Feld, doch da muss ich all meine Kraft aufwenden um ihn bei mir zu halten. Sobald wir aber auf der Wiese sind, kann ich die Leine locker lassen. Er ist ruhig und tollt auch gerne. Bis eben zum Rückweg... :sad2:

    Natürlich beuge ich mich oft zu ihm runter und rede beruhigend auf ihn ein. Aber das wirkt mal 20 Sekunden, höchstens.

    Ich weiß, dass es eine Menge Geduld braucht, um ihn die Angst zu nehmen. Aber kennt jemand irgendwelche Tipps, die ich in dieser Situation anwenden könnte? Ich bin mir relativ sicher, dass Ablenkungen durch Clickern oder Pfeifen nicht viel bringen.

    Danke schomma.

  • Hi,

    auf ihn beruhigend einreden bewirkt genau das Gegenteil. Du bestärkst ihn in seinem Verhalten weil er wahrnimmt, Du findest es gut.

    Ich würde versuchen, abseits der Ablenkung ein SCHAU Kommando einzuführen ( Clicker funktioniert recht gut ).

    Was auch am Anfang hilfreich sein kann, ein Geschirr zu verwenden. Du wirst ihn besser halten können, eventuell in Verbindung mit Halsband und die leine an Geschirr und Halsband festmachen.

    Eventuell auf einem gesichertem Gelände erst an parkendem Auto probieren und sich langam rantasten.

    Liebe Grüße
    Alexandra

  • Zitat

    Natürlich beuge ich mich oft zu ihm runter und rede beruhigend auf ihn ein. Aber das wirkt mal 20 Sekunden, höchstens.

    Ich weiß, damit meinst du es nur gut. Das ist aber genau der falsche Weg! Durch deine Aufmerksamkeit bestärkst du seine Angst. Durch dein Auftreten gibst du dem Hund leider nur das Gefühl, dass Autos etwas ganz schreckliches sein müssen.
    Versuche etwas soveräner an die Sache ran zu gehen. Autos stellen keine Gefahr da und deshalb muss man ihnen auch keine besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen.
    Es ist natürlich nicht ganz einfach, da es nicht dein Hund ist und du keine wirklich feste Bindung zu diesem Hund aufbauen kannst.

    Deshalb mein Tipp: Bleib locker (soweit bei einem ziehenden Hund möglich) und gehe auf seine Angst nicht ein!

    Wenn der Hund verfressen ist, dann würde ich es evtl mit einer Futtertube probieren. Dosenfutter mit Leberwurst oder Frischkäse aufgewertet kommt meist gut an!

  • Hallo,

    willkommen im Forum!

    In solchen Situationen den Hund zu beruhigen, bringt gar nichts, denn:

    Du bestätigst sein Verhalten! Egal, was du sagst, der Hund versteht sinngemäß: "Weiter so", verstehst du, was ich meine?

    Mit einem Clicker lenkt man keinen Hund ab, ein Clicker ist dafür da, erwünschtes Verhalten zu bestätigen ;-)

    Zu deinem Problem:

    Übe mit dem Hund das Kommando "schau".
    Dazu nimmst du ein Superleckerlie in die Hand, zeig es dem Hund und führe es in deine Augenhöhe. Nimmt der Hund, auch wenn nur kurz, Blickkontakt zu dir auf, LOBEN und Lecker geben (dabei natürlich "schau" sagen) ÜBEN, ÜBEN!
    So verfährst du zukünftig auch draußen.
    DU musst die Autos zuerst sehen und die Aufmerksamkeit auf DICH lenken.
    DAS kannst du alles mit einem Clicker bestätigen, dazu muss der Hund aber erst konditioniert werden.

    Jetzt hat bestimmt schon vor mir jemand so in etwa geantwortet, mein Rechner ist zwischendurch abgestürzt. Egal, ggf. hält doppelt besser.

    Gruß
    Leo

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