Rüpelphase oder mein Fehler?

  • Hallo,mein Hund (fast 27 Monate alt -ridgeback ) war bisher ein eher defensiver Hund.Hundeschule und privaten Unterricht haben wir auch in Anspruch genommen.Er konnte ungeleint laufen,kein Problem.Bei Begegnungen, wo die Sympathie nicht so wirklich vorhanden war ist er eher gegangen und wir hatten keine schlimmen Erfahrungen. Und auf einmal.......peng.... Mein Hund macht auf: Alles macht mich an,selbst das leiseste Knurren von einem anderen Rüden (ausser sie sind klein,dann können sie machen was sie wollen,ist eher nicht schlimm) und dem muss ich zeigen,wer hier der Boss ist.Das erste Mal wo es geknallt hat,da waren wir auf einem eher engen Weg und die Frau fragte ob wir die Hunde laufen lassen sollen.Dem habe ich natürlich zugestimmt. Die Hunde treffen sich und ich sehe schon beide sind angespannt und der andere knurrt schon.Ich war 2 m entfernt und die andere Frau stand ihrem Hund fast im Rücken.Also wollte ich meinen rufen um weiter zu gehen.Es hat bisher immer gut geklappt.Die Frau aber beugte sich in dem Moment über die Hunde und wollte ihren am Halsband packen und dann gings ab.Meiner ist auf ihn und hat ihn geschüttelt (so als ob er ihn auf dem Boden werfen wollte)und die Frau hat zwei mal auf meinen Hund eingeschlagen bis ich sie bremsen konnte und meinen Hund aus der Situation rausgenommen habe.Der zweite Vorfall war ihm Wald. Meine Freundin hatte ihre kastrierte Hündin dabei,ich Bantu und einen kastrierten Mischling (der bisher eigentlich auf dicke Hose gemacht hat). Das Trio versteht sich recht gut miteinander.Bei Begegnungen mit anderen Hunden musste der Mischling immer an die Leine (weil er halt auf dicke Hose macht) und Bantu durfte immer frei laufen.Dieses Mal war der Mischling (Barni) als Vorhut unterwegs und um die Ecke bog eine bekannte Frau mit ihrem Rüden in unsere Richtung ein.Meine Freundin hat sofort ihre Hündin gerufen,da Bantu bei mir war hatte ich ihn am Halsband gepackt und Barni hat sich den Rüden angeschaut (war nicht mehr Abrufbar!!),er hatte seine Bürste zwar hochgefahren aber hat sich gut benommen.Die Frau erkannte uns (Hundetrainerin) und sagte ich solle doch Bantu laufen lassen,die kennen sich schliesslich.Bis dato war ich von allen so 5 m entfernt.Habe dann meinen laufen lassen und....er ist gerade aus auf den Rüden drauf....Hilfe!!!!Er hat ihn geschüttelt und Barni hat dann auch mitgemischt.Wir haben zusammen die Hunde schnell auseinander bekommen.Meine Frage ist:War das jetzt Situationsabhängig?Wollte meiner sein Kumpel oder sein Rudel beschützen?Hat sich meine Angst übertragen oder kommt er in eine Rüpelphase?

  • also ich würde ja jetzt meinen,des die erste situation die du beschrieben hast eher der fehler vom frauchen war...genau so sind früher keilereien mit dem hund meines ehemaligen und andern rüden entstanden...entweder war mein ex so blöd und hat seinen hund am halsband nehmen wollen oder der andre besitzer wars...dann hatts meist gekracht...ist aber auch wieder individuell von hund zu hund zu sehen,wie er auf sowas reagiert


    beim zweiten male hätte ich deinen wuff auch nicht laufen lassen,solang noch so eine angespannte situation mit dem andern rüden und seinem "kumpel" am laufen war..ich denke dein hund hat das genau mitbekommen


    ich mein wie ist es sonst mit ihm im moment?wie verhält er sich im moment grundsätzlich mit andern rüden,was für eine körpersprache zeigt er usw?und hälst du es dann immer so,des du dich dann weiter entfernt aufhälst?

  • Gab es nur diese beiden Vorfälle oder waren das nur die wo es zum Knall kam und ansonsten hat er noch des öfteren mit knurren oder Antipathie reagiert, Du konntest ihn aber rausnehmen eh es ernster wurde?


    Ich frage weil es ja durchaus sein könnte das die beiden Sachen die Du geschildert hast einfach unglücklich gelaufen sind.


    Andererseits ist es natürlich merkwürdig das ein Hund der sich bis dahin in solchen Situationen defensiv verhalten hat, und das sogar wenn er angeknurrt wurde, plötzlich so stark nach vorne geht ohne das es einen Auslöser dafür gab.


