Angst vor Autos
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Hallo,
mein 5 Monate alter Mischlingsrüde Jimmy hat wahnsinnige Angst vor stehenden und fahrenden Autos, nicht etwa vor den Geräuschen.
Wir können mit ihm nur auf den Innenhof gehen, kaum sieht er ein Auto, läuft er schnell wieder ins Haus zurück. Wenn wir ihn auf die andere Straßenseite tragen wollen, läuft er panisch und mit angelegten Ohren seine Runde und will schnell wieder nach Hause. Danach haben wir das Problem, dass er mehrere Tage gar nicht mehr aus dem Haus will!!!
Zur Zeit benutzen wir ein DAP Halsband und wollen es auch mit einer Bachblütentherapie probieren.
Mit dem Autofahren direkt hat er auch so seine probleme. Zum ersten wird ihm kotzübel und dann müssen wir ihn immer hintragen, was wieder zu einem Rückfall führt denn freiwillig geht er natürlich nicht ins Auto, geschweige denn wie gesagt in die Nähe :/Nochmal kurz etwas zu seiner Geschichte:
Jimmy wurde in Polen auf einer Baustelle zusammen mit seinem Bruder geboren und besaß die ganze Zeit womöglich keine Mutter. Er war unterernährt und litt unter Anämie, als er gefunden wurde und vorerst in eine polnische Tierklinik kam. Was er bisher erlebt hat, weiß niemand...Hundeschule, private Hundetrainerin, pflanzliche "Heilmittelchen", Geduld und was es noch so alles gibt, brachten bisher keine Erfolg.
Jimmy besitzen wir bisher 8 Wochen!Es wäre schön, wenn mir jemand von euch helfen könnte.
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Hallo,
zuerst mal lasse den Hund an der Leine, denn so kann er Dir nicht weglaufen. Er kennt wahrscheinlich gar nichts und muss alles erst kennenlernen.
Filou war ähnlich und hatte auch vor allem und jedem Angst.Du bekommst das nur mit Geduld und viel üben in den Griff.
Führe ihn an Autos ran die stehen. Am besten geht so etwas mit einer 5 Meter Schleppe und einem ruhigen Parkplatz ohne Verkehr.
Lass ihn das Auto beobachten und gehe Du selbst auf das Auto zu. Fasse es an und zeig ihm damit, dass nichts schlimmes passiert.Auch solltest Du seiner Angst nicht nachgeben und weglaufen, sondern bleibe dort an der angstauslösenden Stelle und warte bis er sich beruhigt.
Dein Hund wird lange brauchen bis er sich an alles gewöhnt hat und ihr werdet noch öfter in solche Situationen kommen.
Mit der Zeit wird er lernen, dass es nicht schlimm ist wenn er an diesen Objekten vorbeigeht. Auch das Vertrauen wird größer zu Dir und wenn er merkt, dass Du keine Angst hast und einfach weiterläufst, dann wird er Dir irgendwann folgen.Mach kein Aufhebens darum und beruhige ihn auch nicht, denn so machst Du es nur schlimmer.
Wegen des Autofahrens würde ich zu Beginn immer nur kurz fahren und dann spazieren gehen. Er soll das Auto positiv verknüpfen. Du kannst ihn auch im Auto füttern und zu Beginn noch gar nicht fahren.
Lass ihm Zeit und halte Dir immer wieder vor Augen, dass für ihn alles neu und unbekannt ist. Das wird mit der Zeit.
Unterstützend kannst Du Dir beim TA was holen was der Übelkeit beim Autofahren entgegen wirkt.Ich drücke Dir ganz fest die Daumen
Liebe Grüße
Steffi
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erna hatte auch furchtbare angst vor autos!
nun ist es so, dass sie nach schon einem monat springt gern ins auto sprang, wel sie wusste wir fahren irgendwo hin, wo es toll und lustig ist.was ich ihr nun abgewöhnen muss - sie möchte manche autos jagen und steht schon schwanzwedelnd (natürlich angeleint) an der strasse wenn autos vorbeifahren.
fang langsam aber souverän an, geh nicht auf die angst drauf ein, mach es ihm aber auch nicht zur hölle und erwarte nicht zuviel für den anfang.
nimm deinen hund an die leine und gehe an stehenden autos vorbei, such dir einen platz wo ab und zu mal ein auto vorbeifährt und am besten - nimm einen zweiten COOLEN hund mit! dann lernt dein lütter alles nebenbei und es ist garnicht mehr so schlimm.
mach nicht zuviel, d.h. keine hauptstrassen, nimm nebenstrassen.
stehtig ernährt sich das eichhörnchenviel glück! mit ein bissel feingefühl klappt das schon
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ich würde es auch mal mit Bachblüten versuchen.
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Hallo Betzy!
So wie Steffi seh ich das auch. 8 Wochen sind noch keine Zeit!
Viel Geduld und immer signalisieren das du kein Problem damit hast! Loben wenn er nen Schritt drauf zu macht, aber auch nich zu überschwänglich, denn es is ja nix besonderes (eigentlich).
Das vorbeitragen denk ich macht es nur schilmmer, weil du damit zeigst das es schon en "böses" Auto is. Und Autofahten würd ich erst trainieren wenn er ansonsten kaum noch Angst vorm Auto hat.
Mal ne Frage noch von mir... Was is ein DAP Halsband?
LG Maria
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Hallo,
DAP ist ein Pheromonhalsband. Man bekommt es auch für die Steckdose. Dort werden Pheromone ausgegeben die auf ängstliche Hunde eine beruhigene Wirkung haben können.
Ich schreibe extra können, da ich auch Hunde kenne denen das überhaupt nichts gebracht hat.
