• Hallo zusammen,
    Ich mag mal wieder eine Frage. Gestern habe ich in einer Hundezeitschrift gelesen, dass Hunde nur in der Gegenwart denken. Das heißt, beim Spielen denken sie nicht nach, was danach kommt usw. Ebenso stand in dem Artikel, dass sie auch nicht wirklich in die Vergangenheit denken. Für Hunde zählt nur das "jetzt"
    Ich versuche mir das nun die ganze Zeit vorzustellen, verstehe dann aber manche Verhaltensweisen nicht.
    Zum Beispiel ist es ja im Ideallfall so, dass ein Hund wenn er allein ist schläft und ruhig ist. Ich dachte bisher immer, weil er ja weiß, dass sein besitzer wieder kommt. Nur würde dies ja dem Denken widersprechen, dass er weiß, dass Herrchen wieder kommt und er deswegen nicht beunruhigt sein muss.
    Oder sehe ich da was falsch? Hab ich was falsch verstanden?
    Vielleicht ist sowas für uns Menschen auch nur schwer vorstellbar?! Was meint ihr...

  • Ketzerisch gefragt,

    warum trainieren wir mit unseren Hunden, wenn sie nicht an die Vergangenheit denken?

    Nein im Ernst, Hunde kennen ganz genau Vergangenheit und Zukunft. Wie sonst können wir uns erklären, dass ein Hund eine schlechte Vergangenheit nicht so schnell vergisst. Oder mit manchen "jugendfreunden" nur gewisse Spiele spielt, so wie zu Jugendzeiten. Unserer schaut heute noch unter dem Baum nach, wo er vor Jahren mal eine Katze aufgescheucht hat, ob die nicht wieder da ist.

    Und Zukunft: Unser Hund weiss genau wohin wir fahren, ob zum Hundeplatz, auf ein Turnier, nach Hause oder zum TA und kann sich dann auch denken, was ihn erwartet.

    Ich war letztes Jahr bei einem Seminar auf einem fremden Hundeplatz. Dort war ich schon einmal bei einem Zweitagesseminar, ca. 4 Jahre zuvor. Noch im Auto hat der Hund rausgeschaut bei der Einfahrt in den Parkplatz, wir waren als erstes da, kein anderer Hund zu sehen, kein Hundeplatz zu sehen, da er sich hinter dem Vereinsheim befindet und mein Hund begann freundig zu kläffen, Schwanz zu wedeln und aufgeregt und aufgedreht herumzuhüpfen, was er sonst NIE tut.

    Insoweit weiss er genau, was Vorfreude ist. Und wie sollte er das, wenn er nur in der Gegenwart leben würde und keine Vergangenheit und keine Zukunft kennen würde.

  • Hallo

    Mich interessiert dieses Thema auch sehr und ich frage mich sehr oft, was wohl in Tiffys kleinem Köpfchen vorgeht ;-)

    Dennoch glaube ich nicht, dass Hunde nur in der Gegenwart denken. Denn wie sonst wäre es zu erklären, dass sie nach einem ausgiebigen Spaziergang auf der Zielgeraden zum Haus immer ein paar Schritte schneller geht, weil sie weiß, was sie erwartet? Nämlich FUTTER!
    Oder warum sollte sie sich freuen, dass wir unsere Schuhe anziehen? Doch nur weil sie weiß, dass sie 5 Minuten später im Auto sitzt und es ab zum Rhein geht.
    Und genau nach diesem Schema trainiert man seine Hunde doch auch.
    Wir haben Tiffy das Autofahren schmackhaft gemacht, indem wir mit ihr nur dort hin gefahren sind, wo es schön ist. Und irgendwann kam die Verknüpfung Autofahren= super langer ausgiebiger Spaziergang!

    Dennoch hat das Beispiel mit dem Alleinsein für mich wenig damit zu tun. Denn ich glaube ein Hund schläft dann wenn er müde und ausgelastet ist und nicht unbedingt weil er weiß, dass Herrchen bzw. Frauchen bald wieder kommen!

