Ständiges Quietschen - Frage an "Profis" (lang)

  • Hallo Leute,

    also ich erkläre euch nun mal mein Anliegen.
    Jojo ist nun bissl mehr als 9 Monate, ich bekam ihn mit 5 Monaten aus dem Tierheim. Die ersten 5 Monate war er in Rumänien in einem Tierheim.
    Er ist nicht mehr ängstlich, sondern sehr aufgeschlossen, freundlich, anhänglich, gelehrig und total verfressen.
    Leider hat er irgendwie ne Macke, und zwar richtig nervig seit ungefähr 2/3 Monaten.
    Und zwar ist er ein richtiger Jammerlappen ... also er neigt schnell dazu sich akustisch bemerkbar zu machen. Draußen als er früher Angst hatte hat er gejault, wenn ihm was aufn Fuss fällt schreit er wie am Spieß, als wenn ihm jemand die Gurgel umdreht :D

    Tja und mein Problemchen ist eigentlich das er seit der oben genannten Zeit immer mal mehr oder weniger in der Wohnung quietscht über den ganzen Tag verteilt. Also ich stehe auf gegen 9 Uhr ich gehe durch den Flur ins Bad (er schläft im Flur), wenn ich durch bin fängt er schon an zu quietschen, ich lasse mir soviel Zeit im Bad bis er aufhört. Gehe wieder durch den Flur ins WOhnzimmer, er quietscht wieder. Ich warte bis er fertig is ... gehe dann in die Küche, er quietscht ... hole Leckerchen für Spaziergang und warte ... wenn ich dann die Tür auf mache fängt er wieder an ... ich Tür wieder zu ... er ruhig ... ich Tür auf, er fängt an ... ich Tür wieder zu usw ... bis er beim ca 4-8 mal nich mehr quietscht. Beim Leine anlegen quietscht er dann auch meistens ... bzw wenn ich noch was vergessen habe und noch einmal woanders hin muss. Ich versuche immer so gut es geht ihn zu ignorieren wenn er quietscht, bzw ihn dann alleine im Zimmer lassen. Die Leute die nun denken er quietscht weil er raus muss, also wir gehen 24uhr das letzte Mal pullern und er rennt auch wenn wir dann draussen sind nicht sofort pullern, also ich denke so dringend ist es nicht.

    Gut also wenn wir dann von draussen rein kommen fängt er wieder an zu quietschen. Ich setze mich auf die Couch und er quietscht. Ich ignoriere ihn natürlich, schaue ihn nicht an nix. Wenn es mir zu laut wird sage ich NEIN + Schluss und schicke ihn auf seinen Platz in Flur (ansonsten darf er im Wohnzimmer neben der Couch liegen). Meist beruhigt er sich dann. Wenn nicht mache ich die Tür zu, dann kann er sich beruhigen und schläft ein.

    Gut und so den Tag über verteilt steht er halt auch immer mal wieder auf kommt an die Couch und quietscht (bettelt um Aufmerksamkeit). Dazu sei gesagt er kriegt in der Wohnung sehr wenig Aufmerksamkeit, gerade weil er eben immer ankommt und quengelt. Und wenn ich einfach mal zu ihm gehe ans Körbchen gehe und ihn streichel, dann will er erstens immer gleich spielen und zweitens fängt er dann hinterher 100 pro an zu quietschen und rennt wieder durch die Wohnung. Er hat allerdings fast immer irgendwas zum rum kauen, somit kann er sich auch alleine beschäftigen.

    Zu seiner Auslastung den Tag über, wir gehen morgens so ca. ne halbe Stunde raus und spielen Bällchen. Am Nachmittag gehen wir dann ne große Runde ca ne Stunde bis Eineinhalb Stunden. Dabei machen wir immer wieder kleine Suchübungen, mal Dummy, mal bissl Unterordnung, mal kleine Tricks. Also er läuft nicht nur so neben mir her, sondern wird auch bissl gefordert (er muss ja auch genug Gelegenheit haben sich sein Futter zu erarbeiten). Abends gehen wir dann nochmal so ne halbe Stunde in der wir dann auch meist mitm Futterdummy spielen und er so seine Ration bekommt.


