Angst vor großen Hunden!

  • Nabend zusammen!


    carina hatte schon immer riesen Respekt vor großen Hunden, also alles was 10 cm größer ist als sie, und ist denen dann halt aus dem Weg gegangen.
    Ich war mit der Lösung sehr zufrieden.


    Mittlerweile ist es aber so, das sie schon versucht abzuhauen wenn sie einen groß Hund von weiten sieht.
    Entweder bewegt sie sich nicht von der Stelle um genauer zu schauen oder sie schiebt sofort den Rückwärtsgang ein und will flüchten.


    Mit ihr stehen bleiben bis der andere Hund vorbei ist, ist fast unmöglich:
    Sie fiepst und jankt wie verrückt, erhängt sich bald in der Leine und dreht völlig am Rad.


    Ihr hat noch nie ein Hund etwas getan. Weder ein Kleiner noch ein Großer.


    Wie kann ich ihr die Angst nehmen?
    Warum hat sie eigentlich Angst vor großen bzw. größeren Hunden?

  • Hi Tamara,


    wenn ich richtig gerechnet habe, dann ist dein Hund jetzt 6,5 Monate alt.


    Meine erste Frage an Dich würde jetzt lauten: Hast du den Hund vom Welpenalter an?


    Die nächste Frage: was hast du bisher mit dem Hund so alles gemacht (Hundeschule, Welpenstunde)?


    Und natürlich würde ich gerne erfahren, was DU konkret in der Prägephase mit dem Hund unternommen hast.


    Wir haben uns gefragt bevor wir den 1. Hund bekamen: WAS SOLL ER ALLES KÖNNEN bzw. WOVOR SOLL ER KEINE ANGST HABEN MÜSSEN? Okay, die meisten hier werden sagen: "er soll vor nichts Angst haben" aber ganz so einfach ist es dann doch nicht ;-)


    Wir haben tatsächlich eine Liste gemacht, mit all den Dingen, die wir MIT Hund bedenkenlos machen können wollen in Zukunft wie z.Bsp. Lokalbesuche, Stadtbummel, Autofahren und und und.


    Naja und dann haben wir eben all diese Dinge mit unserem Welpen gemacht - Resultat: super ausgeglichener Hund der eigentlich keine "Angstneurosen" zeigt. Ein Welpe sollte in der Prägephase ALL DIE DINGE kennenlernen, die ihm im späteren Leben begleiten werden. Denn in der Prägephase speichert der Hund wie ein nasser Schwamm alles ab was kommt - positiv wie negativ! Er wird nie wieder so leicht lernen wie in dieser wichtigen Phase. Zwar kann man später vieles nachholen, aber die Arbeit wird ungleich schwieriger. Wenn du also jemand bist, der gerne Radfährt.....sollte Welpe sehr früh lernen, dass Radfahren supertoll ist.


    Es ist unheimlich wichtig, dass man Ängste beim Hund nicht einfach umgeht, indem man dem eigentlichem Problem aus dem Weg geht. Die Angst wird dadurch nicht beseitigt - ganz im Gegenteil. Nach und nach wächst die Angst weiter an und dann hat dein Hund plötzlich nicht nur gegen grössere Hunde Angst, sondern auch gleichgrossen gegenüber oder gar kleineren Hunden.


    Du merkst es ja gerade selber und stellst dir nun die Frage, ob das so ok war, dass du deinen Hund immer hast zurückweichen lassen. Hast du ihm dabei auch noch beruhigend zugesprochen, getreu dem Motto: "brauchst doch keine Angst haben......iss ein gaaaanz lieber......ach komm doch, stell dich nicht so an" ?? Wenn ja, dann Bingo - dann hast du leider die Angstzustände deines Hundes bestätigt und somit einen Teil dazu beigetragen, dass sie jetzt so stark sind.


    Das ist eine richtig schön sensible Sache....was KANN ich tun um meinen Hund zu unterstützen und WAS sollte ich auf gar keinen Fall tun, damit der Schuß nicht nach hinten losgeht.


    Wichtig ist, dass DU als Hundehalter stets souverän und resolut auftrittst. Dein Hund muss merken, dass er in deiner Nähe Sicherheit findet. Fehlt ihm dieses Gefühl/Vertrauen, dann fühlt sich dein Hund auf sich allein gestellt und handelt selber (zurückweichen!!).


    Aber bevor ich mich hier jetzt total vergaloppiere, warte ich erstmal ab, was du zu meinen Fragen antworten wirst.


    Lg
    Volker

  • Ich würd mir Leute mit lieben großen Hunden suchen und mit denen gehen. Erst nur mit einem, dann mit verschiedenen, eventuell später auch mal mit mehreren. Oder eine nette gemischte Spiel- und Gassigruppe suchen.
    Kann sein, dass sie sich die ersten Male fürchtet, aber da muss sie durch, ab und an Schiss zu haben gehört zum Leben dazu und es ist schließlich ne ganz nrmale Situation (immer vorrausgesetzt, die anderen Hunde sind wirklich nett zu ihr und bedrängen sie nicht soooo sehr).
    Je mehr du ihr das vermittelst, "Da musst du durch, aber das ist nicht schlimm, das schaffst du!", desto besser sollte es gehen - aber das ist ja ne Binsenweisheit...
    Nach ein paar Mal wird sie schon gemerkt haben, dass sie nicht gefressen wird.
    Wenn sie mit bekannten großen Hunden zurechtkommt, hast du zumindest ne reelle Chance, dass sie auch mit fremden selbstbewusster wird.

