Mein Hovi hat Angst

  • Hallo,
    mein Hovi Annakin hat vor verschiedenen Dingen Angst.
    1. Wenn wir unsere rechte Werkstatttür öffnen, flüchtet er sich sofrt in seinen Zwinger. Hinter der Tür steht unser Hochdruckreiniger und eine Halterung für unseren Gartenschlauch.
    2. Wenn wir den Hochdruckreiniger nur berühren oder den Gartenschlau, rennt er in seinen Zwinger. Da unsere Werkstatt unsere Verbindung zu unserem hinteren Garten ist, laufen wir öfters an dem Gerät vorbei und das kann er auch. Er bleibt auch daneben stehen oder setzt sich daneben, solange es in der Werkstatt steht. Wenn wir sie benutzen, ist er dann für Stunden in seiner Hütte verschwunden und kommt nur raus, wenn wir mit ihm dann spazieren gehen oder er sich gewiss ist, dass die Geräte weg sind.
    3. Heute hat mein Vater gegen Unkraut gesprüht mit einer etwas größeren Pumpe, die er zuvor noch nie gesehen hatte, hat sich aber sofort in seinen Zwinger verkrochen.

    Denke mal er hat vor dem Wasser Angst, was aus den Geräten kommt, aber er geht sehr gerne im See baden. Hat also keine generelle Angst vor Wasser.

    Als er ein dreiviertel Jahr alt war,ist er mal auf unser 1,5m hohes Wasserfass gesprungen und hatte sich dabei die Pfote eingeklemmt, das war heikel. Er hatte daraus aber nicht gelernt und weil wir Angst hatten, dass nochmal etwas passiert, haben wir, wenn er das Fass angsprungen hatte mit einer ganz kleinen Wasserpistole bespritzt. Das mussten wir auch nur 2 mal machen. Soll seine Angst daher kommen? Kann ich ihm irgendwie helfen seine Angst zu besiegen? Habe jetzt auch viel Zeit und Geduld, da ich mein Abitur in 1 Wocher hinter mir habe.

    Bitte helft mir, ich möchte nicht, dass er länger Angst hat. :hilfe:
    Vielen Dank !

  • Hallo,

    stell doch die Geräte einfach mal auf den Hof und lass sie da für einige Zeit stehen.
    Kannst ihm die Geräte ja auch ein bisschen mit Leckerlis schmackhaft machen.

    Ob das jetzt mit der Wasserpistole zusammenhängt, kann ich Dir nicht sagen. Ich vermute vielmehr, dass es die Geräusche sind, welche von den Geräten kommen wenn sie in Betrieb sind.

    Wie reagiert er denn sonst auf Wasser? Ich meine jetzt z.B. eine Gieskanne, oder wenn ihr den Garten bewässert?

    Es gibt viele Hunde die sich verziehen wenn man den Garten bewässert und kommen erst wieder wenn man fertig ist.
    Meine Bordercolliehündin ist das krasse Gegenteil. Wenn es nach ihr gehen würde, dann würde man nur sie bewässern und nicht den
    Garten. :D
    Den Hochdruckreiniger meidet sie aber weiträumig, eben wegen der Geräusche. Übrigens finde ich diese Geräuschkulisse auch nicht prickelnd und hab dafür Verständnis.

    Liebe Grüße

    Steffi

  • Ja bei Gieskanne haut er auch ab. Haben vorhin auch Reifen gewechselt und dabei mit einem Wassereimer die Felgen geputzt, da war er auch wieder weg.

    Jedoch ist schwimmen seine große Leidenschaft :)

  • Hi

    Wie alt ist der Hund?
    Wie beschäftigt Ihr Ihn?
    Was hat er kennenlernen dürfen?
    Wieviel Bewegung bekommt er?
    Lebt er vorwiegend auf dem Hof und im Zwinger?
    Darf er auch ins Haus?