    Ja nun habe ich mehrere Theorien warum er das macht. Zum einen habe ich das Gefühl es ist weil er Hunger hat. Morgens hat er manchmal das Problem das sein Magen übersäuert. Das versuche ich natürlich zu vermeiden. Er bekommt zwischen 8 und 9 abends sein letztes Futter und dann manchma noch um 24 Uhr nen kleines Leckerchen. Ja trotzdem übergibt es sich manchmal(jetzt schon sehr selten) morgens. Deshalb denke ich vllt will er raus weil er weiß dann gibs Belohnung (Übungen und fürs Kommen usw). Wenn wir dann rein kommen bekam er früher immer sein Futter im Napf bzw manchma nen Knabberknochen ... vllt quietscht er dann deshalb. Den Tag über denke ich hat er einfach Langeweile (bin oft den ganzen Tag zuHause). Aber da er wirklich noch nie bestätigt wurde als er gequietscht hat weiß ich nicht warum er so eine Ausdauer hat. Wenn dann wurde er raus geschickt und das ist ja nicht wirklich positiv und das was er mit dem quietschen erreichen wollte ... oder?

    Also ich meine im MOment nervts echt ... aber ich denke die Pubertät verstärkt das auch noch sehr ... denn draussen spinnt er im Moment auch voll.
    Naja vielleicht habt ihr ja noch ein paar andere Denkansätze oder Tipps wie ich da ein wenig dagegen lenken könnte. Ich weiß eine Diagnose ist sehr schwer ohne alle Umstände, aber wenn ihr noch was wissen wollt, stehe ich auch gerne zur Antwort ...

    Futter bekommt er nun gar nicht mehr aus dem Napf, sondern nur noch draussen aus der Hand wenn wir Übungen machen. Und Knabberknochen kriegt er auch nur wenn er lange ruhig in seinem Korb liegt.
    Also ich weiß nich mehr so recht was ich machen soll ... und habe Angst das es noch schlimmer wird.

    LG

  • Zitat

    Aber da er wirklich noch nie bestätigt wurde als er gequietscht hat weiß ich nicht warum er so eine Ausdauer hat.


    Bist du dir da sicher ?
    Du schreibst, du ignorierst das Fiepen, dann schreibst du wieder, dass du es mit "Nein" oder "Aus" unterbinden willst, wenn es dir zu bunt wirst.
    Außerdem unterbrichst du deine Handlung, wenn er fiept , wenn er aufhört, machst du weiter.
    Du reagierst quasi permanent auf das Theater.
    Ignoranz sieht anders aus. :???:

  • Zitat


    Bist du dir da sicher ?
    Du schreibst, du ignorierst das Fiepen, dann schreibst du wieder, dass du es mit "Nein" oder "Aus" unterbinden willst, wenn es dir zu bunt wirst.
    Außerdem unterbrichst du deine Handlung, wenn er fiept , wenn er aufhört, machst du weiter.
    Du reagierst quasi permanent auf das Theater.
    Ignoranz sieht anders aus. :???:

    Ich ignoriere das Fiepen, aber wenn es wirklich zu nervend wird sage ich schluss und schicke ihn raus, mache Tür zu. Das ist zwar keine Ignoranz, aber eine negative Folge und das Gegenteil von dem was er wollte.
    Ich unterbreche meine Handlung wenn er fiept? Inwiefern? Wenn er im Flus ist und fiept warte ich solange im Raum und komme nicht wieder zu ihm zurück (was er meiner Meinung nach will) bis er aufhört. Desweiteren ist es doch nicht falsch wenn er zB hippelig ist das er raus will und deswegen fiept, ich mir dann extra Zeit lasse bis es weiter geht, und evtl mich nochmal hinsetze bis er endlich Ruhe gibt. Ich meine wenn ich mich gerade anziehe und er ständig fiept und hippelig um mich rum läuft, dann fordert er mich ja regelrecht auf "Komm schon mach schneller".

    Wie sollte ich denn auch das tägliche Theater gekonnt ignorieren? Mich gar nicht mehr bewegen wenn er fiept ...? Auch warten wenn i auf Toilette muss? Genauso morgens wenn er vorm raus gehen fiept ... da muss ich meine Handlung doch unterbrechen ... weil sonst fiept er ... ich machs Halsband dran ... er fiept weiter ... dann gehts raus ... is doch a nich das Richtige ...

    Ganz davon abgesehen verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht was Ignorieren für einen Sinn macht, wenn er zB wie sonst auch ganz normal in seinem Korb liegt (da gebe ich ihm natürlich keine Aufmerksamkeit), er dann auf einmal anfängt zu fiepen, ich ihn dann weiter ignoriere. Woher soll er lernen, das ruhig sein gut ist, fiepen aber nicht. Ich verhalte mich doch nicht anders ?!?
    Wenn ich ihn raus schicke dann beruhigt er sich und wenn er dann wieder rein darf ist er meist auch ruhig.

