Bleibt nicht mehr allein

  • Hallo Leute ,

    unser Yorkie ( 18 Monate ) macht uns seit ein paar Wochen Probleme.
    Wir können ihn nicht mehr alleine lassen. Wenn meine Frau morgens arbeiten muß , jault er. Ist soll nicht andauernd sein , sondern in verschiedenen Abständen , wie unsere Nachbarin berichtet. Das mit der Arbeit meiner Frau haben wir soweit hinbekommen , da wir ihn dann morgens bei einer anderen Nachbarin in Kurzpflege geben. Aber wenn wir Nachmittags etwas vorhaben und ihn für eine kurze Zeit alleine lassen , jault er wieder los .
    Noch etwas anderes , wenn wir beide zu Hause sind und der eine raus gehen möchte. Mann brauch sich nur die Schuhe anziehen und der Hund pflippt vollkommen aus. Er jault wieder los und rennt durch die Wohnung.
    Wie wissen nicht mehr weiter !!!!!!!!!!!!!!

  • Hallo,

    das ist ja merkwürdig - wenn er das wirklich erst seit ein paar Wochen macht: ist denn irgendwas vorgefallen oder hat sich in Eurem Leben was geändert?

    Ist er gesund? Oder sind läufige Hündinen in der Gegend?

    Ansonsten hilft nur, das Alleinbleiben wieder schrittweise zu trainieren. Und das Signal "Schuhe anziehen" wieder zu neutralisieren = öfters mal einfach so Schuhe anziehen und zuhause bleiben.

    lg
    susa

  • Oh je, das kenn ich auch. Allein schon, wenn ich eine Hose anzieh, die ich zuhause nicht anhabe, hoppst er rum wie irre, dann, wenn die Schuhe an der Reihe sind, schlägt er förmlich Purzelbäume.
    Jaulen tut er auch, das haben wir mal getestet, sind raus und haben uns ganz ruhig verhalten. Wenn die Fenster offen sind, hört das die halbe Straße :kopfwand:

    Und unserer wird dann auch noch "kreativ", wenn er alleine bleiben muss. Türen, Tapeten und schon der Putz aus der Wand haben ihn kennenlernen müssen :|

  • @ ColleenMcCann,

    wie habt Ihr denn das Alleinsein mit ihm geübt?
    Klingt ja so als hättet Ihr zumindest ein paar Schritte zu schnell gemacht.
    Und das bedeutet dann leider, das man wieder ziemlich weit vorne anfangen muss mit dem Training. =)

    Also Schuhe an, aufs Sofa setzen und Kaffee trinken :p
    oder Jacke an und Zeitung lesen
    oder Leine nehmen und in der Wohnung spazieren gehen

    ... sicher, Euer Hund wird Euch in kurzer Zeit für völlig plemplem halten :irre: - aber er wird auch lernen, daß diese "Zeichen" keine tiefere Bedeutung haben (weil ihr ja sowieso verrückt seid)

    Und das Alleinbleiben würd ich in Mini-Schrittchen wieder aufbauen, also nur aus dem Zimmer raus, 30 Sekunden warten, wieder rein und loben. Das dann langsam steigern - aber wenn er jault bevor ihr zurück kommt war der Schritt zu groß. Dann auf jeden Fall warten bis er wieder ruhig ist, es reichen ja zwei Sekunden.
    Diese Übung kann man locker 10 mal am Tag machen, max. 2-3 mal nacheinander.

    lg
    susa

  • Geübt haben wir leider nicht. Das haben wir versäumt. Ich arbeite sehr unregelmäßig und deswegen war es anfangs nicht so schlimm, weil dann meine Tochter zuhause war, oder ich, oder alle.
    Wir üben aber jetzt öfter mit ihm. Wenn wir wiederkommen, bekommt er ein Leckerli und wenn er brav war, wird er gelobt bis sich die Balken biegen. Hat er was angestellt, fragen wir ihn: Was hast du denn da gemacht? Dann schaut er uns aber schon schuldbewusst an. Und er bekommt dann logo auch kein Leckerli.
    Die Zeiten steigern wir. Es ist ja so, dass er bei kurzen Phasen kaum was anstellen kann.
    Dann hab ich vor, wenn ich arbeiten muss und meine Kinder auch nicht zuhause sein können, ihm einen Knochen oder was ähnliches zum Knabbern zu geben. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass er dann wenigstens eine Zeitlang anständig bleibt.
    Anfangs hatte ich auch noch den Fehler gemacht, ihm nicht zu gewähren, auch andere Zimmer zu nutzen. Er war dann im Flur und durfte nur ins Bad. Inzwischen lass ich auch Küche und Wohnzimmer offen. Ich glaub, dadurch fühlt er sich nicht so eingeengt und hat einfach mehr Auswahl, wohin er sich legen will.
    Ansonsten ist der Hund sehr lieb und macht eigentlich nie was kaputt.
    Es ist bei uns einfach so, dass wir viel zuhause sind und wenn es denn mal doch nicht geht, kriegt er eben die Krise.