    Ich habe auch einen RR (Hündin, 16 Monate alt) und es ist ja bekannt das diese Hunde äußerst sensibel sind.
    Vielleicht gab es doch etwas was der Grund für Bantus verändertes Verhalten sein könnte und Du hast es übersehen weil es etwas ganz kleines war?


    Ansonsten gibts natürlich auch noch die Möglichkeit das er mit seinen 27 Monaten nun im Erwachsensein angekommen ist, die Junghund-Unsicherheit abgelegt hat und eben einfach nicht mehr mit jedem Rüden kann.
    Viele Ridgebacks sind sehr lang mit allem und jedem verträglich was sicher damit zu tun hat das diese Hunde erst sehr spät fertig sind.


    Ich würde bei zukünftigen Begegnungen sehr gut aufpassen und zusätzlich versuchen den Grundgehorsam so weit zu festigen das ich ihn nur durch Worte "NEIIIN!", "FUSS!" "WEITER!" neutral an potenziellen Feinden vorbeilenken könnte.
    40 Kilo Hund per Hand aus Beißereien zu nehmen fände ich auf Dauer nicht sehr lustig.


    Wie ist denn sein Verhalten sonst?
    Hast Du noch mehr Veränderungen bemerkt?


    LG
    Tina

  • Bisher war das sehr unkompliziert.Wenn ihn ein anderer angeknurrt hat,wurde kurz gequckt in letzter Zeit auch mal geknurrt und auf mein Zuruf:"Komm wir gehen weiter" war der Spuck auch vorbei.Solche Situationen lasse ich nicht weit kommen,da suche ich lieber das Weite mit Bantu.Er hat nie selber angefangen.Normalerweise stehe ich immer soweit,dass ich eingreifen kann,jedoch nicht zu nah an beiden Hunden (damit sich beide nicht bedrängt fühlen).
    Gerade waren wir spazieren und haben einen bekannten Rüden getroffen.Ein ganz lieber,etwas älter.Bantu war noch angeleint (freies riesen Gelände),meine Freundin hat Barni abgeleint.Bantu hat seinen Kamm aufgestellt und hat gebellt und wollte unbedingt dahin.Ich konnte aber nicht wirklich feststellen,dass es agressiv war.Er war aufgeregt und hiebelig.War halt:Lass mich los ich möchte auch dahin. Habe ich natürlich nicht gemacht.Ich wollte es nicht darauf ankommen lassen.
    Ich habe jetzt etwas Angst und möchte nichts falsch machen.Den Barni werde ich erstmal nicht in den Wald mitnehmen um mich einfach nur auf Bantu zu konzentrieren.Wir haben uns verabredet,dass wir nur zusammen auf dieses Gelände gehen,weil da fast nie einer hingeht und die Hunde dort zusammen spielen können. Meinst du das die beiden Geschichten Situationsabhängig waren? Wie würdest du jetzt vorgehen?
    Lg[/wiki]

  • Das schwierige daran ist jetzt sicher das Du verunsichert bist, sich das natürlich auf Bantu überträgt und ihr so in eine Spirale reinrutschen könntet ...


    Dadurch das er sich die letzten Male so verhalten hat hast Du Vetrauen verloren und kannst ihn zur Zeit nicht wirklich einschätzen.
    Was natürlich blöd ist.


    Ich würde vielleicht versuchen mit befreundeten ausgesuchten Rüden die ihm körperlich gewachsen und sehr ruhig und souverän sind zusammenzubringen.
    Wenn das problemlos klappt mit bekannten aber etwas unsicheren Hunden.
    Natürlich nach Absprache mit den jeweiligen Haltern.


    Gleizeitig wäre ich bei fremden Hunden sehr vorsichtig (möglichst ohne unsicher zu wirken, schwierig ich weiß).


    Erst wenn mehrere Begegnungen positiv verlaufen sind würde ich Bantu wieder mit einem fremden Hund zusammenbringen, auch das möglichst nach Absprache mit dem Halter.
    Und mich so langsam vortasten.


    Wenns nicht funktioniert und sich das "agressive" Verhalten häuft wird es schlimmstenfalls wohl darauf hinauslaufen ihn vorerst nicht mehr freilaufen lassen zu können.
    Bis 100% Abrufbarkeit und einfordern von neutralem Verhalten auch bei solchen Begegnungen möglich ist.