  • Die von dir beschriebenen Situationen sind sehr unterschiedlich und in der Tat würde ICH darauf auch unterschiedlich reagieren.
    Wenn er einfach so beim Liegen anfängt zu fiepen würd ich das NICHT kommentieren und auch NICHT loben, wenn er wieder ruhig ist.
    Ich würds einfach überhören.

    Wenn er beim Rausgehen Tullus macht, da hast du Recht, würd ich ihn nicht "anziehen" solange er zappelig und unruhig ist, da helfen klare Kommandos, z. B. ein "Sitz" beim Halsband /Geschirr anlegen.

  • Manche Hunde sind sehr gesprächig und ich würde sagen, ein pubertierender Terriermix (so sieht Deiner jedenfalls auf dem Foto aus) gehört auch eher zu dieser Sorte. ;)

    Was mir bei Deiner Beschreibung aufgefallen ist, dass Du es hauptsächlich unterbindest, sei es passiv durch Ignorieren oder aktiv durch Kommandos, auf den Platz schicken, aussperren. Das finde ich erst einmal auch die richtige Vorgehensweise, aber ...

    ... einem Brabbelchen sollte man das Maul nicht nur verbieten. :D

    Meine Colliehündin gehört rassebedingt auch zu den kommunikativen, man kann sich mit ihr den halben Tag in den unterschiedlichsten Tönen fast unterhalten. :lol:

    Daher habe ich in meiner Erziehung darauf geachtet, dass es nicht zu einem kläffenden Etwas oder einem wehleidig jammernden Häufchen ausartet und ich dieses Verhalten (zumindest halbwegs) kontrollieren kann.

    Dazu habe ich zuerst einmal ihren freudigen Drang zum Lautgeben aufgegriffen und in Trainingssituationen, also in entspannden von mir heraufbeschworenen Momenten, auf Kommandos umgelenkt. Auf Kommando Bellen hat sie in ca. 3min gelernt, das Fiepen auf Kommando hat länger gedauert (und kann sie bis heute nicht 100%).

    Dann habe ich ihr schrittweise beigebracht, auf Kommando immer länger still zu sein.

    Ein weiterer wichtiger Faktor bei uns war auch, dass meine Hündin Ruhe lernt, denn das fiel ihr unglaublich schwer (und hatte auch nix mit zu wenig Auslastung zu tun). Meine Hundetrainerin hatte da die für uns passende Methode: Nicht aussperren durch Tür zu (denn sie soll sich ja in meiner Gegenwart enspannen) oder auf den Platz schicken (denn dann muss ich ja die ganze Zeit darauf achten, dass sie da auch liegen bleibt), sondern ein durch ein Gitter o.ä. abgesperrten Bereich einrichten, aus dem sie mich sehen kann und in den sie kommentarlos verfrachtet wird, wenn sie überdreht, und der kommentarlos wieder geöffnet wird, wenn sie entspannt rumliegt. Hat bei uns innerhalb kürzester Zeit Wunder gewirkt!

    Man sollte also je nach Situation entscheiden, wie man nun am Besten auf das Gequengel reagiert und nicht nur stur DIE Erziehungsmethode verfolgen. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.

  • :D ja ich hatte vorher auch eine Collie-Hündin und ich weiß was du meinst ... bei ihr ging es allerdings erst richtig los als wir ihr das Bellen auf Kommando beigebracht haben. Allerdings haben wir es in einigen Situationen auch damals noch unbewusst bestärkt, sodass sie heute jault wenn jemand kommt ... anschlägt wenn sie ne Katze sieht und fast ununterbrochen bellt beim spielen. Das war damals unser Fehler, aber nun ist sie 8 und wir nehmen sie nun einfach wie sie ist (sie wohnt bei meiner Mutter).

    Jojo will ich das Bellen eigentlich gar nicht beibringen, weil er jetzt so gut wie nie bellt und wenn es beim Spielen doch mal raus flutscht wirds Spiel abgebrochen (in der Wohnung). Wenns draussen mal passiert wirds einfach ignoriert.

    Ja aber das quietschen so an- bzw abtrainieren wie das Bellen ist glaube ich sehr langwierig und ich traue mir nicht zu das ich das so hinbekomme wie ich will. Wie du ja auch selber sagst kann sie es auch noch nicht 100 pro.
    Also heute war wieder nen guter Tag, da hat er kaum gejault ... vllt sind es ja auch wirklich hauptsächlich die Hormone. Naja ich werds mal einfach weiter so machen und vllt löst sich das Problem ja dann mit der Zeit :)

    Trotzdem danke für die Tipps :) Collies sind trotzdem supertolle Hunde :)

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