Ängstlicher Kromfohrländer
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Hallo liebe Hundebesitzer,
vor 3 Wochen haben wir aus einem Tierheim einen jungen Krohmfohrländer erhalten (ca. 1 Jahr alt). Er kam aus Spanien und macht uns sehr viel Freude. Er verhält sich relativ problemlos, geht bei Fuss, hört auf seinen Namen und macht auch sonst einen sehr agilen Eindruck.
Aber.... vor jeder Brücke, ob groß oder klein, setzt er sich hin, Kopf auf den Boden. An eine weitergehen ist nicht zu denken. Alle versuche mit ziehen, rufen, vorgehen ....scheitern.
Welche Möglichkeit seht Ihr ihm die Angst zu nehmen.
Ich hoffe das Ihr uns helfen könnt.
Grüße aus Düsseldorf
Norbert -
- Vor einem Moment
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Hallo Norbert,
Dein Hund hat ganz offensichtlich Angst vor Brücken und dergleichen. Das Schlimmste was Du hier jetzt machen kannst, ist dass Du den Hund lockst und zu beruhigen versuchst, so nach dem Motto:"....na komm, du kannst das....sei nicht so ängstlich.....es passiert dir doch nichts...."
In diesem Moment merkt dein Hund, dass du dich vollkommen anders benimmst als sonst und genau DA fühlt sich dein Hund in seiner Angst bestätigt und das Ergebnis wird so aussehen, dass dein Hund noch mehr Ängste entwickelt.
Ich würde in deinem Fall einfach mal folgendes machen. Den Hund würde ich an die Leine nehmen und dann an besagter Brücke üben. Du kommst wahrscheinlich seitlich zur Brücke oder? Wenn ja super, dann gehst du nämlich einfach an der Brücke vorbei. Mache das so lange, bis dein Hund keine Anstalten mehr macht, sich hinzulegen oder zu bocken.
Wenn er jetzt schön mitläuft, kommt die eigentliche Übung. Du gehst wieder Richtung Brücke doch diesmal machst du den Schlenker und gehst frohen Mutes rüber! Sag allenfalls ein knappes KOMM - mehr aber nicht! Dein Hund muss an DIR merken, dass die Brücke nichts anderes ist, wie eine Strasse zu überqueren. Da wird ja auch kein Aufstand gemacht sondern einfach drübergegangen.
Ganz wichtig: du darfst während der Übung nicht stehenbleiben. Geh durch, nicht rennend aber auch nicht schleichend. Wenn dein Hund kurz bockt und somit in die Leine zieht - weitergehen! Wenn er alle Viere von sich streckt und total verweigert, dann kannst du den Hund natürlich nicht über die Brücke schleifen - das geht nun wirklich nicht. Aber einen kleinen Zupfer wird er sicher überleben.
Es kommt jetzt auch im wesentlichen darauf an, wie stark die Angst deines Hundes hier schon fortgeschritten ist. Sind es nur leichte Unsicherheiten, kann man diese durch souveränes Auftreten meist schon meistern. Oft hilft ein Artgenosse, der ganz easy über die Brücke geht und im Idealfall orientiert sich dein Hund an ihm und dappelt einfach nach. Hat sich Angst jedoch schon richtig eingeprägt, wirst du nicht umhin kommen, einen gewissen Druck auf deinen Hund ausüben zu müssen, denn von allein wird er diesen Schritt dann nicht mehr machen.
Du musst auf alle Fälle entschlossen auf die Brücke zugehen. Wenn du im Innersten schon leicht zweifelst, kannst du schon abbrechen, denn diese Unsicherheit wird dein Hund bemerken und dann seinerseits auch unsicher werden.
Ich würde für den Anfang auch eine Brücke nehmen, die relativ breit ist. Breit deswegen, damit dein Hund im Idealfall gar nicht bemerkt, dass er gerade über eine Brücke geht. Und dann nach und nach würde ich an den Rand der Brücke gehen, damit er bewusst mitbekommt, dass es eine Brücke ist und er dann merkt: "Huch.....das ist ja......und da bin ich jetzt schon so oft drüber und habs gar nicht bemerkt...die tut mir ja gar nichts!"
Ich wünsche dir viel Spaß und vor allem Erfolg beim Üben - hab Geduld ;-)
Lg
Volker -
Hallo Norbert
Du kannst dich auch mal in die Nähe der Brücke mit deinem Hund hinsetzten und ganz in Ruhe abwarten. Wähl dazu die Entfernung so groß, daß dein Hund noch nicht zu arg gestreßt ist und noch in der Lage alles zu beobachten.
Ansonsten in kleinen Schritten üben ohne es wie eine Übung aussehen zu lassen.Also nicht so ein Tamtam drum machen mit viel Aufmerksamkeit für den Hund, sondern ganz selbstverständlich langsam annähern.
- erst in der Nähe aufhalten
- dann daran vorbei gehen
- dann an das Geländer stellen, ohne über oder auf die Brücke zu gehen
- jetzt auf die Brücke und zuletzt drüberEs kann sein das du für jede Brücke eine solche Übungseinheit absolvieren musst und jede neue Brücke in anderer Umgebung wieder zu Unsicherheit führen kann.
VG Yvonne
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