Tessy ist zu verwöhnt! Hilfeeeeee

Hallo Bine!

Zuerst einmal denke ich, dass euch ein Hundetrainer am allerbesten helfen kann, der sieht den Hund, der sieht euch und kann am ehesten Tipps geben, was ihr ändern müsstet, was euch vielleicht auch gar nicht bewusst ist am Verhalten.

Ansonsten meine Eindrücke, die ich während des Lesens sammeln konnte:

Thema Leinenzieherei:
Zuallererst würde ich ihr ein Geschirr anschaffen, das ist rückenschonender. Wenn sie sich da reinhängt, schadet sie sich selbst nicht so viel. Zum anderen würde ich sie nicht zurückziehen, sondern ihr einfach deutlich zeigen, dass man nicht voran kommt, wenn sie zieht, indem du stehen bleibst. Ich interpretiere das Zurückziehen nun einfaach mal als eine etwas gröbere Form. Sie soll von alleine zurück zu dir kommen. Schmeißt sie sich also in die Leine, bleibst du stehen. Warte einfach mal, was sie macht. Weit kann sie ja an einer kurzen Leine nicht. Und wenn du 20 Minuten da stehst, stehst du halt 20 Minuten da. Irgendwann wird das auch deiner Tessy zu doof werden. Weiter gehts erst, sobald sie bei dir ist. Und das konsequent und immer. Sie wird schnell merken, dass man schneller ist, wenn man die Leine durchhängen lässt. Und vor allem: Zieh das echt durch. Keine Ausnahmen. Auch nicht, weil man es eilig hat, oder weil da hinten eine Bekannt steht, mit der man gerne noch schnacken möchte, oder weil sie einem Hund Hallo sagen will, nix. Weiter geht es immer erst dann, wenn sie bei dir ist und nicht am anderen Ende der Leine hängt.

Thema Händebeißerei
Bau das doch einfach so auf, wie man es auch Welpen beibringt. Wenn sie spielt und dabei eure Hand erwischt, schreit ihr ganz laut "Aua", auch ruhig dann, wenn es nur ein bisschen unangenehm war, sie soll lernen, vorsichtig zu sein. Dann wird das Spiel kommentarlos unterbrochen. Gespielt wird nur, solange sie vorsichtig ist. Beißt sie (wenn auch unabsichtlich) zu, gibts halt kein Spiel mehr.

Thema Grundkommandos
Wie habt ihr das Platzlernen denn aufgebaut? Kann sie nicht, weil sie nicht weiß, was ihr von ihr wollt, oder will sie nicht? Bei dem Thema wollte ich sowieso fragen: Wie versessen ist die Madame denn auf Leckerchen?

So, ich hoffe ich hab nix vergessen. Trotzdem würde ich dringend den Besuch eines Hundetrainers empfehlen.

Liebe Grüße, Niani

Okay, das ist natürlich doof, dass sich der Hundeschulbesuch etwas schwieriger gestaltet. Es gibt aber auh Trainer, die rauskommen, fände ich in eurem Falle sogar besser, weil er euch dann in dem Umfeld erlebt, in dem ihr euch immer bewegt und dann ganz konkret auch auf unbewusste Verhaltensweisen eingehen kann.

Wichtig finde ich persönlich, dass ich Kommandos die ich gebe, auch durchsetze. Wenn ein Sitz meinerseits kommt, dann sorge ich dafür, dass der Hund nicht wegrennt und sich denkt "Erzähl du mal". Ich gebe mein Kommando auch nciht zehn Mal. Ich hole mir die Aufmerksamkeit und gebe es dann ein Mal. Dann warte ich kurz und wenn dann noch nix kommt, gibts ein lautes Maaaajaaa. Dann weiß sie im Normalfall, dass es fünf vor zwölf ist und dass sie nun besser tun sollte, was ich will. Das Problem ist, dass du deiner Hündin das einfach so durchgehen lässt, dass sie das nicht macht. Sie merkt ja, dass du eben nciht drauf bestehst. Sie kommt ja mit ihrem Verhalten durch und genau das gilt es zu unterbinden.

Wenn sie auf Leckerlis steht, würde ich ihr die ganz gezielt als Motivation bieten. Heißt: Ist sie lieb und tut, was du willst, gibts das Leckerli, wenn nciht, dann geht sie halt leer aus. Da würd ich nämlich auch mit den Grundkommandos ansetzen. Am besten daheim und dann schleppst du immer mal ein paar Leckerlis mit dir rum, ohne dass sie weiß, dass du welche hast. Wenn du dann ein Kommando gibst und sie es befolgt, gibts dafür auch prompt ein Leckerli. Sowohl fürs sitzen als auch fürs Platz. Sie soll immer das Gefühl haben, dass es sich lohnt, dass sie das Kommando befolgt.