    Wie hoch die Chance ist das das gelingt kann ich nicht einschätzen, mir begegnen immer wieder Hunde die absolut unverträglich mit Geschlechtsgenossen sind und daran ist dann auch nicht zu rütteln.
    Da hilft dann nur einen großen Bogen zu laufen obwohl meine Hündin nichtmal zurückzickt.


    Ich treffe allerdings auch immer mal wieder Hundehalter deren Hunde sich neutral verhalten, auch wenn ihnen die Mißbilligung gegenüber Artgenossen deutlich anzusehen ist.
    Die hält dann einzig ihre Erziehung zurück und das sogar leinenlos.


    Ich glaube ich würde versuchen es so zu sehen das ich bisher eine Menge Glück hatte einen so unkomplizierten Hund zu haben, das jetzt aber eben wieder eine Phase auf mich zukommt in der konsequentes Arbeiten erforderlich ist.
    Und die Sache, wenn nötig mit Hilfe eines kompetenten Trainers, angehen.


    LG
    Tina

  • Vielen Dank Tina,
    du hast Recht,ich habe jetzt bedenken und die muss ich minimieren um meine Angst nicht zu übertragen.
    Was mir eingefallen ist,Bantu hat einen "Fein" und zwar ist das ein Doppelpack von zwei Rüden die ihn versucht haben ständig unterzubuttern.Er lies sich das immer gefallen und hat sich klein gemacht. Die Frau hatte das jedoch ihre Hunde immer machen lassen,so dass ich nach kürzester Zeit die Spaziergänge abgewürgt habe.Nach langer Zeit als wir uns wieder gesehen haben und einer der Beiden Bantu zu nah kam, wollte Bantu hin ,mit bestimmt keinen Guten absichten....Ich konnte ihn aber davon abhalten.Wieder paar Wochen später,wir beide locker und gemütlich unterwegs,sehe ich um die Ecke einen von den Beiden kommen...Ohne Frauchen.....Ich habe Bantu abgeleint,habe ihn ermutigt mit zu kommen und ging einfach weiter.Die beiden standen sich kurz gegenüber.Bantu hat gefippt und etwas hin und her gezappelt und dann den anderen umrundet und ist zu mir gekommen um weiter zu laufen.Der andere hat aber nicht geknurrt,er war ja schliesslich allein,da hält man sich besser geschlossen :-)) Das war für mich schon heiss,aber Bantu hat das so toll gemacht. Ich habe ihm vertraut......
    Die Anleitung wie man jetzt anderen Rüden begegnet werde ich natürlich durchziehen (ohne das Barni dabei ist),so ähnlich habe ich es mir auch überlegt. Könnte es nicht sein,dass Bantu sich von Barni was abgequckt hat? LG

  • mmhh...des ist eine gute frage...ich hab auch die vermutung,das rüdiger sich ein paar sachen von seinem "ziehpapa" abgeschaut hat....aber genaues weiss ich zb nicht darüber

  • Oder habe ich meinen Hund im Stich gelassen als ich ihn von der Leine gelassen habe und weiter gegangen bin?Vielleicht hätte ich stehen bleiben müssen und dem anderen Hund signalisieren,dass ich meinen beschütze? Durch das fippen hat er mir vielleicht zeigen wollen,dass er mit der Situation nicht klar kommt und sich deutlich unwohl fühlt. Vielleicht hat ihm die Begegnung damals gezeigt,dass er manches doch selber regeln muss? Das wäre fatal..... :kopfwand: Oder übertreibe ich jetzt?Bin halt etwas durcheinander und möchte mir keine Fehler leisten. Wenn er doch so sensibel ist,dann könnte es sein,dass so eine Situation sein Verhalten ausgelöst hat.Oder?

  • Ich denke nicht das Du übertreibst.


    Vielleicht kann das keiner verstehen der nicht mit einem Ridgeback lebt ... aber diese Hunde sind nun mal in manchen Dingen, liebevoll ausgedrückt, sehr besonders.
    Ein Nichtliebhaber der Rasse würde es vielleicht auch absonderlich nennen ;)


    Ist er denn extrem sensibel?
    Ich denke auch bei den sensiblen RRs gibts sicher innerhalb der Rasse auch noch mal Unterschiede.


    Bei meiner Hündin ist es sehr unterschiedlich.
    Lärm, Hektik, streitende Kinder, fremde Geräusche ect lassen sie völlig kalt.
    Also könnte man meinen ihre Reizschwelle sei sehr hoch und sie sei eher ein gemütlicher, dickfelliger Hund.
    Ein lautes Wort gegen sie selbst gerichtet trifft sie allerdings zutiefst.
    Ihre Reaktion ist dann ein derart waidwunder, verständnisloser Blick das man sich sofort fühlt wie die allerletzte Rabenmutter, obwohl man doch eigentlich nur ein kleines bißchen ernster und lauter mit dem Hund gesprochen hat.
    Auf Ungerechtigkeit ihr gegenüber (vom Sofa schicken weil sie sich so dick macht das ich beim besten Willen keinen Platz mehr habe obwohl sie doch eigentlich drauf liegen darf) reagiert sie extremst beleidigt.


