Gegenkonditionierung

  • Liebe Fories,
    :winken:
    Leo unser Beagle wird bald 2 Jahre alt und ist kastriert.
    Er hört relativ gut auf Kommandos. :gut:
    Immer? Nicht immer. Aber immer öfter.
    Seit einiger Zeit wird es mit seiner Bellerei schlimmer.
    Den Postboten und sämtliche Zeitungsausträger werden extrem verbellt.
    Andere Hunde, die an unserem Grundstück vorbeigehen auch.
    Es hat aber glaube ich, nichts mit Revierverteidigung zu tun, da ich auch immer im Garten bin oder anwesend bin und er sonst gar nichts veteidigt.
    Ich glaube, dass er extrem gefrustet ist, er möchte unbedingt hin, kann oder darf aber nicht. Die anderen Hunde nehmen ihn gar nicht wahr oder dass er eben nicht zum Postboten darf um ihn zu begrüßen.
    Mittlerweile ist seine Reaktion aber so extrem :schockiert: , er schießt regelrecht noch vorne, zeigt aber keine Zähne oder zieht die Lefzen hoch.
    Deshalb habe ich eine Gegenkonditionierung aufgebaut z.b. Postbote kommt, also Reiz wird ausgelöst kurzes Kommando gegeben“Ruhe“ und dann Katzenfutter.
    Habe ihn gelobt und ruhig in seinen Korb ins bleib geschickt.
    Es wird von der Impulsivität her schon besser und er nimmt Blickkontakt mit mir auf.
    Sonst war er so in Rage, da konnte ich mit ihm gar nichts mehr anfangen.

    Jedoch, seitdem ich das mache bellt er wegen jeder Kleinigkeit.
    Dann ein Blick zu mir, so nach dem Motto, bekomme ich jetzt auch was. Nicht dass ich ihn zum Dauerbeller abrichte. Soll ich nur bei den extremen Reaktionen Futter geben und die anderen ignorieren? :???:

    Wollte euch mal um Rat fragen, ob ich einen Fehler gemacht habe oder habt ihr irgendwelche anderen Tipps oder Erfahrungen.

    Vielen Dank
    Heidi

  • also ich denke du machst einen fehler in der erziehung. wenn du ihm das kommando "ruhe" gibst und ihn dann belohnst.

    Ich würde ihm wohl eher direkt das kommando "ruhe" in direkter verbindung mit dem "bleib" im körbchen geben, und ihn erst belohnen, ob nun durch leckerli oder streicheleinheit wenn er ruhig im körbchen ist. das hat den vorteil das er zum erfüllen dieses kommandos länger braucht, als nur um den "ruhe" befehl umzusetzten. und dann wahrscheinlich das ruhig im körbchen bleiben mit der belohnung verknüpft.

    anscheinend denkt dein hund das er immer belohnt wird wenn er bellt und du ihn zur ruhe aufforderst, deswegen bellt er wohl mittlerweile alles an.

  • Erstmal willkommen im DF :D

    Hat er freien Zugang zum Garten?
    Wenn ja, dann würde ich ihn für die Zeit des Training an die Schleppleine machen und er geht nur raus, wenn er unter Beobachtung ist.

    Das Kommando würde ich anders üben.
    Ich würde, wenn er losprescht, um zu bellen, "Pfui" oder "Nein" nehmen, dann mit Hilfe der Schlepp, seinen Weg unterbrechen und ihn zu mir holen.
    Blickkontakt zum Objekt abbrechen, sprich, ihn vor oder neben mir sitzen lassen, je nachdem. Wenn er wieder ruhig ist, dann erst kurz loben, ohne Lecker und mal mit Lecker. So das es für ihn interessant bleibt.
    Katzenfutter sollte man Hunden nur selten geben und wenn dann als Super-Leckerlie.
    Ich würde entweder Käsewürfel, Würstchenstücke oder Platinum (Futter in handlicher Form, gut als Lecker geeignet) nehmen. Und vor allem, nicht immer, sondern abwechselnd, ohne Schema mit Lecker belohnen.
    Lob ist ja auch Dein "Fein" oder "brav".

  • Hi!
    Denke auch, da ist ne Fehlverknüpfung gelaufen bzw dein Hund trickst dich aus (so weit zum Vorurteil des dummen Beagles :smile: )
    Ich würde in der Situation selbst auch mit Schleppe arbeiten und das Timing ändern, die Belohnung also erst geben, wenn er länger ruhig war.
    Es kann zudem hilfreich sein, auch in anderen Situationen seine Impulskontrolle zu trainieren: Ihn ablegen lassen, bevor er die Leine zum Rausgehen angelegt bekommt. Ihn warten lassen, bevor er aus/ins Auto springen darf. Sein Fressen vor ihn hinstellen, Fresskommando abwarten müssen usw. Das erhöht seine Frustrationstoleranz.

  • Hallo,

    vielen Dank für eure Ratschläge.
    Leo ist im Garten nie ohne Beaufsichtigung und fast immer mit Schleppleine draußen, da wir kein komplett eingezäuntes Grundstück haben. :roll:
    Das mit dem Blickkontakt zu mir klappt ja schon ein bisschen in solchen extremen Situationen, bis vor kurzem war nicht daran zu denken, geschweige denn, dass er irgend ein Kommando wie sitz ausgeführt hätte. Jetzt kamen eben die Zweifel, ob ich ihn damit nicht noch mehr bestätige.

    Bei der Gegenkonditionierung versucht man ja einen negativen Reiz mit etwas positiven zu verknüpfen ( Futter beim Beagle). Ich gebe ihm natürlich nicht nur Katzenfutter (Superleckerli) und das nur in kleinen Mengen, sondern auch einfach mal sein Trockenfutter.

    Beim clickern ist die Sache ja anders, man bestätigt eine gewünschte Situation z.b. Leo ist kurz ruhig, click, Belohnung und später dann Kommando einführen.

    Heute war er komischerweise extrem ruhig. Vielleicht bewirkt die Sache doch etwas, oder es war nur Zufall(das glaub ich eher) :???:

    Aber ich glaube auch, wie BigJoy geschrieben hat, dass er mich aus trickst.
    Ich werde die Ruhephase jetzt mehr belohnen.

    Danke nochmal
    LG Heidi

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