    Erzähl doch mal ein bisschen.

    Kann es sein, dass der Hund einfach nicht viel kennt?
    Es gibt Phasen im Leben eines Hundes,
    in der er sich an anderen Lebewesen(Menschen/Hunden)
    orientieren muss, um seine lebensnotwendige Vorsicht
    und Angst zu überwinden.
    Bin sehr gespannt.

    Viele Grüße

  • Zitat

    Wie alt ist der Hund?

    Er hat am 30.03.2006 Geburstag und ist somit etwas über 2 Jahre alt.

    Zitat


    Wie beschäftigt Ihr Ihn?
    Was hat er kennenlernen dürfen?
    Wieviel Bewegung bekommt er?

    Wir gehen zwar in keine HuSchu - zumindest nicht mehr- aber wir sorgen für Abwechslung und Beschäftigung. Da wir in einem Dorf wohnen, ist es sehr leicht jeden Tag mit ihm mindestens 2-3h spazieren, Rad fahren, Moped fahren oder Inlineskaten zu gehen. Dank langem Training schafft er ca. 1km bei 50km/h und kann über mehrere Stunden, mit Abkühlung (Fluss) und Trinkpausen neben dem Fahrrad mitlaufen bzw neben den Inlineskates.

    Des Weiteren kennt er sehr viele andere Hunde, mit denen wir auch gemeinsame Spaziergänge machen, bis zu seinem 1 Lebensjahr hatte er noch regelmäßigen Kontakt zu seiner richtigen Schwester. Der jetzt leider nicht mehr stattfindet, da die Besitzer sich nie mehr bei uns gemeldet haben. :???:

    Zu Festen oder Veranstaltungen nehmen wir ihn auch immer mit. In solchen Umgebungen hat er keinerlei Probleme mit lauter Musik oder fremden Menschen. Damit er mal eine andere Umgebung kennen lernt, wandern wir auch ab und an mal durch verschiedene Berge in der Nähe. Außerdem besuchen wir verschiedene Seen, in denen er sehr gerne schwimmt.

    Zu seinen Fähigkeiten gehören: Sitz, Platz, Steh (alle drei auf Zeit), Stopp, Aus, Gib, Rolle, Gib Laut, Gib Pfötchen, Hier, Bei Füß, Fang, (Auf die Plätze, Fertig, Los).


    Zitat


    Lebt er vorwiegend auf dem Hof und im Zwinger?
    Darf er auch ins Haus?

    Er darf ab und an ins Haus, da er gerne kuschelt und wir ihn so außerdem in unserer Nähe haben. Das ist meist aber nur abends.
    Den gesamten Tag über kann er sich in unserem großen Hof aufhalten, in dem er auch die ein oder andere Lieblingsstelle hat. :) Sein Zwinger benutzt er nur, wenn er Angst hat, oder wir für 5-10min weg sind und das Tor offen bleibt. Aber er beschwert sich nicht, sondern legt sich in seinen Bereich vor seiner Hütte. Ach ja und danürlich im Winter zum schlafen *g*


    Zitat


    Kann es sein, dass der Hund einfach nicht viel kennt?

    Er kennt, wie du jetzt vllt bemerkt hast, sehr viel und wir sorgen auch dafür, dass er immer wieder neue Menschen, Hund oder Umgebungen kennen lernt. Dies machen wir auch, weil er dadurch eine stärkere Bindung zu uns aufbauen soll, da wir so immer zentral bleiben.


    Hoffe konnte die Fragen zur Zufriedenstellung beantworten :) Und du bzw jemand anders hat nun einen nützlichen Tipp, wie ich ihm die Angst davor nehmen kann. Den vorherigen Tipp von Steffi E. werde ich demnächst ausprobieren, wenn mein Abi vorbei ist. ;)

  • Den Tip mit den Leckerlis und die Dinger rumstehen lassen finde ich auch gut, würde ich auch probieren...

    Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, daß eine solche Freundschaft nicht von Dauer sein muß....
    Mein Großer findet den Staubsauger ganz fürchterlich... Obwohl er den von klein auf kennt... Damals war das auch noch ok... Irgendwann wollte er dann beim Hin-Und Herbewegen reinbeißen, was ihm verboten wurde... Seitdem flüchtet er... Alle Versuche das Ding mit Leckerlis nett zu machen, hielten genau bis zu dem zeitpunkt bis er wieder anging und benutzt wurde..
    ich akzeptiere das jetzt einfach... Er muß nicht alles mögen...

    Aber für Euch: Einen Versuch ist es sicher wert???

    Zu meiner ganz eigenen Info:

    Warum ist der Hund nicht dauerhaft bei Euch im Haus????

  • Hallo

    a wenn ich richtig schließe,
    dann hat Euer Hovi nicht vor einem bestimmten Gerät
    Angst sondern vor Dingen die von Menschen benutzt werden,
    wie dem Eimer etc.

    Kannst Du mal eine Situation simulieren
    indem Du irgendwas benutzt was der Hund nicht kennt?

    Wäre zur Lösung des Problems
    nach meiner Ansicht nützlich zu wissen ob der Mensch der ein Gerät nutzt
    oder das Teil selbst die Unsicherheit verursacht.

    Und,
    die Moped Sache habe ich nicht verstanden.
    Ist es so dass der Hund einen Kilometer
    mit 50 km/h schafft?
    Ich meine der Hund ist gerade mal 2 Jahre,
    mehrere Stunden Gas geben und solche Höchstleistungen
    sind wirklich Gesundheits-fördernd.
    Aber hier gibt es viel kompetentere Fachleute,
    vielleicht mögen die etwas dazu sagen.

  • Zitat

    Zu meiner ganz eigenen Info:

    Warum ist der Hund nicht dauerhaft bei Euch im Haus????


    Unser Hof ist ca 40mx25m und das ist für ihn -so denken wir- viel angenehmer, als bei uns in der Wohnung bei ca 20°. Er hält es auch meist nur 1-2h bei uns aus, dann will er selbst runter.
    Des Weiteren ist unser Kater noch im Hof, mit dem er öfters mal spielt. Er kann sich auch so bei uns bemerkbar machen, dass ein Freund von ihm am Tor ist, dass wir dann ne gemeinsame Runde laufen können *g*
    Und wenn ich ehrlich bin, mögen wir es auch nicht, wenn in unserem ganzen Haus so viele Hundehaare sind, sodass wir nachdem er oben war, gleich saugen :)


    Zitat


    Kannst Du mal eine Situation simulieren
    indem Du irgendwas benutzt was der Hund nicht kennt?

    Wäre zur Lösung des Problems nach meiner Ansicht nützlich zu wissen ob der Mensch der ein Gerät nutzt oder das Teil selbst die Unsicherheit verursacht.

    Also meistens benutzt mein Vater den Hochdruckreiniger, oder ich den Gartenschlauch. Er hat aber zu uns beiden eine sehr innige Beziehung. Den Eimer, um die Felgen zu reinigen, hatte meiner Schwester. Aber auch seine Bindung an sie ist stark, denn er freut sich jedes Wochende enorm, wenn sie nach Hause kommt.
    Die Geräte verursachen immer Angst, egal wer sie aus der "sicheren" Garage holt. Leider.

    Das simulieren habe ich gerade mal getestet. Bezeihungsweise, da mein Vater gerade unseren Garten verschönert, hatte sich die Situation ergeben *g*. Er hatte mit einer Schleifmaschine, die er vorher nicht kannte, den Zaun abgeschliffen. Das hat Anni aber nicht gestört, er ist sogar ganz nah am ihn vorbei gegangen, um den Ball zu holen, den ich in die Nähe meines Vaters geschmissen habe.