  • Zitat

    Hat er was angestellt, fragen wir ihn: Was hast du denn da gemacht? Dann schaut er uns aber schon schuldbewusst an. Und er bekommt dann logo auch kein Leckerli.

    Das ist zu menschlich interpretiert. Er guckt nicht schuldbewußt - er guckt leicht verunsichert oder beschwichtigend, weil Ihr leicht verärgert wirkt. Hunde bemerken unsere Stimmungen extrem gut - oft besser und schneller als man selbst. Man kann ihnen nichts vormachen.
    Er hat "etwas angestellt", Ihr sagt dies ja auch noch, und Ihr ärgert Euch zwangsläufig - man kann seine Emotionen ja nicht einfach abstellen. Und das spürt er einfach - deshalb schaut er so.

    Zitat

    Dann hab ich vor, wenn ich arbeiten muss und meine Kinder auch nicht zuhause sein können, ihm einen Knochen oder was ähnliches zum Knabbern zu geben. Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass er dann wenigstens eine Zeitlang anständig bleibt.

    Yupp - diese Erfahrung kann ich - und viele andere hier - bestätigen. Irgendwelche Kauteile, z.B. Ochsenziemer, oder ein gut gefüllter Kong helfen gegen Langeweile. Guck mal oben rechts in der Suchfunktion nach Kong - für die Füllung gibts hier jede Menge leckere Rezepte.

    Zitat

    Anfangs hatte ich auch noch den Fehler gemacht, ihm nicht zu gewähren, auch andere Zimmer zu nutzen. Er war dann im Flur und durfte nur ins Bad. Inzwischen lass ich auch Küche und Wohnzimmer offen. Ich glaub, dadurch fühlt er sich nicht so eingeengt und hat einfach mehr Auswahl, wohin er sich legen will.

    Gut so - vielleicht ist ihm so auch nicht so langweilig. Man muss wissen: Alleinbleiben kann in der Natur Lebensbedrohlich für das Rudeltier Hund sein - deshalb ist es ein schwieriger Lernprozess und braucht viel Vertrauen in seine Menschen und seine Umgebung.

    lg
    susa

  • Darf das jetzt heißen, wir brauchen einen zweiten Hund? :D

    zum Thema: er schaut schuldbewusst ... klar, ich meinte damit nicht, dass der Hund nun genau weiß, was er falsch gemacht hat, wenn er es wüsste, hätte er es ja nicht gemacht. Aber es zeigt ihm doch, dass er was gemacht hat, das nicht okay war, oder? Zumindest seh ich das so und er merkt ja auch durch Ausbleiben des Leckerlis, dass was nicht passt?

  • Zitat

    Darf das jetzt heißen, wir brauchen einen zweiten Hund? :D

    öhm - da sag ICH bestimmt nicht Nein. Seit ich meinen Zweithund hab denke ich, daß Einzelhundhaltung eigentlich nicht sonderlich Artgerecht ist.

    Zitat

    Aber es zeigt ihm doch, dass er was gemacht hat, das nicht okay war, oder? Zumindest seh ich das so und er merkt ja auch durch Ausbleiben des Leckerlis, dass was nicht passt?

    Das seh ich anders (und viele Fachautoren auch :D )
    es zeigt ihm nur, daß Ihr verärgert seid. Aber er weiß nicht warum. Er kann es nicht auf das beziehen was er falsch gemacht hat. Somit hat es auch keinen Lerneffekt.
    Hunde muss man immer "in Flagranti" erwischen - weil sie maximal drei Sekunden lang verknüpfen können.
    Sie machen dann ja auch meist gleich wieder was Neues und beziehen unsere Reaktionen dann immer auf das, was sie jetzt gerade im Moment tun.

    lg
    susa

  • Ja gut, das versteh sogar ich.
    Aber wie zeigt man ihm dann, dass er Mist gebaut hat?
    Ich hab auch schon des Öfteren gar nicht reagiert, weil ich weiß, dass es nicht viel Sinn macht, ihn zu schimpfen, wenn das Desaster evtl. schon zwei/drei Stunden her ist.

  • Ganz einfach: immer nur in DEM Moment, wo er grad Mist baut. Da kann man dann auch ruhig mal schimpfen. Eben ne klare Ansage machen.

    Zwei drei Stunden später geht garnichts mehr. Da hilft nur vorbeugen - also alle potentiellen "Misthaufen" wegräumen.
    Ich hab das damals bei meinen Katzen gelernt - da darfste auch nix stehen lassen.

    lg
    susa

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