Sie zieht, wenn mich jemand begleitet

  • Hallo,

    wußte nicht, wie ich mein Problem im Titel beschreiben soll (?).

    Ronja geht richtig prima an der Leine, wenn ich mit ihr alleine gehe. Sie geht auch "bei Fuß" an der lockeren Leine, aber auch sonst zieht sie eigentlich gar nicht (mehr). ABER...:

    Sobald jemand mit geht ist es eine Katastrophe. Grade heute wieder. Mein Mann, unser Sohn und ich und natürlich Ronja ab in die Stadt zum Eisessen. Ronja hängt volle Kanone in der Leine, die ganze Zeit. So sehr, daß ihre Vorderpfoten in der Luft hängen und sie mit dem Hintern Zentimeter für Zentimeter vorwärts hüpft (ich habe sie aber nicht mit der Leine hochgezogen). Es ist völlig egal, ob der Sohnemann vorweg läuft oder ob beide sogar hinter mir gehen...Ronja zieht als wollte sie nen Wettkampf gewinnen. Will ich sie bei Fuß nehmen, hängt sie so in der Leine, daß ich aufpassen muß, ihr nicht auf die Pfoten zu treten, weil sie in meine Richtung (also vor mich) zieht. Wenn unser Sohn vorläuft, versteh ich das Verhalten ja noch...sie versucht uns zusammenzuhalten, will auf ihn aufpassen...soll ja schließlich keiner verloren gehen. Aber wenn ich vorweg gehe mit ihr...???

    Gestern traf ich auf'm Spaziergang eine Freundin (mit Kinderwagen). Mußte sie erst ein wenig beruhigen, weil sie bellte (wegen dem Kinderwagen). Bis dahin lief sie einwandfrei. Meine Freundin hat uns dann begleitet, wir gingen nebeneinander und Ronja war nicht mehr zu halten. Hing wieder volle Kanne im Geschirr und ich mußte ständig aufpassen, daß sie nicht unter die Räder vom Kinderwagen kommt.

    Wie krieg ich das in den Griff...? Zudem fiept und jault sie dabei auch noch so sehr, daß wir heute auf'm Marktplatz alle Blicke auf uns gezogen haben...peinlich (als ob ich meinen Hund mißhandele). Bleibe ich stehen oder wechsele die Richtung bellt sie ganz hoch und verzweifelt, weil wir uns ja dann von Herrchen und dem Sohnemann entfernen...geht gar nicht. Wenn ich mit ihr allein in die Stadt gehe, geht sie nah bei mir, lockere Leine, schaut mich immer an (sie ist etwas unsicher, viele Menschen usw.), da bin ich super stolz auf sie, das klappt komischerweise.

    Ich hoffe, Ihr habt nen guten Rat für mich, das kann ja so nicht weitergehen/ziehen...!

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Hallo blackbetty,

    wir haben hier das gleiche Problem. Unsere Hündin konnte als sie zu uns kam gar nicht an der Leine gehen. Wir haben viel Leinenführigkeit geübt, meistens wenn ich mit ihr alleine gegengen bin. Nach ca. 6 Wochen ist sie bei mir (wenn ich allein mit ihr gegangen bin) super nebenher gelaufen. Das Problem besteht aber immer noch, wenn mein Mann oder die Kids dabei sind. Bzw. wenn mein Mann alleine mit ihr geht funktioniert es auch super. Danach habe ich angefangen immer nur ein Kind, meinen Jüngsten, mitzunehemen. Jetzt nach gut 9 Wochen kann ich mit Hund und ihm auch wunderbar spazieren gehen. Sohnemann darf sogar vorlaufen. Manchmal fällt sie noch kurz ins alte Verhalten zurück, aber ich denke, es ist ja auch noch nicht so lang, und dafür haben wir schon viel erreicht. Wenn das dann auch super klappt, werde ich es mit beiden Kids zusammen versuchen.

    Klar oft muss ich beide mitnehmen, das ist dann echt ein Kampf. Aber soweit es mir möglich ist versuche ich zu üben und zu steigern. Vielleicht einfach eine Sache der Gewohnheit? Bisher funktioniert es so.

    Aber ich wäre auch sehr dankbar wenn es da noch andere Tips geben würde. Denn ich kann ja schlecht für den Fall üben, wenn sich mal Besuch anschließt.

    Also immer her mit neuen Anregungen (falls es da welche geben sollte) oder wie habt ihr das gelöst, eure Erfahrungen...........

