Fehlt die Gewohnheit? (Andere Hunde)
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Hallo!
Wir leben auf dem Dorf, 500 Einwohner. Hier gehen die wenigsten mit ihren Hunden spazieren, und genau ist auch mein Problem:
Ali dreht vollkommen ab, wenn er etwas "ungewohntes" auf dem Spaziergang sieht.
Sei es ein Spaziergänger, Radfahrer oder besonders andere Hunde. Bei Spaziergängern und Radfahrer geht es, da bekomm ich ihn zurück, bei anderen Hunden ist da kein Chance.
Er rast auf diese zu und lässt sich nicht mehr abrufen oder ins Sitz schicken. Es ist ja nicht so, dass er aggressiv wäre, er möchte schnuppern und spielen. (Wirklich! Ich hab noch NIE erlebt, dass er einmal einen anderen Hund angeknurrt hat etc.)
Wenn keine Ablenkung da ist, dann klappt das Rückrufen oder auch Sitz und Platz auf Entfernung. Bei anderen Hunden oder bei Wild geht gar nichts mehr.Ali ist schon häufig, allein wegen seinem Jagdtrieb, an der Schleppe. Gehe ich jedoch nur mal kurz oder einen Weg, wo kein Wild ist, dann läuft er meist frei. Ich begegne anderen Hunde vielleicht 2-3 Mal pro Monat auf meinen Spaziergängen, aber schön ist Alis Verhalten nicht.
Ist er an der Schleppe rennt er die vollen 15 Meter vor, setzt sich an der gespannten Leine und winselt, jault und bellt. Meine einzige Chance ist es dann, in an die normale Leine zu nehmen und irgendwie an die Seite zu gehen und mit Abstand an anderen Hunden vorbeizu laufen.
Ähnlich mit Wild.
Rufe ich, Pfeie o.Ä. werde ich ignoriert. Drehe ich mich mit einem "hier lang" um, darf ich ihn schon hinter mir her schleifen. Es geht dann wirklich gar nichts mehr.
Zu den anderen Hunden darf er meist nicht, weil es die anderen Besitzer nicht wollen.Mein Problem ist eben, dass ich nicht recht weiß, wie ich trainieren soll. Rufen bringt nichts, in diesen Situationen. Schleppe wie gesagt nutzt auch recht wenig.
Wie soll ich denn trainieren, wenn vor allem auch nur äußerst selten eine solche Situation kommt?
Ich ziehe vorraussichtlich im Oktober mit ihm um, in eine Stadt. Gewöhnt er sich dann an den Anblick anderer Hunde und dreht nicht mehr vollkommen ab oder ist zumindest wieder ansprechbar? (Natürlich werde ich dann auch trainieren, ich weiß nur nicht wie!).Darum meine Frage(n):
Wie soll ich am besten trainieren, dass er auch bei anderen Hunden abrufbar ist?
Wird sich sein Verhalten legen / bessern wenn er andere Hunde etc. öfter sieht, sich also daran gewöhnt?Vielen Dank im Vorraus schonmal für eure Antworten!
Edit:
Was ich vergaß zu erwähnen:
Wir sind in einer Hundeschule wo er einmal die Woche Kontakt zu anderen Hunde hat. Dort besteht das Problem nicht und er ist sogar super aus dem Spiel abrufbar! -
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Zitat
Edit:
Was ich vergaß zu erwähnen:
Wir sind in einer Hundeschule wo er einmal die Woche Kontakt zu anderen Hunde hat. Dort besteht das Problem nicht und er ist sogar super aus dem Spiel abrufbar!Das ist ja schonmal gut - aber leider viel zu wenig.
Uns geht es ähnlich, zu den Zeiten in denen wir unterwegs sind, begegnen wir auch nur selten anderen Mensch-Hunde-Teams. Und klar wollen dann beide Jungs zu den anderen Hunden rennen zum spielen. (obwohl sie zu zweit sind, also immerhin nicht nur unter Menschen leben)Wenn der andere Hundehalter dem zustimmt lass ich sie dann auch zum spielen - obwohl auch wir in die Hundeschule gehen, auch wegen der Sozialkontakte.
Aber es gibt eben auch Situationen, wo ich nicht einfach meine Hunde durchstarten lassen darf - weil Strasse in der Nähe ist, der andere Hund Angst hat oder sonstwie nicht verträglich ist, der Jogger oder Radfahrer nicht gejagt werden möchte etc. pp.