    Liebe Grüße

    Julia

  • Zitat


    Dennoch hat das Beispiel mit dem Alleinsein für mich wenig damit zu tun. Denn ich glaube ein Hund schläft dann wenn er müde und ausgelastet ist und nicht unbedingt weil er weiß, dass Herrchen bzw. Frauchen bald wieder kommen!

    ich denke, dass er es zumindest im Hinterkopf hat. Es braucht ja auch erstmal etwas Zeit, dem Hund klar zu machen, dass so eine Situation ganz normal ist, weil immer jemand zurück kommt. Es braucht ja auch erstmal Vertrauen, dass der Hund in der Lage ist, zu schlafen, wenn der Besitzer weg ist.

    Würdet ihr den Artikel also als nicht ganz richtig deklarieren?

  • Hallo,

    Vielleicht war dere Artikel auch anders gemeint? Klar denken Hunde im "jetzt"

    Wenn Meine beiden Süßen ein Leckerlie in meiner Hand sehen, dann denken sie nur "Haben!!! ich will Haben!!!" sie denken nicht an das Leckerlie, das es vor 10 Minuten gab und auch nicht daran, dass es ja Abends eh noch fressen gibt.

    Ebenso beim spielen. Sie sind dann ganz im hier und jetzt. sie denken nicht darüber nach, dass das Ballspiel aber letzte Woche in der Sonne schöner war als das heute im Regen und sie denken nicht daran, dass wir ja bald wieder spielen. Wenn sie spielen, dann spielen sie eben.

    Das bedeutet ja aber nicht, dass sie nicht Verknüpfungen herstellen können. Eben

    Ball= Cool und Spaß
    Leckerlie= Sehr lecker
    Erhobener zeigefinger= Sitz

    usw usw

    Deswegen planen Hunde ja trotzdem nicht ihr Leben so wie wir und sie denken nicht in der Vergangenheit wie wir.

    Liebe grüße
    Dana und Wauzis

  • Hallo,

    ich denke auch wie Rahijana, ein Hund lernt aus Verknüpfungen.
    Diese Verknüpfungen können auch in der Vergangenheit liegen, sie denken aber nicht daran, wenn sie in der Gegenwart nicht wieder damit konfrontiert werden.
    Wenn ein Hund z.B. negative Verknüpfungen mit rothaarigen Männern in der Vergangenheit hatte, liegt er nicht in seinem Korb und "denkt" darüber nach, wie schrecklich das war. Erst wenn der Hund in der Gegenwart einem Rothaarigen begegnet, verknüpft er es wieder.

    Gruß

    Leo

  • Wisst Ihr, ich denke da gar nicht mehr drüber nach,d.h. tue ich ja doch. Aber ich masse mir keine Aussagen dazu mehr an,wie Hunde denken und fühlen,weil,wissen werden wir es nie. Und mein schon einmal hier geschriebenes Wort : Wüssten wir es wirklich, könnten wir es erfahren,müssten wohl sämtliche Bücher umgeschrieben werden, die Wissenschaft würde vielleicht aus dem staunen gar nicht mehr herauskommen. Zu viele Verhaltensweisen und Reaktionen meiner Hunde lassen diese Annahme oft aufkommen,wenn sie etwas zeigen,was ihnen abgesprochen wurde. Logisches denken, wissen was kommt,schlechtes Gewissen,Liebe ,Trauer, Zeitgefühl...
    Sicherlich nicht alles in der Form wie wir es nun mal menschlich auslegen,aber da ist etwas,das werden wir wohl nie erfahren, vielleicht auch ganz gut so,so kann der Mensch da nicht auch noch manipulieren.
    Alleine diese Fähigkeiten die Tiere besitzen, Vorahnungen,ob Erdbeben oder epileptischer Anfall des Herrchens, genau wissen,wann jemand nach hause kommt und schon mal im Eingangsbereich liegen,spüren,wenn Mensch krank ist,spüren,wenn ein Hund der 20 Meter weit weg steht,das der eine miese Ausstrahlung hat. Nach Hause finden,oft nach etlichen Kilometern,obwohl man mit dem Auto hingefahren ist. Wissen,nach einer Stunde Schlaf im Auto,wir sind zuhause, sie kommen plötzlich hoch,wenn man in die Strasse zum Haus fährt. All diese wirklich unglaublichen Fähigkeiten, und wir glauben nicht daran,das sie so etwas einfach menschliches wie Gefühle besitzen?

  • Bestimmte Fähigkeiten haben Hunde, auch andere Tiere, das ist wohl wahr!
    Gefühle, Vorahnungen... auf jeden Fall.

    Aber denken, was morgen ist... nööö, das glaube ich nicht!

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