    Und ganz schwer zu händeln sind für sie Situationen in denen sie im Zwiespalt ist.


    Wir hatten auch schon Situationen wo ich dachte einfach durch, ohne viel Brimborium sei das Beste.
    Aber ich musste einsehn das es bei diesem Hund genau der falsche Weg ist.
    Alles was passiert und als negativ von ihr empfunden wird oder sie ängstigt brennt sich ein bei ihr.
    Und von ihr zu fordern einfach durch solche Sachen durchzugehn sieht zwar im ersten Moment nach Erfolg aus, am nächsten Tag wenn wir wieder vor der selben Sache stehn zeigt sich aber das es nun noch schwieriger für sie geworden ist.


    Eines unserer Probleme war zB enge, bewachsene Wege entlangzulaufen.
    Sie wollte einfach nicht dort entlang gehen.
    Ich hab gelockt, bin Drehungen gelaufen, hab sie abgelegt und abgerufen, geschoben, gezogen, tagelang alles denkbare ausprobiert.
    Aber egal was ich versucht hab, sie stand stur wie ein Esel und machte keinen Schritt.


    Irgendwann hab ich dann abgeleint und bin einfach ohne sie weiter.
    Sie stand und guckte mir hinterher, ich stapfte weiter.
    Nach guten 5 Minuten (gefühlten 15) kam dann hinter mir was angesaust, flog an mir vorbei und preschte weiter bis ans Ende des Weges.
    Dort wartete sie auf mich, ich leinte an und ging mit dem Gefühl weiter "na, geht doch".


    Am nächsten Tag rammte sie ihre Pfoten dann schon 50 Meter vor dem Weg in den Boden und war nicht bereit überhaupt noch in die Nähe davon zu gehen.
    Und mir wurde klar das es kein wer-setzt-sich-durch-Spielchen war sondern das sie einfach Angst vor dieser Strecke hatte.


    Ich habe diesen Weg dann monatelang von unserer Spaziergangsstrecke genommen.
    Irgendwann in Begleitung eines anderen Hundes habe ich es dann mal wieder gewagt und es klappte.
    Inzwischen gehn wir ihn manchmal aber nicht regelmäßig.
    Meist spüre ich vorher schon wie sie drauf ist und je nachdem biege ich dann dort ein oder auch nicht.
    Auf eine Machtprobe bei der es mindestens einen Verlierer geben wird lasse ich mich nicht mehr ein, das ist es mir nicht wert.


    Ich habe bis heute nicht herausfinden können was ihr an diesem (und es sind mehrere Wege derselben Art) Weg nicht gefällt aber irgendetwas scheint da zu sein.
    Sie "durchzuzwingen" hat allerdings mehr geschadet als genutzt.



    Ich könnte mir gut vorstellen das Bantu als Du einfach weitergegangen bist überfordert war.
    Und tatsächlich daraus gelernt hat das es Dinge gibt die er selbst regeln muss weil Frauchen einfach weggeht.


    Ganz genau wirst Du wohl nicht herausfinden können warum es jetzt so ist wie es ist.
    Klar ist es ärgerlich wenn eine Kleinigkeit die man aus Gedankenlosigkeit falsch gehandhabt hat nun einen Rattenschwanz von Problemen hinter sich her zieht.
    Aber es ist nicht zu ändern.
    Und Du musst mit dem arbeiten was Du hast.


    LG
    Tina

  • Ja,diese Sturheit kenne ich :gott: Ich habe ihn auch abgeleint und dann kam er hinterher....Das ganze weil er nicht auf einer Seite der Strasse laufen wollte.Er wollte nur auf der anderen Seite laufen.Man haben uns andere angeschaut :irre:
    Wir gehen gleich in den Wald (ohne Barni) und dann werde ich ihn im Auge behalten :roll:
    Bantu ist ansonsten so wie deine Maus,gegen Geräusche total abgeklärt,Kinder und Knaller können ihm nichts anhaben.Da ist er ganz ruhig und gelassen.Normalerweise ist er immer die Ruhe selbst. Ausser er spielt mit einem Knochen,dieser wird dann manchmal vor Freude angebellt :D
    Lg

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