Muss man ausprobieren.
Liebe Grüße
Steffi
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Danke Steffi für die Aufklärung!
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Vielen Dank für eure tollen Tipps. Ich habe gerade bei einer Tierheilpraktikerin in Dresden einen Anamnesebogen ausgefüüllt für die Zusammenstellung einer Bachblütenmischung. Jeder noch so kleine Strohhalm ist für uns wichtig. Hoffentlich bessert sich Jimmys Angst. Egal, wie lange es dauert.
Viele liebe Grüße
Betzy Freitag
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Hallo
Also ich kann Steffi fast ganz zustimmen.
Bevor du mit dem kleinen anfängst Auto zu fahren, setz ihn ein paar mal am Tag rein ohne los zu fahren, einfach dass er sich an das Auto gewöhnt, wenn er sich entspannt kannste ihn loben. Das machst du dann ein paar mal am tag und wenn er das dann ganz ruhig macht kannst du so anfangen wie Steffi beschrieben hat kurz fahren, dann rauslassen und irgendwas machen, was dein hund total gerne macht. Bei meinem war es zb schwimmen oder einfach mit dem Lieblingsspielzeug eine Runde spielen.
Ich denke, dass ihr das hinbekommen werdet, acht Wochen ist einfach kein großer Zeitraum. -
Hey
ich denke dass der Vorschlag mit der 5m Schleppleine sehr gut ist - aber du kennst deinen Hund besser, und solltest dann im Bestfall natürlich einschätzen können, ob es für ihn zuviel Stress bedeutet oder nicht. Am Besten gehst du zu anfangs gar nicht ganz an das Auto sondern in eine Entfernung, in der er sich nach ein paar Minuten beruhigt und bleibst bei dieser Entfernung bis das keinen Stress mehr für ihn bedeutet und gehst dann eben Schritt für Schritt näher. Aber wirklich sehr sehr kleine und langsame Schritte, gerade bei ängstlichen Hunden ist das absolut wichtig!
Gibt es etwas was er sehr mag? Ein bestimmtes Spielzeug oder ist er vielleicht verfressen? Falls ja, kannst du das einbauen, und das Spielzeug oder das Fressen nur noch geben, wenn du trainierst.
Bzw. lässt er sich überhaupt noch ablenken, wenn er ersteinmal Angst hat?Du solltest, wie schon erwähnt, auf gar keinen Fall zu schnell mehr verlangen, das würde sehr wahrscheinlich alles noch schlimmer machen. Zudem, würde er auch Vertrauen zu dir verlieren, und er soll sich bei dir ja absolut sicher fühlen. Daher: rede auf gar keinen Fall beruhigend auf ihn ein und streichel ihn nicht! Wenn er sich hinter dir versteckt o.ä. ist das fürs Erste völlig okay! Nur nimm du ihn von dir aus nicht in Schutz. Trete souverän auf - sehr sehr wichtig bei ängstlichen Hunden!
Achte natürlich darauf, dass du in einer ruhigen Gegend übst. Und dass dein Kleiner auf keinen Fall tatsächlich noch schlechte Erfahrungen mit Autos macht.
Das Ganze wird natürlich sehr lange dauern (hört sich sehr stark nach einem Trauma an). Daher musst du wirklich sehr sehr oft üben. Eine Angst/Trauma verschwindet nicht, sondern lässt sich nur durch viele viele positive Erlebnisse überlagern. Dazu solltest du 10-20 Mal pro Tag mit ihm trainieren (korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege
). Aber achte darauf, dass du ihn nicht überforderst.
---> Alles in allem will ich hier keinen Plan o.ä. aufstellen, sondern nur Impressionen geben. Wie meine Vorredner schon gesagt haben, wende dich an einen _guten_ Hundetrainer! Aber du machst ja auf jeden Fall schon alles für ihn, wie sich das so anhört
Zu guter Letzt noch: Das mit dem Tragen und Autofahren würd ich auch auf jedenfall lassen im momentanen Zustand! Er muss erst einmal akzeptieren das große böse Ding mit den Rädern in seiner Nähe zu haben. Ich meine, stell dir mal vor, du hättest alleine schon Angst wenn du z.b. Flugzeuge _siehst_ und nun kommt da noch jemand und steckt dich da einfach rein und du musst nun auch noch diverse Minuten dort drin verbringen? Ich denke du verstehst worauf ich raus will.... ;-)
Zu Auto: sofern er das Auto in seiner Nähe dann iwann akzeptiert, beginne mit ihm davor zu spielen, sein Futter hier zu erarbeiten etc. --> er soll etwas total Positives damit verbinden! Dann fängt auch hier das selbe an: Du setzt ihn ein paar mal am Tag - mit dir - ins Auto --> aber fährst nicht! Bis das kein Stress mehr ist. Dann beginnst du den Motor laufen zu lassen. Bis das kein Stress mehr ist. Dann beginnst du kleine kleine Runden zu fahren. Bis auch das kein Stress mehr ist. Und auch hier: nichts übereilen! Das muss sich alles erst festigen u.s.w.. Menschen neigen nur leider immer dazu nicht konsequent zu sein und am liebsten gleich 10 Schritte weiter zu gehen *g*
Du könntest ihm übrigens einen Käfig/Transportbox im Auto einrichten, die ihm dann evtl mehr Sicherheit bieten könnte.
Alles in allem, kann man zu diesem Thema viel schreiben. Trainingsmethoden gibt es eh immer unglaublich verschiedene. Wichtig ist wohl als Faustregel im Moment für dich konsequent, souverän und fleißig zu sein ;-)
Liebe Grüße und viel Erfolg,
Bambi
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