  • Ganz einfach: Es spielt keine Rolle, wo die anderen laufen, ob vor euch, hinter euch, neben euch oder über euch ;) Eure Hunde merken bloß, dass ihr nicht so konzentriert seid und euch nicht so durchsetzt, wie wenn ihr alleine unterwegs seid. Da hilft nur eines: Genau das tun. Auch wenn ihr wen dabei habt (nehmt am Anfang am besten wen Geduldiges mit), immer, wenn sie sich reinhängen, stehenbleiben oder umdrehen, (so wie ihr es halt gemacht habt, als ihr alleine wart und wie sie es kennen), so lange, bis kein Druck mehr auf der Leine ist. Und dann geht es erst weiter. eure Hunde schlagen euch hier ein schönes Schnippchen. Die sind nicht doof, die merken ja, dass Frauchen mit ihren Gedanken beim Sohnemann ist oder ins Gespräch vertieft mit der Freundin, die man unterwegs getroffen hat. Weißesüße, du ahst damit ja nun schon angefangen und verzeichnest ja auch erste Erfolge ;) Wenn du mit beiden Kindern unterwegs sein kannst, ohne dass sie zieht, kannst du ja wirklich mal wen aus dem Freundeskreis mitnehmen, immer unter der Bedingung, dass du dich auch wirklich durchsetzt und nicht um der Begeleitung willen einfach weitergehst, ohne dass dein Hund zieht.

    Ich habe es mit Maja damals sogar so gemacht, das ich trotzdem stehengeblieben bin und wenn ich das meiner Begleitung nicht zumuten wollte (im Normalfall Leute, die ich unterwegs auf der Gassi-Runde getroffen habe), dann habe ich irgendwann "Sorry! Das geht so nicht, geht ihr mal ruhig vor und wir gehen dann gleich links" oder sowas in der Art gesagt. Maja hatte absolut keinen Erfolg beim Ziehen (am Anfang schon ein paarmal und ich habe prompt die Quittung bekommen), denn wenn wer dabei war, habe ich das auch konsequent durchgezogen, dass ich unser Leinenführigkeitsprogramm eben nicht vergessen habe. Heute muss ich ab und an nochmal stehenbleiben, wenn etwas allzu Spannendes unseren Weg kreuzt, aber ich spiel je gerne immer mal wieder "Baum" und bleie wie angewurzelt stehen :)

    Viel Spaß beim Üben,
    Henrike

  • Vielen Dank Henrike. Ja stimmt, mir ist jetzt gar nicht so aufgefallen, das ich dann unkonzentriert bzw. nicht so ruhig bin, wenn mehrere dabei sind, also so ganz bewusst, aber stimmt, ganz intuitiv, so aus dem Bauch heraus, war es oder ist es besser für mich, das leicht zu steigern. Bei meinem Jüngsten bin ich nicht so abgelenkt, und ich kann mich dann auch besser auf unsere Hündin konzentrieren.

    Ich mache da nämlich genau das was du beschrieben hast. Ganz egal ob er vorläuft (gehen meist einen Feldweg, da kann nichts passieren, und er geht auch nie soweit, dass ich ihn nicht mehr sehen könnte), ich ziehe das Üben mit Vicky durch. Sprich ich bleibe stehen und manchmal auch Richtungswechsel. Da ist sie dann immer besonders baff, weil wieso gehen wir zurück, der ist doch noch da vorne......?

    Wenn ich mit beiden Kids unterwegs bin, achte ich automatisch mehr auf die Kinder. Stimmt.
    Ui da bin ich ja schon mal erleichtert, ich bin auf dem richtigen Weg. Juhuuu! Ich mein ein bischen Erfolg hat sich ja schon eingestellt, aber die Erklärung, warum, hat mir noch gefehlt. Ich arbeite halt viel aus dem Bauch heraus, und wenn ich sehe es funktioniert, mache ich weiter.

    Dankeschön!!!!!! :D

  • Noch eine kleine Ergänzung zu den tollen Tipps, die bisher kamen:

    Da Zazie das anfangs auch gemacht hat, habe ich das Training so begonnen, dass Zazie zwischen mir und meinem Partner laufen musste. Das hatte den Vorteil, dass sie nicht wirklich "ausbrechen" konnte, sich auf uns konzentrieren musste und ich auch meinen Partner "unter Kontrolle" hatte und ihn kurz anstuppsen konnte, wenn wieder mal stehen bleiben angesagt war (sozusagen mussten beide artig bei Fuß laufen :D).

    Das hat sehr schnell funktioniert, so dass wir, obwohl das generelle gemeinsame Rumlaufen noch einiges Training bedurfte, immerhin alltägliche Situationen, die unumgänglich waren und in denen wir nicht intensiv trainieren konnten/wollten, unproblematisch "im Gleichschritt" meistern konnten.

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