Liebe Grüße, Niani

Hallo Bine!

Musste grad schmunzeln. Das erinnert mich ganz stark an meine Roxy (Mini-Yorkie), wie sie früher war. Sie war 9 Monate als ich sie übernommen habe (jetzt knapp 6 Jahre alt). Geschäftchen machen war auch nur auf dem Balkon bei ihrem Vorbesitzer. Ihr Name? Der Vorbesitzer hatte 2 Yorkie, die er beide abgegeben hat damals und ich konnte mir den Impfpass aussuchen, weil keine der beiden auf den jeweiligen Namen hörte. Erziehung? Null bis minus. Plüschtiere - oh ja, die kann man toll zerlegen! Schön, da mein Sohn damals noch Kleinkind war..... :kopfwand:
Leine? Die hat gezogen bis zum Husten.

Ich hab ihr erstmal ein Geschirr gekauft, da hat sie dann relativ schnell aufgehört zu ziehen. Muss aber dazu sagen, dass sie schon noch relativ zügig läuft, was aber bei ihrem Gewicht (2,4 kg) ein klacks ist - also ne langsame wird sie sicher nie werden. Ausnahme: Wir gehen wo, wo sie nicht gehen will, da hab ich nen "Schleichhund" neben mir.
Sie läuft eh die meiste Zeit ohne Leine mit, da sie sehr auf mich fixiert ist.
Am Anfang kannte sie es nicht, dass sie im Gras oder am Wegrand ihr Geschäft verrichtet. Ich hab sie halt dann immer auf die Seite, wenn ich gemerkt hab, sie setzt an und sie dann ganz doll gelobt.

Kommandos "Sitz"/"Platz". Klar kennt Madame die. Werden auch ausgeführt, wenn sie an meiner Stimme kennt, dass sie das jetzt machen muss. Aber warum ihren Luxuskörper in Matsch oder Schlamm legen, wenn es schon richtig grausam ist, im Gras zu laufen, wenn das nass ist. Das nehm ich mittlerweile mit Humor bzw. hab mich auf sie eingestellt. Draußen gibts diese Kommandos nicht mehr. Da muss sie halt dann "Steh" und "Bleib" machen, was seitdem super funktioniert.

Fressen tut sie schon immer sehr wenig und wäre wählerisch - wenn sie die Wahl hätte. Hat sie aber nicht. Es wird gefressen, was im Napf ist und wenn das in 15 Minuten nicht weg ist, dann gibts halt erst wieder bei der nächsten Mahlzeit was. Verhungert ist sie bisher noch nicht.

Sachen kaputt machen? Die Plüschtiere habe ich mit einem "Nein" belegt und dann bekommt sie täglich Kausachen bzw. ihr Hundespielzeug - seitdem kein Thema mehr.

Übrigens hab ich schon öfter von Fremden gehört, dass sie noch nie einen so kleinen Hund gesehen haben, der so perfekt hört. Freut mich natürlich tierisch, auch wenn sie draußen nie "Sitz" oder "Platz" machen wird außer im Hochsommer! ;-)

LG
floweret

PS: "Ball spielen": Versuchs mal mit nem Ball, der ne Schlaufe dran hat, das gibt mehr "Spielraum" und birgt weniger die Gefahr, dass sie die Hand erwischt

Das wird schon......

Hallo Bine,

von Niani hast du ja schon die richtigen Tipps bekommen.

- Hörzeichen werden nur einmal gegeben und dann notfalls durchgesetzt
- Stehenbleiben, wenn sie an der Leine zieht
- Spielabbruch wenn sie dich zwickt

Bei deinen Hörzeichen hat sich der Hund mittlerweile daran gewöhnt nicht darauf hören zu müssen.
Ich würde evtl. wieder ganz von vorne anfangen. Leckerli vor die Nase, nichts sagen, erst wenn sich sich setzt kommt das Hörzeichen. (Evtl. ein neues nehmen)
Genauso beim "Platz". Mit lecker Wurst (ganz kleine Stückchen) oder ähnlichem in der Hand den Hund motivieren. Hand ruckartig auf den Boden legen, wenn sich der Hund hinlegt, Hand öffnen, Leckerli geben.
Die Hörzeichen werden immer erst gegeben, wenn sie das Kommando bereits ausführt. Vorher ist es sinnlos, weil der Hund nicht weiß was es bedeutet.

Wenn du Trockenfutter fütterst, kannst du ihre gesamte Tagesration aus der Hand füttern, also muss sie für jeden Brocken erst etwas tun.

Es gibt nichts mehr umsonst, alles muss erarbeitet werden. Auf diese Weise hast du auch gleich einen ausgelasteten Hund.