  • Hallo,


    also wir hatten anfänglich auch die Meinung, dass wir uns das Geld sparen könnten was die HuSchu betrifft und könnten unseren Hund auch so erziehen. Wahrscheinlich wären wir auch nie in die HuSchuh gegangen - wäre da nicht der 2. Hund dazugekommen, der uns doch vor einige Probleme stellte und wir uns dann doch überlegt hatten - lieber jetzt in den sauren Apfel beissen und Geld investieren, als ein Leben lang einen Kläffer, Zieher und was weiss ich "erdulden" zu müssen.


    Für mich und meine Hunde kann ich nur sagen - es war die absolut richtige Entscheidung in die HuSchu zu gehen. Man erhält Tipps und Hilfestellungen, die einem Laien sonst niemals in den Sinn kämen und so haben wir es geschafft, den Momo (2.Hund) inzwischen relativ sicher zu führen.


    Zu deinem Problem....also ich würde fremde, große Hunde künftig generell ignorieren. Es scheint ja was besonderes in den Augen deines Hundes zu sein, dass es "ausgerechnet" immer die großen Hunde sind, die von dir gestreichelt werden ;-)


    Also künftig würde ich bei solchen Begegungen den anderen Hund einfach ignorieren und mich voll und ganz auf meinen konzentrieren - damit hast du dann Arbeit genug ;-)


    Du "bestrafst" deinen Hund ja beinah zusätzlich, wenn du ihn absetzt und dafür den fremden Hund streichelst. Bis sich sein Benehmen dahingehend nicht deutlich gebessert hat, würde ich das wirklich nicht mehr machen.


    Den Tipp der Vorschreiberin, sich mit einem lieben, grösseren Hund zu treffen und damit zu arbeiten finde ich generell ok. Bedenke jedoch, dass sich dein Hund recht schnell an diesen anderen Hund gewöhnt (speziell an diesen) und der Lerneffekt dann schnell nachlässt bzw. eben nur bei diesem Hund funktioniert.


    Suche daher Plätze auf wo regelmässig auch fremde Hunde vorbeikommen. Stell dich abseits des Weges/Platzes hin und schau dem Treiben auf dem Hauptweg einfach eine Weile zu. Dein Hund wird richtigen Terz veranstalten, daher zunächst einen gewissen Sicherheitsabstand einhalten. Wenn du merkst, dass sich dein Hund beruhigt - lobe ihn.


    Wenn sie wieder nen "riesen" sieht, bleibe ich einfach mit ihr stehen . Naja, sieh geht ja eh nicht weiter, da hilft auch kein Leckerchen zum locken...


    Bleibst du stehen WEIL dein Hund stehen bleibt oder bleibst du stehen DAMIT dein Hund stehen bleibt?? Die Frage stelle ich daher, denn wenn du auf die Aktion deines Hundes reagierst und SEINEM Befehl nachkommst und stehen bleibst, dann hat er DICH geführt. Das sollte natürlich nicht der Fall sein. Hier solltest du künftig nicht stehen bleiben sondern einfach konsequent weiter gehen. Klar wird dein Hund hier zunächst alle Hebel in Bewegung setzen um ihren Willen zu bekommen, aber es ist Deine Aufgabe, dich durchzusetzen. Geh zur Not einen Bogen um den anderen Hund, damit der Raum zwischen beiden grösser bleibt aber bleibe um himmelswillen nicht mehr stehen nur weil dein Hund "bockt".


    Bleibst du hingegen stehen, damit dein Hund ebenfalls stehen bleibt, dann ist es eine Handlung von DIR dem dein Hund folgt und absolut korrekt.


    Es muss immer Deine Entscheidung sein was gerade passiert. Da du im Moment aber sehr stark auf deinen Hund reagierst, fühlt er sich bei dir nicht sicher genug um sich dieser Situation wirklich zu stellen. Hier denke ich, liegt die Hauptarbeit bei dir selber, jetzt wirklich taff genug zu werden um zu sagen: "hey....da vorne der irische Wolfshund....da lach ich doch drüber!" Diese Sicherheit überträgt sich dann auch auf deinen Hund und er wird erkennen, dass es wirklich völlig normal ist, dass da gerade ein groooooßer Hund kommt.


    Das verlangt viel Zeit und viel Geduld aber wenn du hier jetzt am Ball bleibst, dann hast du wirklich gute Chancen, dass du diese Situation zumindest erträglicher gestalten kannst. Ob du seine Scheu gänzlich rausbekommst kann dir keiner sagen aber es wird sich bessern und das wäre doch zumindest schon mal ein Teilerfolg, oder?


    Ich wünsche dir viel Erfolg und vielleicht investierst du ja doch mal die ein oder andere Stunde in einen Trainer oder in eine HuSchu. Bei uns ist es so, dass ich nicht einen ganzen Kurs bezahlen muss, sondern ich kann so wie ich möchte hin und zahle dann auch nur für diese Stunde. Allerdings finde ich 28 Ocken für 1 Stunde schon echt heftig.


    Wir bezahlen hier pro Hund und Stunde 6 Euro!! Einzelstunden sind natürlich teurer aber HuSchu-Gruppen wie Fun oder Agility schlagen nur mit 6 Öckers zu buche.


    Lg
    Volker

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