    Zitat


    Und,
    die Moped Sache habe ich nicht verstanden.
    Ist es so dass der Hund einen Kilometer
    mit 50 km/h schafft?

    Ja genau so ist es. Da bin ich richtig stolz drauf *g* Habe dafür mehr als ein halbes Jahr trainieren müssen. Immer schritt für Schritt. Erst mit dem Fahrrad ab 30km/h und dann immer ein wenig schneller.

  • Nun ja, zum Einen ist es in der Regel so, daß Hunde viel lieber bei Ihrem Rudel sind, was eben auch die Bindung also auch das Vertrauen fördert....
    Zum anderen sind 20 ° C in der Regel nicht zu warm für einen Hund.
    Weiterhin würde ich nicht wollen, daß mein Hund mir sagt, wann er mit nem Kumpel spazieren gehen will.
    Als letztes: Bürsten hilft gegen zu viele Haare in der Wohnung und fördert auch noch mal das Vertrauen zum Hund und die Bindung....

    Versteh mich nicht falsch: Ich will hier keinen von einer Haltungsweise überzeugen.. Das muß jeder für sich und seinen Hund selbst entscheiden...

    Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß die Haltung seine Ängste verschlimmert (hat)... Ein Hund, der im Haus mit seiner Familie das gesamte Leben teilt, kennt viel mehr Handlungsabläufe und reagiert gelassener.. Natürlich gibt es immer wieder mal etwas, das der Hund nicht mag (meiner den Staubsauger), aber Du beschreibst ja doch einige Situationen, in denen ihr etwas tut und der Hund sich fürchtet....

    Auch daß er nur kurze Zeit bei Euch sein möchte und dann wieder lieber im Hof, bedeutet für mich eine eher geringe Bindung und eher wenig Vertrauen...

    Natürlich ist ein Hovawart jetzt dafür gezüchtet worden, den Hof zu bewachen und aufzupassen....
    Um Euer Problem zu lösen oder zu verbessern, würde ich allerdings auch die Haltungsbedingungen ins Auge fassen....

    Wie gesagt: Eurem Hund geht es dabei sicher gut. Er kennt es so und wird versorgt und an Abwechslung mangelt es ihm ja auch nicht....

    Ob Ihr dann allerdings seine Ängste vollkommen in den Griff bekommen werdet??....

    Eurem Hund wünsche ich es jedenfalls... Und Euch natürlich auch...

  • Es ist ja nicht so, dass wir jedes mal, wenn ein Hund vorbei läuft mit ihm spazieren gehen und sofort alles stehen und liegen lassen. Aber wir - die Herrchen- verabreden uns dann immer für den nächsten Tag, er soll ja auch sozialisiert bleiben.

    Sein Rudel besteht ja auch aus meinem Kater, meiner Katze und ihm. Er ist also immer bei jemanden und auch wir gehen sehr oft in den Hof runter um etwas zu holen und bleiben dabei meist noch mehrere Minuten, um ihn zu streicheln.

    Ich finde, dass unsere Bindung sehr stark ist, da er ja auch jedes mal, wenn wir zu Tür reingehen, er kurz mit hoch kommt und wir ihn dann wieder runterbringen. Er hält es nur 2h aus, weil wir einen Kamin haben und der enorm in der Stube strahlt und das bei seinem dicken Fell ihn ganz schön zum japsen bringt.

    Wenn wir ihn allerding die Fenster aufmachen und er sich darunter legt, bleibt er auch mal länger oben. Aber dann frieren wir ja, zumindest im Winter. Machmal ist es auch so, dass wir ihn regelrecht "hinaustragen" müssen, weil er dann stur vor der Tür sitzt, aber wir gehen dann alle ins Bett und er kennt es nicht allein zu sein über Nacht.

    Hoffe das klingt nicht zu scharf, aber möchte keinen falschen Eindruck hinterlassen, da wir unseren Hund sehr lieben.

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