JRT's und ihre "Unterrassen"

  • Zitat

    Mir geht es aber um den neuen Britischen- was soll das? Ist doch eigentlich ein Parson, der Britische.

    Ich denke der Verein versucht, wie auch immer, den uralten Standard des Jacks zu züchten, als dieser noch nicht in der Hand der Australier lag.

    Die schreiben:

    Zitat


    Wir aber möchten jenen Jack Russell erhalten, der die eigentliche Grundlage der Rasse bildet, den klassischen Arbeitsterrier Englands.

    Wir wollen also "das Rad nicht neu erfinden", nicht noch eine neue Variante einer Rasse kreieren, in der ohnehin schon keiner mehr durchblickt. Wir wollen nur den ältesten, ursprünglichen Gebrauchstyp erhalten, der über 200 oder mehr Jahre unverändert in seiner Heimat existierte. In dieser Form haben wir den Jack Russell kennen und lieben gelernt, in dieser Form hat er sich für seine Arbeit bewährt, ist absolut perfekt als Jagdgebrauchs-, Sport- und Begleithund. Wir sehen also keinerlei Veranlassung, ihn in irgendeiner Form verändern zu müssen, weder größer noch kräftiger, weder einheitlicher noch länger, weder besser gewinkelt noch härter...


    Aber das Zuchtbuch sagt:

    Zitat


    Die Zuchtordnung dient der planmäßigen Zucht der Rasse „Jack Russell Terrier“ im
    Sinne des englischen Originalstandards von 1975,

    :???:

    Der "Erfinder" und Namensgeber der Rasse, John Russell lebte von 1795 - 1883, 1819 kaufte erst seine erste Zuchthündin. So sah seine erste Hündin aus http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20081214161131

  • Im Grunde ist es nicht schwer zu verstehen. Man muss nur ein wenig Ahnung von Genetik haben.
    Vielleicht hilft diese kleine Geschichte zu verstehen, warum beide Rassen noch gleich aussehen können:

    Die Rasse „Wuschel“ und die beiden schwarzen Wuschel Anton & Emma

    Die Geschichte beginnt im Jahr 1990. Die Rasse „Wuschel“ erfreut sich großer Beliebtheit. Den Wuschel gibt es mit weißem und schwarzem Fell. Einige Züchter finden den Wuschel mit schwarzem Fell schöner, andere bevorzugen den Weißen. Im Laufe der Zeit grenzen sich die Züchtergruppen immer weiter von einander ab. Ein Großteil verzichtet darauf schwarze und weiße Wuschel miteinander zu verpaaren, weil die Hunde der jeweils anderen Farbe ihrer Meinung nach schlechter sind. Mit der Zeit unterscheiden sich die weißen und die schwarzen Wuschel immer mehr voneinander. Die schwarzen Wuschel Züchter wollen einen eher großrahmig kompakten Wuschel, während die weißen Wuschel Züchter lieber einen kleineren, leichteren Wuschel wollen. Jede Partei behaart natürlich darauf, dass ihr Wuschel-Typ näher am Standard ist.

    Im Jahr 2003 entscheidet der Zuchtverband, dass der Großteil der schwarzen und weißen Wuschel sich nicht nur in der Fellfarbe, sondern auch im Gebäude unterscheiden. Da keine der beiden Züchterfraktionen einlenkt und ihren Wuschel-Typ aufgibt, wird die Rasse gespittet: Es gibt von nun an die Rasse „Weißer Wuschel“ und „Schwarzer Wuschel“. Ab diesem Zeitpunkt ist es nicht mehr erlaubt, Wuschel mit unterschiedlicher Fellfarbe miteinander zu verpaaren, weil es ja zwei verschiedene Rassen sind.

    Im Jahr 2006 wird nun der Schwarze Wuschel-Rüde Anton geboren. Natürlich hatten seine Eltern und Großeltern alle schwarzes Fell. Anton entwickelt sich zu einem Prachtexemplar seiner Rasse und wird Deckrüde. 2008 darf Anton die Schwarze Wuschel-Hündin Emma decken. Natürlich waren auch ihre Eltern und Großeltern Wuschel mit schwarzem Fell. Aber sowohl Anton als auch Emma haben in ihrer Abstammung Weiße Wuschel. Schließlich war es bis 2003 noch erlaubt Wuschel mit unterschiedlichen Fellfarben zu paaren. Und so passiert es, dass es in dem Wurf 2 Welpen mit weißem Fell geboren wurden.
    Wie konnte es nun dazu kommen?

    Jeder Hund bekommt 50% der Gene von der Mutter und 50% vom Vater. Jedes Merkmal, z.B. die Fellfarbe wird von 2 Genen bestimmt. Bei der Rasse Wuschel ist es nun so, dass so lange ein Wuschel ein Gen „schwarzes Fell„ (S) besitzt, ein Gen „weißes Fell“ (w) besitzt, sein Fell schwarz ist. Dieser Hund kann lediglich Nachkommen mit weißem Fell zeugen. Nämlich genau dann, wenn der Zuchtpartner auch 1 Gen „schwarzes Fell“ (S) und ein Gen „weißes Fell“ (w) besitzt. Genau das ist bei den Welpen von Anton und Emma passiert. Beide haben im Bezug auf Fellfarbe die Gene (Sw). Ihre Welpen tragen nun zu 25% die Gene SS (= schwarzes Fell, sie können nur Nachkommen mit schwarzem Fell bekommen), zu 50% die Gene Sw (= die Welpen haben schwarzes Fell, deren Nachkommen können schwarzes oder weißes Fell haben) und zu 25% die Gene ww (= die Welpen haben weißes Fell und können Nachkommen mit weißen oder schwarzem Fell bekommen).

    Sowohl Anton als auch Emma haben von einem ihrer weißen Vorfahren über Jahre hinweg das Gen für weißes Fell weitervererbt bekommen. Am Fell ihrer Vorfahren war es nie zu erkennen, weil es ja immer noch ein Gen für schwarzes Fell gab. Nur, bei einem genetischen Fingerabdruck hätte man das erkennen können.

    LG Eva

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