Da hilft dann nur intensives Schleppleinen-Training. Und das bedeutet: nicht manchmal Schlepp und manchmal geht das Durchstarten - sonst macht man sich selbst die Arbeit wieder kaputt!!!!
Also solange IMMER mit der Schlepp laufen, bis der Hund 100 % perfekt abrufbar ist - dann kann man ihm ja ggf. das Hinlaufen und Spielen wieder erlauben.guck mal hier: Fluffys Schleppleinenthread
Ansonsten hast Du mit Deiner Vermutung natürlich grundsätzlich recht: es ist auch eine Frage der Gewöhnung. Ein Hund der in der Stadt aufwächst lernt zwangsläufig sehr schnell, mit jeder Menge Begegnungen im Alltag zu leben ohne jedesmal vor Freude (oder Wut) auszuticken.
Aber Du kannst Dich jetzt schon auf jede Menge Stress einstellen, weil Dein Hund das nach dem Umzug ja erstmal lernen muss - und bis dahin werden Eure Gassi-Gänge bestimmt sehr anstrengend und aufregend.
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Danke für deine Antwort!
Ganz allein ist Ali ja auch nicht, wir haben ja auch noch Meggy, einen Dackel-Mix-Opa. Aber die beiden spielen nicht wirklich oft zusammen o.Ä.An die Schleppleine kommt er jetzt wieder, immer und überall. Ist mir dann doch einfach sicherer.
Aber wie soll ich ihn denn rufen, wenn er gar nicht reagiert?
Sieht er Wild oder andere Hunde setzt er sich am Ende der Schleppleine, jault, fiept, winselt und bellt.
Er ist dann gar nicht ansprechbar auch nicht mit einem "Gugg mal hier" (unser Kommando, dass jetzt was spannendes bei mir passiert).
auch wenn ich mich drehen würde und weglaufen würde, müsste ich ihn dann schon an der Schlepp hinterher schleifen.
Das einzige, was dann eben noch hilft ist, zu Ali zu gehen, ihn anzuleinen und irgendwie auf die Seite zu bekommen.
Die anderen HH hier wollen ihre Hunde meist leider nicht spielen lassen.Hat vielleicht jemand eine Idee, wie er wieder ansatzweise ansprechbar wird und nicht nur dasitzt fiept und jault?
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Hab ein ähnliches Problem. Unsere Elli tickt förmlich aus, wenn sie einen anderen Hund sieht. Sie will dann unbedingt hin und spielen/toben und gebärdet sich wie eine Wilde an der Leine. Ziehen (macht sie sonst kaum), Springen, Jaulen, Bellen, im Kreis springen....alles dabei was man sich von einen "gut erzogenen" Hund so wünscht!
Selbst auf dem Hundeplatz führt sie sich die ersten 5-10 minuten so auf, sobald sie die anderen Hunde sieht.
Wird auch langsam schwierig mit dem festhalten, denn sie wird immer kräftiger.Vielleicht hat ja jemand ein paar Tips?
CU
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Also in der Hundeschule verhalten sich sehr viele neue Hunde so. Und dann trainieren wir das so, das der Hund angebunden wird und alleine am Rand sitzen muss, während das Frauchen durchaus mit den anderen in der Mitte steht und ihren Hund scheinbar vollkommen ignoriert. Früher oder später beruhigt sich der Hund - genau dann geht Frauchen rüber und belohnt ihn kurz, geht aber wieder.
Motto: Dabeisein oder mitspielen darf nur, wer sich ruhig verhält.Wie man das nun auch ohne HuSchu üben kann?
Theoretisch ähnlich, Du bräuchstes einen Mitstreiter - vielleicht kannst Du ja doch jemanden aus dem Dorf überreden?Ansonsten - das Jaulen und Fiepen auf jeden Fall ignorieren - rumdrehen und weggehen, notfalls eben den Hund wegschleifen....und belohnen, sobald er wieder bei Dir Anschluss sucht.
... er muss lernen das er keinen Erfolg hat, gleichzeitig lernt er auch nochmal, das es wenigstens bei Dir was Interessantes oder Spannendes zum spielen gibt. -
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Das ich ihr kein Erfolgserlebnis geben darf, hab ich mir schon gedacht. Wird aber immer schwerer, mit dem "wegschleifen".
Außerdem gibt es dann noch die netten Hundehalter, die Ihren Wuffi mit Leine rankommen lassen und meinen: lass sie doch sich begrüßen und spielen. :irre:
CU
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