Der Dr. Kimble der Schäferhunde...
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Nabend zusammen,
bin neu und will gleich mit nem Problem an euch herantreten.

Der Akteur:
Wir haben seit guten 6-7 Wochen wieder einen Hund nach dem die "Alte" eingeschläfert werden musste.
Er ist geschätzte 2,5 Jahre alt und aus dem Tierheim. Zum Lebenslauf wissen wir das er fast ein 3/4 Jahr im Heim war und zuvor wohl (überwiegend) im Zwinger gehalten wurde.
Bei uns ist er quasi Hund mit Familienanschluss mit Plätzchen im Wintergarten etc.
Ach ja es ist ein Rüde.
Die Eingewöhnung verlief ziemlich problemlos, also keine großen Zerstörungen kein Gejaule etc. Grundkomandos wie Sitz, Platz etc. beherrscht er ebenfalls bzw. werden wieder geübt von uns.
Fremden, gegenüber ist er zunächst misstrauisch aber nach kurzem beschnuppern akzeptiert er Sie.
Kinder, Sportler werden neugierig beäugt mehr aber auch nicht
Nun zum eigentlichen Problem. In der Wohnung ist eigentlich soweit alles in Ordnung. Sobald er draußen ist wird die Lage prekärer. Sowohl im Garten oder auf den Gassistrecken geht gar nichts ohne Leine. Sobald er ab geleint ist blickt er sich noch 1-2 mal um und ergreift dann die Flucht.
Rufe nach seinem Namen (das in der Wohnung klappt) werden ignoriert, auch Locken mit Leckerlis etc. hilft nicht weiter.
Es ist wie wenn keine Bindung zum Haus oder zu uns vorhanden ist. Kann diese auch nachträglich wiederhergestellt werden?
Wo oder was ist schief gelaufen, bzw. was können wir noch tun?
Blickt er es gar nicht und wir müssen uns mit seinem Defizit abfinden oder wo ist der Hund begraben.
Die "klugen" Ratschläge die wir erhalten haben wiederhol ich lieber nicht, da die mir nur das Kotzen ins Gesicht treiben.
Bringt ein (Grund)Kurs was?
Tipps oder Anregungen würde mich sehr freuen weil er eigentlich ein super lieber Trottel ist.
Grüße
A.
- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
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Du sagst, er ist erst 6-7 Wochen bei euch? Dann wär mein allererster Ratschlag, lass ihm Zeit. Das ist nicht lang. Das Vertrauen und die Bindung kommen Stück für Stück und du weißt ja nicht, was er vorher so erlebt hat. Bei uns hat das mindestens 1 Jahr gedauert. Ich hatte am Anfang auch immer Angst, dass das nie was wird, aber irgendwann geht das weg und man freut sich an den Fortschritten. Auch wenn sie langsam kommen. Also wie du siehst ist es mit Sicherheit möglich die Bindung wieder herzustellen. Nur geht das meistens nicht von jetzt auf gleich.
Dann würde ich das abrufen erstmal an Orten üben, wo er nicht wirklich weglaufen kann. Da hast du zumindest das Problem nicht, dass er evtl. ganz verschwindet. Also irgendwas umzäuntes. Dann an Orten, wo so wenig wie möglich Ablenkung ist und danach dann erst bei den normalen Spaziergängen. Eine Schleppleine macht sich da zum Beispiel auch gut zum üben.
Ich hoffe das hilft schonmal etwas.

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Wenn er erst einmal die Erfahrung gemacht hat dass bei euch nichts Schlimmes passiert und er Vertrauen aufgebaut hat wird sich das legen.
Das brauch seine Zeit bei einem Tierheimhund. Das Verhalten abzuhauen weil er den Zwinger als :zensur: empfunden hat ist halt ziemlich eingeprägt.Nur die Ruhe und erst mal mit langer Leine laufen...
Gruß
Herbert -
Da ist nur Geduld und Spuke angesagt.
Bei meinem Barry hat es 2 Jahre gedauert bis er so richtig bei mir angekommen war (vorher hätte ich ihn wie einen Wanderpokal weiter reichen können, eine echte Bindung existierte nicht).
Ohne Leine würde ich euren Hund gar nicht mehr laufen lassen. Anfangs würde ich eine ca. 5 m-Leine benutzen damit er lernt einen gewissen Radius dicht bei euch einzubehalten.
Wenn ihr mit ihm viel Lauft, Bindungsspiele macht und mit ihm zusammen ihm den Alltag nahe bringt sollten in einigen Monaten die ersten Erfolge zu sehen sein
. Wenn er gut seit sogar früher. Dann käme bei mir eine immer längere Leine zum Einsatz (8 m, 10 m, 15 m). Diese Leinen dann immer an einem Geschirr.Kommandos werden bei mir gar nicht geübt. Sie werden im Alltag da abgefordert wo notwendig. Da gibt es viele Möglichkeiten. Dann werden diese als Selbstverständlich angesehen und festigen sich schneller und haltbarer (jedenfalls meine Erfahrungen).
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Zitat
Kommandos werden bei mir gar nicht geübt. Sie werden im Alltag da abgefordert wo notwendig. Da gibt es viele Möglichkeiten. Dann werden diese als Selbstverständlich angesehen und festigen sich schneller und haltbarer (jedenfalls meine Erfahrungen).
Hmmm, richtig sympatisch...

Gruß
Herbert -
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Hm stimmt, das üben kann man jetzt auslegen.
Hab mittlerweile auch eher die Erfahrung gemacht, dass es so, wie Terry sagt, besser funktioniert. Ich hab anfangs versucht das Abrufen wirklich zu trainieren. Also Befehl > Leckerli als Belohnung. Und da man ja schnell durchschaut wird, ist Bonny nur gekommen, wenn ich ein Leckerli hatte bzw. draussen gar nicht, weil sie da das Fressen herzlichst wenig interessiert.
Bin dann auch drauf umgestiegen, das "hier" in Alltags-Situationen anzubringen, wo ich wusste sie kommt auf jeden Fall. Also zum Beispiel, wenn es rein geht ins Haus, wenn es Futter gibt oder ich hab ganz plötzlich was zum spielen hervorgezaubert, was sie richtig gut findet. Also genau da, wo ich es eigentlich sowieso von ihr erwarte. Die Belohnung war in dem Fall dann, dass ich mit ihr gespielt hab oder ich hab sie mit Worten gelobt. Aber ist ja auch eine Art von Übung, nur dass der Hund an den Sachen lernt, die er schon kann. -
Hallo, guten Morgen,
vieln Dank schon mal für die Tipps.
:2thumbs:Ja so in der Form üben wir die Kommandos auch. Also auch Alltagsituatinen und nicht Sessions bei denen bis zum Erbrechen was geübt. wird.
Was meinst du mit Bindungspielen?
Danke
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